Skitour Saxalmwand & Sumpfschartl

Zillertaler Alpen

2635 / 2666 Meter

24. Februar 2021

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Skitour im Valser Tal, welche ein beliebtes mit einem etwas anspruchsvolleren Ziel kombiniert: von der Talstraße (1.320m) zur Bloaderalm (1.572m) und durch das Engtal, einen Wasserfall umgehend, auf auf eine Hochfläche mit Jagdhütte (2.030m), hier verzweigen sich beide Wege. Ich gehe zuerst südwestlich zum Niedervennjöchl (2.252m) und über den steilen Nordhang auf die Saxalmwand (2.635m). Abfahrt retour zum Jagdhüttl und dann südöstlich über mehrere Geländestufen und zuletzt steil in das Sumpfschartl (2.666m). Abfahrt mit kleiner Variation hinab zur Bloaderalm und ins Tal.

     

Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (ZS+). Der Nordhang der Saxalmwand ist nahe an den 40°, auch der letzte kurze Aufschwung zum Sumpfschartl liegt in diesem Neigungsbereich.

 

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 6:00 Stunden  

Höhenmeter: 1.920 Meter

 

Parkplatz:

Innervals an der Talstraße

 

Einkehrmöglichkeiten:

Ghf. Touristenrast

 

Landschaft:  ********* (9/10)

Kondition:       ******* (7/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:      ******** (8/10)



Auf der Saxalmwand (2.635m), dem anspruchsvolleren der beiden heutigen Gipfelziele.

 

Saharastaub liegt in der Luft, für den Vormittag noch recht windstill angesagt - ab ins Valser Tal. Zwei Skitourengeher sind schon am Weg zur Bloaderalm und versuchen, den optimalen Weg durch den Lawinenstrich zu finden.

 

Einfach schön hier. Kaserer sowie Olperer und Fußstein im Hintergrund, die Hohe Kirche im Vordergrund.

 

Der Februar 2021 zeichnet sich durch frühjahrsähnliche Verhältnisse aus. Die Lawine ist schon herunten und präsentiert sich hart gefroren. Daher im Aufstiegssinn eher rechts im Wald gehalten.

 

Bei der Bloaderalm (1.572m), in Bildmitte taucht bereits die Saxalmwand auf. Auch im Sommer ein schönes, dann besonders ruhiges Gebiet.

 

Hinteres Valser Tal mit Alpeinalm.

 

Nach der Alm steilt es auf. Zuerst im Graben bleiben und dann nach links hinaus, um einen Wasserfall zu umgehen.

 

Auf halber Höhe nach links queren und ... 

 

... kurz etwas gefinkelt aufwärts. Noch immer alles gefroren, ich war aber zu faul zum Harscheisen montieren und hab für 2 steile Meter abgeschnallt.  

 

Der reinste Eislaufplatz.

 

Oberhalb des Wasserfalls. In der Sonne taucht das Hochvennjöchl auf, am besten im Graben weiter.

 

Die zwei anderen Tourengeher habe ich hinter mir gelassen, sonst kein Mensch zu sehen. Herrlich!

  

Auf der Hochfläche auf ca. 2.030m verzweigen sich die Wege: links hier sichtbar der Weg zum Sumpfschartl.

 

Oder rechts hinauf zum Niedervennjöchl, das ich zuerst ansteuere.

 

Das Jöchl selbst (2.252m) berührt man nicht, ich lege meine Spur direkt in den nun aufsteilenden Nordhang. 

 

Im Westen in den Stubaiern offenbar höhere Staubkonzentration. Nach dem ersten Hang mit etwas über 35° eine kleine Verflachung, ... 

 

... und sogleich in den oberen Hang. Ich musste frisch spuren, konnte aber teilweise erkennbare ausgehärtete alte Spuren nutzen. 

 

Das gibt den Charakter ganz gut wieder. Der obere Hang erreicht nicht ganz 40° über rund 150 Höhenmeter.

 

Bei einem Schrofenband ist der steilste Teil geschafft.

 

Blick hinüber zu Vennspitze (2.390m), Rossgrubenkofel (2.450m) und Silleskogel (2.418m). 

 

Auf den letzten 100 Höhenmetern komme ich in die Sonne, im letzten Teil wie zu erwarten stark abgeblasen.

  

Saxalmwand (2.635m), mit zu Gipfelkreuz umfunktionierter Signalstange.

 

Ein Stück steige ich den Grat südwärts weiter, um einen freien Blick zum Kraxentrager (2.999m) zu bekommen. Das Sumpfschartl liegt auf etwa halbem Weg, ist aber hier durch einen Gratkopf verdeckt.

 

Kein Wind, Sicht besser als gedacht, da fällt der Entschluss leicht die Tour noch mit dem Sumpfschartl zu verlängern.

 

Harte Abfahrt oben.

 

Und rein in den Nordhang.

 

Saxalmwand-Roulette: gute Schwünge im Presspulver vs. Bruchharsch.

 

Die Zillertaler geizen nicht mit ihrem Abwechslungsreichtum.

 

Je weiter runter desto besser.

 

Anfellen auf 2.030m, Richtung Sumpfschartl ist es deutlich mehr verspurt.

 

Und auch erheblich harschiger, weil mehr der Sonne ausgesetzt.

 

Landschaftlich ist der Aufstieg aber der Schönere.

 

     

Der kleine Zacken im Grat kennzeichnet den Standort des Sumpfschartls.

 

Wuchtige Erscheinung, die Saxalmwand von Osten.

 

Keine besonderen Herausforderungen bis kurz unterhalb des Schartls. Von links her könnte man ein paar Neigungsgrade einsparen, ich folge den direkter angelegten Spitzkehren.

 

Auch hier hat der Wind ausgeputzt und nur die ausgehärteten Altspuren hinterlassen.

 

Kurz unterhalb des Schartls (2.666m) empfängt mich eine steife Brise, also rasch auf die Sonnenseite gewechselt ... 

 

... und ein feines, windstilles Aussichtsplatzerl gefunden.

 

Nach über 1.900m Aufstieg freue ich mich auf die Abfahrt. Kurz noch einen Sprung herüber zur 'Langen Wand'.

 

Von hier schöner Blick in die Zeisch. Mitte rechts der Anstieg zum Kluppen, mittig Hohe Wand und Sagwandspitze. 

 

Jetzt aber doch runter.

 

Bruchharschtraining im oberen Teil, unter 2.200m sehr gut fahrbar.

 

  

Abfahrtsvariante unterhalb des Jagdhüttls, weiter unten beim Wasserfall aufgrund des steilen Geländes schön selektiv.

 

Rückblick von der Bloaderalm, die allermeisten Spuren kommen dann wohl doch vom Sumpfschartl herunter.

 

Auf Wiedersehen, schönes Valser Tal! Ich komme definitiv wieder.

 


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