Skitour Westliche Schöberspitze
Zillertaler Alpen
2580 Meter
8. Dezember 2019
Autor: Jürgen
Beschreibung:
Von Innerschirm aus dem Wildlahnertal zu einem Vorposten der Gletschergipfel rund um den Olperer: von Wildlahner (1.510m) dem Sommerweg folgend entlang der steilen Südhänge des Riepenkopfs aufwärts in eine weite Mulde (ca. 2.150m) zwischen Schönlahner- und Schöberspitzen. Weiter zum Ramsgrubnersee (2.380m) und über den steileren Nordhang zur Scharte zwischen den Schöberspitzen (2.530m). Zu Fuß durch die Südflanke und über den Rücken zum Kreuzgipfel der Westlichen Schöberspitze (2.580m). Abfahrt wie Aufstieg.
Den Kamm zwischen Jochgrubenkopf und Schöberspitzen hat Roman im Nebel erlaufen.
Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (ZS). Vorsicht ist geboten an den steilen, gleitschneegefährdeten Hängen unterhalb des Riepenkopfs (>35°, nicht zu spät aufbrechen) sowie am nordseitigen Hang unterhalb der Scharte. Die letzten 50 Höhenmeter zum Gipfel werden meist gestapft.
Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten.
Dauer: 3:45 Stunden
Höhenmeter: 1.070 Meter
Parkplatz:
Wildlahnertal
Einkehrmöglichkeiten:
keine
Landschaft: ********* (9/10)
Kondition: ***** (5/10 - je nach Schneelage)
Anspruch: ****** (6/10)
Auf der Westl. Schöberspitze (2.580m) im Angesicht von Kleinem Kaserer, Olperer und Fußstein. Eine lohnende, nicht allzu lange Skitour aus dem Wildlahnertal.
Obwohl gar nicht allzu früh dran, finde ich einen verwaisten Parkplatz vor und schlendere im Dämmerlicht aufwärts.
Das Wildlahnertal ist geradezu prädestiniert für "wilde Lahnen": steile Hänge zu allen Seiten, die zu einem frühen Aufbruch mahnen. Im heurigen Frühwinter ist die Schneedecke noch vergleichsweise geringmächtig, oben an den Grashängen waren aber bereits zahlreiche Gleitschneerutsche zu sehen.
Recht bald erblicke ich das Gipfelkreuz der Westl. Schöberspitze.
Nach den Heustadeln folgt man einer Lawinenschneise, um dann nach rechts hinaus ...
... auf heute sehr glasiger Spur im Wald an Höhe zu gewinnen.
Der Wald lichtet sich und man steigt den abschüssigen Hang an (stellenweise >35°).
Weiter oben dann eine Querung ...
... die mit entsprechender Vorsicht zu begehen ist. Bei spätem Aufbruch ist dieser Strich sehr lawinengefährdet.
In der flachen Mulde ober 2.150m, ich halte mich zuerst halblinks, dann in Richtung des Gipfelaufbaus. Man umrundet den Gipfel von links.
Drüben die Hohe Warte, oder Hogerspitze (2.687m), von Roman im Sommer erstiegen, die als Skitour etwas anspruchsvoller ist.
Im Westen taucht das winterliche Gipfelmeer der Stubaier auf.
Bei entsprechenden Verhältnissen ist auch ein Anstieg auf den Riepenkopf (links hinten) oder die Schönlahnerspitze (rechts, ausserhalb des Bildes) möglich.
In die Senke des Ramsgrubnersees (2.380m), rechts oben der Kleine Kaserer (3.093m) mit seinem Zustieg aus dem Kaserer Winkl, ich habe ihn damals über das hintere Wildlahnertal und die Höllscharte erstiegen.
Im Norden die Reckner, mit dem Lizumer Reckner (2.886m) als höchstem Gipfel der Tuxer Alpen, davor mir noch unbekanntes Terrain mit der zerklüfteten Hornspitze (2.650m).
Aus der Ramsgrube den letzten nordseitigen Hang hinauf zur Scharte zwischen den beiden Schöberspitzen.
Von unten bis oben ein wunderschöner Anstieg, was auch auf die letzten 50 Höhenmeter zutrifft. Heute im Stapf eine problemlose Querung ...
... und am abgeblasenen Rücken hinauf zum ...
... Gipfel der Westlichen Schöberspitze (2.580m). Der gegenüberliegende, etwas höhere Ostgipfel (2.602m) wird im Winter üblicherweise nicht angepeilt.
Lässiger Ausflug heute, ich bin zurecht ganz klein vor den Naturschönheiten rund um das Schmirntal.
Ein wahrhaft bombastischer Anblick.
Abstieg zum Skidepot.
Interessanter Gipfelaufbau an der Schöberspitze.
Grandiose Aussicht, wie meist in den Zillertalern.
Guter Pulver auf tragendem Harsch runter zum See.
Im schattigen Teil gute Fahrverhältnisse.
"Sharks" auf den Kuppen, "Flow" in den Mulden.
Der gepresste Pulver geht anschließend fast nahtlos in eine firnähnliche Oberfläche über, der intensiven Sonnenstrahlung an ideal geneigten Hängen sei Dank.
Mehr oder weniger elegant über die kleinen Lawinenkegel drüber.
Durch den lichten Zirbenwald, hier musste ich schon aufpassen, dass ich mir nicht gleich am Anfang der Saison die Haxn breche.
Immer Richtung breite Schneise halten, die Distanzen sind auf dieser Tour gering.
Pulver auf Harsch. "Pulvertraum" wars keiner, hab ich im Frühwinter aber oft schon schlechter erwischt.
Bockhart die letzten Meter runter zum Parkplatz.
Gelungener Geländeauftakt der Skitourensaison 2019/20 - ich freue mich auf mehr!
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