Skitour Mullfjället

Jämtland, Schweden

1031 Meter

5. Februar 2019

Autor: Roman

Beschreibung:

Tief beeindruckend ist für einen Mitteleuropäer die winterliche Landschaft Schwedens. Weite Wälder, flache Hügel (Fjälle) und dazu die klirrende Kälte - etwas geradezu Mystisches liegt hier in der Luft. Von Duved aus beim Ski-Ort Aare lässt sich das auf dem Mullfjället (1031 Meter) erleben. Oberhalb des kleinen Skigebiets führt der zumeist flache Anstieg bis zum exponierten Gipfel mit einer Hütte zum Umziehen. Von hier aus lassen sich Aare und die gesamte Region überblicken.

Schwierigkeitsgrad: wenig schwierig (WS)

Anfangs flache Anstiege durch den Wald - später oberhalb des Skigebiets kurze Querung unterhalb eines steilen Hanges (sichere Verhältnisse notwendig) - weiter oben dann bis zum Gipfel zumeist flache, einfache Anstiege.

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

Dauer: 6 Stunden

Distanz: 14,7 Kilometer

Höhenmeter: 624 Meter

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze in Duved (ca. 400 m).

Einkehrmöglichkeiten:

am Weg keine

Landschaft:      ********** (10/10)

Kondition:                  ***** (5/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:                      **** (4/10)

Der tief winterliche Mullfjället (1031 Meter) mit der kleinen Schutzhütte.

Bei minus 25 Grad wähle ich zu Beginn meiner Tour im kleinen schwedischen Örtchen Duved einen flotten Schritt, um die eingefrorenen Glieder am frühen Morgen gleich einmal in Schwung zu bringen.

Schon die ersten Minuten der Skitour sind ein absoluter Traum - die Wälder sind wunderschön, hier zeigt sich im Osten der markante Areskutan, den ich am Tag darauf noch erklimmen werde.

Anstatt auf der Piste Höhenmeter zu fressen, halte ich mich auf den unzähligen Spuren in direkter Linie Richtung Mullfjället. Fjäll heißt übersetzt "Fels" und bezeichnet einen Berg über der Nadelwaldgrenze.

Winterwonderland ohne Ende.

Da verschlägt es einem nicht nur wegen der Kälte den Atem - einfach herrlich.

Die steileren Aufschwünge des Mullfjället hinter dem Skilift, der auf gut 700 Metern bereits endet.

Skibergsteigen ist doch recht beliebt in der Gegend, wie ich dieser Tage feststellen werde - allen voran sind es junge einheimische Freerider, die am Weg anzutreffen sind.

Der langgezogene Kamm des Areskutan (1420 Meter).

Hier die etwas heiklere Querung unterhalb des Hanges - gute Verhältnisse sind hierbei notwendig.

Herrliches Sonnenbad in der Kälte - im Süden über dem Åresjön-See erhebt sich der flach der Renfjället.

Nach dem kurzen steileren Stück erwartet mich nun zumeist ein flacher, windexponierter Teil hinauf zum Gipfel. 

Mit bleibt nur das Staunen.

Im Westen zeigt sich vorne in den Wolken der Storsnasen (1463 Meter), rechts davon sind schon Norwegens winterliche Berge zu erkennen.

Eine nordische Langlauf-Einheit zum Finale.

Die Wegstangen zeigen, wie stark hier die Schneeverwehungen sind. Das ist auch die große Gefahr der Gegend: Enorme Anhäufungen von verfrachtetem Schnee.

Und dann bin ich oben am flachen Gipfel-Plateau des Mullfjället (1031 Meter). Die kleine Hütte kann übrigens nicht verriegelt werden und dient als guter Unterschlupf.

Windchill irgendwo bei 30 Grad minus - ohne Sonne ginge hier wohl gar nix mehr.

Der Areskutan, der Hausberg von Are und dem Skigebiet - ein wundervoller Anblick.

Von Norden herauf tauchen auch Spuren auf - hier ist das aber mehr Langlauf-Gelände.

So, das war's - ab in die windgeschützte Hütte. Ein Luxus, den ich mir heute sicher nicht entgehen lasse.

Nun aber ab durch die Mitte - auf dem Aufstiegsweg geht's wieder retour nach Duved.

Ich treffe einen jungen Einheimischen, der sich bei mir nach dem Weg erkundigt - Sachen gibt's. Alter Schwede.

Und ehe die Wolken aufziehen, rausche ich zum Frühstück wieder talwärts. Ein traumhafter Skitouren-Ausflug in das Winterwonderland Schwedens. Für einen Mitteleuropäer bleibt nur das Staunen zurück. Was für eine Gegend hier.