Seeblesspitze
Tuxer Alpen
2628 Meter
30. Jänner 2018
Autor: Jürgen
Beschreibung:
Ausgangspunkt Parkplatz Grünhöfe (1.510m) und auf der Rodelbahn Richtung Peeralm. Nach ein paar hundert Meter links auf der Skiroute in den Wald und den Forstweg ein paar Mal querend hinauf Richtung Seapnalm. Am Wetterkreuz (2.148m) vorbei und über die flachen Böden der Mislalm auf dem Standardanstieg auf das Pfoner Kreuzjöchl zu. Vor der letzten Steilstufe rechts zum Gipfelaufbau der Seeblesspitze. Zuletzt in einigen steilen Kehren entweder direkt über die Flanke zum Gipfel oder Skidepot und die letzten Meter über den Felsgrat in leichter Kletterei. Abfahrt über die Gipfelflanke und über die Vögeler- und Grünbergalm zurück zum Forstweg und retour zum Ausgangspunkt.
Schwierigkeitsgrad: Anstieg wenig schwierig (WS), am Gipfelaufbau zuerst per Spitzkehren steil aufwärts (S), je nach Verhältnissen die letzten Meter mit Ski in der Flanke oder in leichter Kletterei am Grat.
Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten.
Dauer: 3:30 Stunden
Höhenmeter: 1.120 Meter
Parkplatz:
Kostenpflichtiger Parkplatz Grünhöfe.
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ******** (8/10)
Kondition: ****** (6/10 - je nach Schneelage)
Anspruch: ******* (7/10)
Ein echtes Schmankerl, die Seeblesspitze (2.628m). Vom Navistal beginnt die Tour ganz gemütlich auf derselben Strecke wie zum Pfoner Kreuzjöchl, bietet aber ein steiles Finale.
Am frühen Nachmittag Abmarsch vom Parkplatz bei den Grünhöfen (1.510m). Die Schneelage ist gut, ich erwarte ein Portion Sonne gepaart mit Bruchharsch. Von beidem sollte ich reichlich bekommen.
Zuerst ein paar Hundert Meter auf der Rodelbahn in Richtung Peeralm.
Nicht zu verfehlen die Abzweigung auf die Skitourenroute hinauf zur Seapnalm.
Überall im Talkessel sieht man ein Hauptproblem in diesem schneereichen Winter: Gleitschnee auf steilen Grashängen.
Zuerst führt der Weg etwas steiler hinauf durch den Wald. Gegenüber die Südseite der Naviser Sonnenspitze, die von der anderen Seite aus dem Voldertal ein echter Hatscher ist.
Im Schatten friert die Spur schon an, sehr rutschig. Daher kommen bald die Harscheisen drauf.
Auf dieser Lichtung weiter hinauf, bei der Abfahrt werde ich die Route vom Grünberger nehmen und hier wieder vorbeikommen.
Aufwärts auf weiterhin sehr rutschiger Spur.
Auf ca. 2.100m nahe des Wetterkreuzes flacht es ab, gegenüber öffnet sich ein tolles Panorama mit dem Naviser Kreuzjöchl (2.536m) links und dem Olperer (3.476m) im Hintergrund.
Auf den flachen Böden der Mislalm. Im Hintergrund rechts bereits mein Ziel, die pyramidenförmige Seeblesspitze.
Wie auf einem anderen Planeten. Kein Mensch um diese Uhrzeit auf dieser sonst stark frequentierten Route.
Großzügige Zeitangabe in Richtung Pfoner Kreuzjöchl.
Über sanfte Geländestufen aufwärts.
Kein Grund zum Meckern.
Südseitig schon ein dicker, aber am Tag der Begehung noch nicht tragfähiger Deckel.
Rückblick auf den flachen Teil. Im Hintergrund der mächtige Stock mit dem Lizumer Reckner (2.886m).
Nicht weit entfernt der lohnenswerte Mislkopf (2.623m).
Östlich die Grünbergspitze (2.790m), eines der populärsten Ziele im Navistal.
Und diesen Zapfen visiere ich an: nachdem ich kaum Tourenberichte von der Naviser Seite auf die Seeblesspitze gefunden habe, wird mir auch klar warum. Die letzten 100 Höhenmeter sind doch steiler als in der Gegend üblich.
Ich verlasse meine Aufstiegsroute, die direkt auf das Pfoner Kreuzjöchl führen würde, und quere zu den anderen Spuren hinüber, die hinunter zur Seapnalm führen. Dort werde ich dann später abfahren.
Herrliche Stimmung.
Der Gipfel wurde lt. Gipfelbuch durch eine 2er Gruppe tags zuvor angespurt.
Den fast 40° steilen Hang hoch.
Am Grat. Dort drüben das Pfoner Kreuzjöchl (2.640m), das Roman schon einmal auf dessen ruhigerer Seite von Pfons aus mit Ski besucht hat.
Ein bisschen noch den Grat weiter. Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung und der schlechten Schneequalität bin ich die letzten 20 Höhenmeter nicht mit den Ski hinauf, sondern...
... im Trockenen über die Felsen aufwärts (II-). Ideal um die Kletterei mit den klobigen Schuhen zu üben.
Ein Ausrutscher ist zu vermeiden. Man könnte den Gratanstieg auch nördlich im tiefen Schnee umgehen.
Perfekt. Im Gipfelbuch bisher nur wenige Einträge in 2018, da dürfte auf den anderen Gipfeln im näheren Umkreis deutlich mehr los sein.
Mittig die Kreuzspitze (2.746m), rechts davon das Rosenjoch (2.796m).
Blick nach Westen zu den Stubaier Alpen.
Im Süden Olperer und Konsorten.
Grünbergspitze samt Spuren der letzten Schönwetterperiode.
Im Osten die Graue Wand (2.596m) in der Wattener Lizum, ganz hinten die Wildkarspitze (3.073m) schon im Salzburger Land.
Nochmals König Olperer, ein Prachtberg, eingerahmt vom Großen Kaserer (3.263m) und dem Fußstein (3.380m).
Habicht und die Gletschergrößen der Stubaier Alpen hinter dem Pfoner Kreuzjöchl.
Unten die Naviser Hütte.
Patscherkofel (2.246m) und Karwendel.
Meine Abfahrtsroute über die Grünbergalm schon im Schatten. Der Bruchharsch wartet.
Doch zuerst noch die steile Flanke runter zum Skidepot.
Wieder abgeklettert.
Das Arztal, aus dem die Standard-Skiroute auf die Seeblesspitze führt. Man käme zur Scharte östlich des Gipfels und erspart sich dadurch den anspruchsvolleren Teil.
Letzte Sonnenstrahlen am Grat.
Und abwärts.
Weiter hinunter zur Vögeler Alm / Grünbergalm.
Wo die Sonne untertags nicht geheizt hat sogar ganz passable Verhältnisse.
Lizumer Reckner und Geier im Abendlicht.
Unter 2000m war es extrem harschig und schwer fahrbar. Man musste zudem Acht auf große Gleitschneemäuler geben.
Die Naviser Sonnenspitze in der untergehenden Abendsonne.
Das immens stark verspurte Naviser Kreuzjöchl rechts im Hintergrund, das sichtbare Kreuz ist jenes von Pkt. 2.350m.
Zu guter Letzt am Forstweg abwärts. Eine wunderschöne Kurztour mit kleiner Steileinlage.
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