Skitour Grünbergspitze
Tuxer Alpen
2790 Meter
24. Jänner 2021
Autor: Jürgen
Mit auf Tour: Nelli
Beschreibung:
Klassiker im Arztal: vom Hinterlacher (1.390m) in Oberellbögen hinein in das Arztal und am Winterweg via Rosenjochhütte zum Niederleger (1.900m). Weiter talein zum Hochleger (2.126m) und südostwärts durch die Seeblesböden. Wir sind östlich der Seeblesspitze auf den Grat, haben das Seeköpfl überschritten und sind am Kamm zur Grünbergspitze (2.790m). Abfahrt direkter hinab zu den Böden und weiter wie beim Aufstieg, ab dem Hochleger empfiehlt es sich eher links direkt zur Arztaler Hütte abzufahren.
Schwierigkeitsgrad: wenig schwierig (WS). Am Kamm beim Seeköpfl stellenweise etwas schmäler, bei guter Skitechnik kein Problem.
Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten.
Dauer: 4:30 Stunden
Höhenmeter: 1.400 Meter
Parkplatz:
Hinterlarcher.
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ******** (8/10)
Kondition: ******* (7/10 - je nach Schneelage)
Anspruch: ***** (5/10)
Prachtvolles Licht, jedoch auch Sturm und angespannte Lawinensituation auf unserer Nachmittagstour zur Grünbergspitze (2.790m).
Neuschnee, Wind, markante Ausprägung des Gefahrenmusters 'Kalt-auf-Warm'. Ab Mitte Jänner 2021 mahnt der Lagebericht zu besonderer Zurückhaltung bei Touren im freien Gelände. Wir suchen uns mit der Grünbergspitze ein Ziel mit wenig steilem, gut kuppiertem Gelände aus.
Für den Nachmittag ist Wetterbesserung vorhergesagt, also starten wir erst um 12:00 Uhr vom Hinterlarcher.
Vom Arztal lassen sich viele Ziele erreichen, wie z.B. das Rosenjoch - hier die gleichnamige Hütte, das Pfoner Kreuzjöchl oder auch die etwas anspruchsvollere Durrenseespitze.
Wir betreten das freie Gelände. Ab hier haben wir heute die Augen besonders offen.
Am Niederleger, 1.900m. Viele Spuren kommen rechts vom Pfoner Kreuzjöchl herunter, nur wenige führen weiter aufwärts zum Hochleger. Unser Ziel, die Grünbergspitze, halbrechts ganz hinten im Talschluss.
Die vor uns liegende Geländestufe bringt uns hinauf zum Hochleger.
Feine Winterstimmung.
Weiter zur Grünbergspitze. Von Nordwesten zieht wie mit dem Lineal gezogen das Schönwetter heran. Mit einer Überraschung im Gepäck.
Ab dem Hochleger spuren wir selbst. Entlang der Kuppen bleibt man durchwegs <30°. Der Anstieg linkerhand Richtung Rosenjoch oder Durrenseespitze wäre uns heute zu heiß gewesen - es waren aber trotzdem einige dort unterwegs.
So sehr wir uns auf die Sonne freuen, so sehr nimmt mit der Höhe der Wind zu.
Links oben die Seeblesspitze (2.628m), der Anstieg über die Naviser Sonnenseite ist der noch schönere.
Östlich der Seeblesspitze steigen wir zum Kamm hinaus. Vor uns das Seeköpfl.
Aber hier ziemlich unwirtlich mit heftigen Sturmböen.
Eine halbe Stunde später, nachdem wir das Seeköpfl - bei diesen Verhältnissen etwas gefinkelt - überschritten haben. Die glatte, sehr harte und verharschte Schneeoberfläche machte es heute stellenweise tricky.
Und wie so oft: auf dem Gipfel der Grünbergspitze (2.790m) zwar kalt, aber kaum Wind. Pünktlich kommt die Sonne heraus und belohnt uns mit prachtvollem Licht.
Abfahrt direkt vom Gipfel.
Hier gibt es zahlreiche Varianten. Entweder links wie wir zu den Seeblesböden, oder rechts hinüber zum Rosengarten.
Jetzt werden wir für unser Durchhaltevermögen belohnt. Allerschönstes Nachmittagslicht.
Mit der Seeblesspitze vor uns. Passabel zu fahrender Pulver.
Rasch wieder beim Hochleger.
Ein Moment zum Genießen. Vor allem wenn die Finger wieder auftauen.
Vom Hochleger ziehen wir herüber zu den Spuren vom Pfoner Kreuzjöchl. Im Rückblick oben das leuchtende Kreuz der Grünbergspitze.
Niederleger.
Lässig.
Mit diesem Sonnenuntergang an der Serles fahren wir bis zum Hinterlarcher ab. Heute mit hoher Warnstufe und Sturm sicher keine reine Genusstour, dafür am Nachmittag das Arztal bei herrlichem Licht für uns alleine gehabt.
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