Skitour Weitkarspitze

Stubaier Alpen

2947 Meter

1. März 2020

Autor: Jürgen

Mit auf Tour: Holger

 

Beschreibung:

Alternative zum beliebten Zwieselbacher Rosskogel mit über weite Strecken identem Zustieg: von Haggen (1.646m) ins Kraspestal und durch die beiden Zwingen hinauf zur Hochfläche nahe des Kraspessees (ca. 2.540m). Nun nicht die Steilstufe links zum Kraspesferner bzw. zum Rosskogel, sondern rechts ab und über die aufsteilende Südostflanke zur Weitkarspitze (2.947m). Abfahrt über die Gipfelflanke und linkshaltend über die Steilstufen - selbe Route wie bei der Abfahrt von der Kraspespitze - hinab Richtung erste Zwinge und hinaus nach Haggen.

  

Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (ZS). Längere Flachpassagen wechseln sich ab mit anspruchsvolleren Abschnitten wie den beiden Zwingen. Gipfelhang zur Weitkarspitze im oberen Bereich >35°. Für die direkte Abfahrt nahe der Kraspesspitze sichere Verhältnisse erforderlich, insbesondere für die hängende Steilstufe auf ca. 2.350m vor dem letzten Hang (>40°).

 

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 4:00 Stunden

Höhenmeter: 1.320 Meter

 

Parkplatz:

Schärmeralm in Haggen. 

 

Einkehrmöglichkeiten:

Schärmeralm bzw. Ghf. Ruetz in St. Sigmund

 

Landschaft:  ******** (9/10)

Kondition:      ******* (7/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:      ******* (7/10)



Spätwinter 2020, Westwetterlagen am laufenden Band, das bedeutet: föhnige Vorderseiten der hereinziehenden Tiefs, Warmfronten mit Regen, Kaltfronten mit Schnee und jeweils ein kurzes Zeitfenster mit Schönwetter - endlich fällt letzteres auf einen Wochenendtag. 

 

Wir lassen heute das Wettermodell entscheiden und starten daher mit Absicht etwas weiter westlich und erst am späteren Vormittag von Haggen (1.646m). Lohn der Mühe = fast nichts los.

 

Durch obige Wettercharakteristik blieben wir in den letzten Wochen meist in den für uns nahen Tuxern. Heute sind wir froh endlich wieder 'Exotischeres' zu sehen wie das wunderschöne Kraspes (sprich: Kråschpes).

 

Schneller Tourengeher mit Hund, der souverän die erste Zwinge überwindet - das wird doch nicht... ?

 

Nach dem Flachstück kurz vor der ersten Zwinge.

 

Holger in der Zwing', super Verhältnisse und heute problemlos gangbar.

 

Bei Hartschnee ist es keine Schande, hier abzuschnallen.

 

Oberhalb der Zwinge beim Jagdhüttl (2.025m). Rechts könnte man hier zu den Steintalspitzen abzweigen. Unsere Route zieht gerade nach hinten und dann links rauf zur zweiten Zwinge, unsere spätere Abfahrtsroute kommt von den Hängen rechts der Bildmitte herunter.

 

Kriterium für die spätere Abfahrt ist der steile Hang im linken Bildteil.

 

Wir gehen erst einmal gemütlich weiter. Im Hintergrund links der Pockkogel (2.807m), mittig der Gaiskogel (2.820m).

 

Am Weg zur zweiten Zwinge, vor uns die abweisenden Flanken des Räuhengrats. Die Wärme treibt meinen Puls ziemlich nach oben und ich lasse Holger voraus gehen.

 

Zwinge, die zweite.

 

Danach wieder flacher aufwärts, links die Haidenspitze (2.975m). 

 

Auf Höhe des Kraspessees (2.540m) - links Rotgrubenspitze (3.042m), Zwieselbacher Rosskogel und halbrechts unser heutiges Ziel, die Weitkarspitze (2.947m). Letztere hat - wie wir später von einem wahren Gebietskenner erfahren - einen vorderen und einen hinteren Gipfel, mit Ski peilen wir den hinteren an.

 

Wunderschön. Weiterkarspitze(n) - Kraspesspitze (2.954m) - Schöllekogel (2.902m).

 

Von der Steilstufe zum Kraspesferner herunterfetzender Hund. Jetzt ist uns klar, um wen es sich handelt :)

 

Eine verstreute Vierergruppe und wir beide nehmen das letzte Teilstück in Angriff.

 

Besonders schöner Zustieg zur Gipfelflanke.

 

So muss es sein, alles richtig gemacht mit dem Wetter.

 

Holger im oberen, steilen Bereich.

 

Letzte Meter zum Gipfel, entweder Skidepot bei den Felsen oder mit Ski direkt rauf.

 

(Hintere) Weitkarspitze (2.947m), mit Blick hinüber zur Vorderen und zur Kraspesspitze. 

 

Leicht Grinsen.

  

Zwei Spuren ziehen nach links in die Richtung, in die wir auch wollen, nämlich zur Direktabfahrt und nicht über die Anstiegsroute.

 

    

  

Pulvrig.

 

Links die Steilstufe runter.

 

Nach dieser sieht man die Abfahrtsspuren von der Kraspesspitz.

 

Yes!

 

Die letzte, seitlich hängende Steilstufe befahren wir einzeln. Nichts für eine hohe Lawinenwarnstufe.

 

 Weiter unten zunehmend verpresst, aber weiterhin tadellos fahrbar.

 

Raus aus der Zwing.

 

... und dem Kråschpes. Wir nennen das eine durch und durch gelungene Tour! Beim Parkplatz treffen wir das zum Hund gehörende Herrl und hängen eine After-Tour-Stärkung an. 

 

Wer in der Region ist, unbedingt beim Ghf. Ruetz in St. Sigmund einkehren: super Bewirtung, guter Kuchen und immer die Möglichkeit, etwas Interessantes über die Region zu erfahren. Beste Grüße an dieser Stelle!

  


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Kommentare: 1
  • #1

    Holger (Montag, 09 März 2020 08:52)

    Wieder ein perfekter Bericht! Danke