Lippenkopf-Runde via Guggermauer

1483 Meter

Karwendel

4. April 2018

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Eine Bastion der Ruhe ist meine Laufrunde von Thaur über den Lippenkopf (1260 Meter) zur Guggermauer (1483 Meter) mit der dortigen Hütte. Der Aufstieg führt über den markierten und auch gesicherten Goaßersteig bis zum Lippenkopf - von dort geht es dann direkt am Gratsteig unmarkiert auf steilen Wiesen (hohe Rutschgefahr!) weiter zur Guggermauer und dem kleinen Aussichtspunkt. Von dort führt der Weg dann einfacher zurück am normalen Guggermauer-Steig nach Thaur zurück.

 

Anmerkung 2018: Vom 12. März bis zum 1. Juli finden Forstarbeiten statt. Der erste Teil des Weges muss umgangen werden bzw. Arbeitszeiten beachten - siehe vorletztes Bild ganz unten!

 

Die Tour ist bis zur Guggermauer auch eine Verlängerung meiner Zunterkopf-Runde.

 

Schwierigkeit: ziemlich schwierig (markiert, Steigspuren/T4-)

Von Thauer am Goaßersteig zum Lippenkopf meist über Wiesen etwas steiler und versichert mittel schwierig (T3+). Gratsteig zur Guggermauer steil (Rutschgefahr) über Wiesen ziemlich schwierig (T4-). Abstieg über den Guggermauer-Steig nach Thaur wenig schwierig (T2).

 

Dauer: 1,5 Stunden

Höhenmeter: 747 Meter

Kilometer: 5,6 Kilometer

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze in Thaur in der Nähe der Romediskirche (ca. 730 m).

 

Einkehrmöglichkeiten:

keine

 

Landschaft:    ********* (8/10)

Kondition:                **** (4/10)

Anspruch:             ****** (6/10)


Download
gpx-Datei Lippenkopf-Runde
Lippenkopf-Runde.gpx
GPS eXchange Datei 101.7 KB


Sitzbank am Lippenkopf (1260 Meter) über dem Inntal.

Der Garzoansteig, der zum Anfang der Goaßersteigs führt, muss Mitte März aufgrund der Holzarbeiten umgangen werden. Ansonsten ein einfacher Einstieg in die Tour.

 

Die Abzweigung zum "Goaßersteig" auf gut 900 Metern - in der Dunkelheit des Morgens noch mit wackeliger Kamera-Hand. Hier weißt ein Schild auf die Schwierigkeiten hin. Angesichts

 der Forstarbeiten kann der Weg bis hier umgangen werden (siehe Bild weiter unten).

 

Das "Garzoan Trögl" - eine Labestation erster Güte.

 

Frühmorgendlicher Blick auf das Inntal: Der Föhnwind bläst bereits mit Spitzen von über 100 km/h über den Patscherkofel. Rechts daneben taucht der Gipfel der Serles auf. 

 

Der selten gewartete Steig ist mit ein paar Stiften ausgestattet - dennoch T3-Gelände mit seitlich abschüssigen Stellen.

 

Eine Zeit lang wird auf sonnengebräunten Wiesen mit wenig Steigung zum Lippenkopf gequert.

 

Noch tief winterlich zeigen sich die Tuxer Berge mittig mit dem Largoz (zudem als Skitour hier), weiter südlich die Wattenspitze. Links davon der Kamm mit der Roten Wand und dem Poferer Jöchl bis zum Hirzer. Ganz rechts der ebenfalls schöne Trailrun-Gipfel des Schartenkogel.

 

Der Steig ist voll mit Heu und Gras.

 

Die letzten 200 Meter zum Lippenkopf zieht der Weg dann steiler an.

 

Die Wiesen sind schön knackig zum Laufen, das Gelände bleibt mittelschwierig.

 

An einem Schild teilt sich der Weg zum Lippenkopf und dem Goaßersteig - fünf Minuten bis zum kleinen Gipfel.

 

Am unscheinbaren Lippenkopf (1260 Meter). Die kleine Sitzbank, die wie ein Sprungbrett aussieht, lädt zum Verweilen ein.

 

Auch über Neunerspitze und Viggarspitze breiten sich Föhnwolken aus - rechts die Nockspitze.

 

Danach wird das Gelände schwieriger (T4-). Am Gratlsteig (nicht markiert, Steigspuren) halte ich mich auf den steilen Wiesen direkt am Grat in Richtung Guggermauer.

 

Sieht nicht so tragisch aus, wartet aber mit viel Rutschgefahr auf - vor allem bei (drohender) Nässe unbedingt die Spikes in den Rucksack packen.

 

Die Aussicht wird dafür immer besser - auch Kellerjoch (Skitour hier) und Kuhmesser zeigen sich.

 

Die abweisende Südwand des Haller Zunterkopfs. Karwendel-Kenner Rainer Antretter hat in der darunter liegenden Klamm einen sehr interessanten Weg auf seinem Blog "Spitzentreffen" beschrieben, den ich unbedingt auch einmal erkunden will. 

 

An so manchem Zacken führt der kurzweilige Steig mit seinen gut 250 Höhenmetern vorbei.

 

Oben wird es dann flacher - Anfang April tauchen erst hier ein paar harmlose Schneefelder auf.

 

Am Aussichtspunkt Gerschaffl (ca. 1480 Meter) angelangt. Es ist der höchste Punkt meiner Laufrunde - ein paar Meter entfernt steht noch die Guggermauerhütte.

 

Auf einem einfachen Weg (T2) rausche ich dann mit prächtiger Aussicht Richtung Thaur.

 

Die sehen hier nicht allzu oft Wanderer.

 

Im Abstieg zeigt sich die noch verschneite Nordkette mit Mandlspitze vorne, Innsbrucker Klettersteig mittig und Brandjochkreuz und Vordere Brandjochspitze weiter hinten.

 

Ein Spaß für jeden Trailrunner.

 

Der Föhnsturm zerreißt die Wolken über dem Inntal immer mehr.

 

Mit dem Glungezer (Skitour hier) im Fokus bald zurück.

 

Hier noch als Info das Sperrgebiet von 2018, das auf dem Steig zum Ochsner westwärts umgangen werden kann. Über die Forststraße führt der Weg dann nördlich der Sperrfläche zum Goaßersteig und damit auf den Weg zum Lippenkopf.

 

Und zurück am Parkplatz. Eine kurze, sehr ruhige Runde geht zu Ende - immer eine Runde wert.

 



Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Harald (Montag, 11 Mai 2020 15:56)

    Wir waren gestern in der Gegend unterwegs, und das ist ja ein furchtbares Zeckengebiet. Ich habe sowas noch nie erlebt. Beim Abstieg vom Lippenkopf mussten wir alle paar Meter stehenbleiben, und uns Zecken von Schuhen, Socken und Wadln entfernen.

  • #2

    Hikalife (Montag, 11 Mai 2020 21:34)

    Hi Harald,

    Es ist ja ein außergewöhnliches Zeckenjahr. In manchen Regionen des Landes sind die Dinger, die ab 7 Grad schon aktiv sind, ganzjährig am Werken. Da Zecken Höhe bekanntlich meiden (ang. 1000 hm, andere sagen auch 1500 hm) und Wärme lieben, ist die Nordkette ein Wonnegebiet,wie mir scheint. Speziell wenn es so grasig und ruhig ist wie beim Lippenkopf.

    Ich hoffe, dir geht es gut - wünsche euch ein bissfreies Bergjahr!

    lg

  • #3

    Jacqui (Samstag, 18 Juli 2020 12:28)

    Wir sind die Runde vor einer Woche gegangen, für den Ausblick oben und die schon fast etwas unheimliche Stimmung an der Guggermauer hat es sich auf alle Fälle gelohnt! Hatten zu zweit leider auch mind. 10 Zecken an uns, und einen Stich zu verzeichnen. Zeckenhebel war glücklicherweise mit dabei.

  • #4

    Barfuß-Ulrich (Samstag, 22 April 2023)

    Hut ab, wenn du die Runde wirklich läufst.
    Ich bin sie heute barfuß gegangen. Da heißt es schon aufpassen. Ansonsten ist sie bei trockenen Verhältnissen gut machbar (das lange, dürre Gras ist auch nicht ohne!)

    Wollte eigentlich über den Hochmahdkopf absteigen, habe jedoch nach der Kletterstelle wegen des Schnees umgedreht