Skitour Wannig
Mieminger Kette
2493 Meter
16. April 2021
Autor: Jürgen
Mit auf Tour: Holger
Beschreibung:
Imposante und bei Pulverschnee geniale Tour in der Mieminger Kette: von der Talstation der Marienbergbahn in Biberwier (1.040m) über die Piste zur Sunnalm (1.640m). Kurze Fellabfahrt und durch lichten Wald hinab in das 'Bergle', dem mächtigen von Nordosten zum Wannig ziehenden Kar. Ab ca. 2.150m nach Süden eindrehend in die Steilrinne und durch diese, auf den letzten Höhenmetern wieder flacher zum Gipfel (2.493m). Abfahrt wie Aufstieg.
Schwierigkeitsgrad: schwierig (S). Die Gipfelrinne erfordert sichere Verhältnisse und überschreitet bei der Engstelle im oberen Teil die 40°.
Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten.
Dauer: 5:30 Stunden
Höhenmeter: 1.500 Meter
Parkplatz:
Talstation Marienbergbahn
Einkehrmöglichkeiten:
Sunnalm
Landschaft: ********** (10/10)
Kondition: ******* (7/10 - je nach Schneelage)
Anspruch: ******** (8/10)
Unsere zwei Spuren verzieren den imposanten Gipfelaufbau des Wannig in der Mieminger Kette. Ein DER herausragenden Skitouren des an Höhepunkten nicht armen Tourenwinters 2020/21.
Lange hatten wir die Tour am Plan, lange haben wir auf gute Verhältnisse warten müssen. An einem Wochentag, nach für Mitte April bemerkenswertem Neuschnee und erstaunlich tiefen Temperaturen, starten wir noch vor 6 Uhr in Biberwier.
Anfangs eine reine Pistentour. Vom Vorabend gibt es eine gute Spur, ab der Sunnalm mussten wir dann alles selbst spuren.
Die Sunnalm (1.640m) lassen wir nach einer starken Stunde hinter uns.
Eine Menge Spurarbeit liegt heute vor uns, um den schon früh in der Sonne liegenden Wannig zu erobern.
Von der Weite betrachtet nötigt uns die steile Gipfelrinne, in Bildmitte noch im Schatten liegend, durchaus Respekt ab. Wirkt aus dieser Perspektive deutlich steiler als 40°.
Von der Sunnalm verliert man bei einer kurzen Fellabfahrt kaum 50 Höhenmeter, dann durch den tiefverschneiten Wald hinab in das 'Bergle'.
Wir ziehen unterhalb der schroffen Nordwände der Handschuhspitze in das Kar hinein.
Zugspitze und Ehrwalder Sonnenspitze dominieren die Arena, die Stimmung ist einfach gewaltig.
Die Perspektive ändert sich, der Gipfelhang legt sich - leicht aber doch - zurück.
Immer wieder wechseln wir uns mit dem Spuren ab, jetzt Holger für eine Weile voraus.
Die Tour benötigt aufgrund der Kessellage und Steilheit selbstredend sicherste Verhältnisse.
Auf ca. 1.900m ist es noch angenehm flach.
Ab 2.100m und vor allem ab den Felsen steilt es markant auf.
Einsam und alleine genießen wir das Privileg, den Wannig anzuspuren.
Mieminger, wie seid ihr schön! Im Hintergrund tauchen Marienbergspitzen und Wampeter Schrofen auf, rechts die Handschuhspitze.
2.300m, es folgt der steilste Abschnitt.
Spitzkehre um Spitzkehre, Holger in der Engstelle.
Nach der Engstelle steil weiter.
Rückblick.
Fantastisch!
Die letzten Meter zum bereits sichtbaren Gipfelkreuz.
Nochmals: fantastisch! Heute passt wirklich alles.
Am Wannig (2.493m). Das Gipfelkreuz steht nicht am höchsten Punkt.
Wannig-Gipfelkreuz vor den Ötztaler Alpen, links der Bildmitte die mächtige Rofelewand, rechts daneben Verpeilspitze und Watze.
Traumaussicht an einem Traumtag.
Hier dürften einige Steilrinnen auch einen Durchschlupf ins Kar ermöglichen.
Wir nehmen unsere Aufstiegsroute.
Vorfreude pur. Es sollte eine der besten Abfahrten der Saison werden.
Holger staubt los.
Die Mieminger überzeugen halt doch immer.
Grandios².
700 hm perfekter Pulver.
Für die alternative Abfahrt nach links in den Graben fehlte unten der Schnee, daher wieder in Richtung Sunnalm.
Mit dem kleinen Gegenanstieg.
Hat man nicht oft, sehr dankbar für diese perfekte Tour.
An der Sunnalm vorbei.
Ganz ist der Pulverspaß noch immer nicht vorbei.
Erst auf den letzten Metern erwartet uns Bruchharsch, der diese herausragende Tour aber in keinster Weise mehr schmälern kann. Für die Skitour auf den Wannig müssen einige Faktoren passen, wir waren heute wohl recht nahe am absoluten Optimum.
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