Skitour Südliche Rötenspitze (Reatlspitze)

Stubaier Alpen

2982 Meter

7. März 2021

Autor: Jürgen

Mit auf Tour: Holger

 

Beschreibung:

Liebhaber-Tour aus dem Gschnitztal auf einen eher abseits gelegenen Gipfel im Habichtkamm: vom Ghf. Feuerstein (1.281m) zur Laponesalm (1.472m) und unmittelbar nach den Almgebäuden rechts neben dem Traulbach über die Steilstufe in das weite Kar der Traulalm. Ab 1.800m flacher in das Kar und zwischen den Ostgraten von Südl. Rötenspitze und Ochsenkogel über einen weiteren Steilhang aufwärts in die Trauler Bockgrube (ca. 2.300m). Aus dem hinteren Kargrund (2.720m) sehr steil über den Nordosthang zur Südl. Rötenspitze (2.981m).

 

Schwierigkeitsgrad: schwierig (S). Je nach Verhältnissen durch die Steilstufe nach der Laponesalm, gutes Gespür für die Route erforderlich, Stellen >40°. Unschwierig via Traulalm und einen 35° Hang in die Trauler Bockgrube. Gipfelhang über rund 250 Höhenmeter etwas unter 40°.

 

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 6:30 Stunden 

Höhenmeter: 1.700 Meter

 

Parkplatz:

Ghf. Feuerstein. 

 

Einkehrmöglichkeiten:

Ghf. Feuerstein

 

Landschaft:  ********* (9/10)

Kondition:      ******** (8/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:      ******** (8/10)



Die Südliche Rötenspitze oder Reatlspitze, 2.982m, im Habicht-Elfer-Kamm.

 

Wir starten aus dem Gschnitztal und werden durch einen gewaltigen Sonnenaufgang an der Weißwand (3.017m) begrüßt. 

 

Unterwegs zur Laponesalm. Hinten in der Sonne die Innere Wetterspitze (3.053m).

 

Nahe der Laponesalm (1.472m) suchen wir die beste Schneise hinauf zur Traulalm. 

 

Ein weiterer wunderschöner Tag in der langen Schönwetterphase Ende Februar/Anfang März 2021.

 

Sehr steil und hart gefroren steigen wir auf glasiger Spur an. Beinhartes Techniktraining.

 

Phasenweise recht anspruchsvoll. Rechts oben zwischen den Bäumen in sehr engen Spitzkehren rauf, deutlich über 40°. Abrutschgefahr.

 

Eine gute Dreiviertelstunde powern wir uns auf 300 Höhenmetern richtig aus, bevor sich der Hang zurücklehnt und uns die Sonne empfängt. Links oben die Hohe Burg (2.455m).

 

Jetzt beginnt der wirklich schöne Teil. Links der Bildmitte unser Tagesziel, mittig ein Vorgipfel des Ochsenkogels. Im Sommer sind die Kare durch die Begeher des Stubaier Höhenwegs bevölkert, die zwischen Bremer und Innsbrucker Hütte unterwegs sind. Auf den Gipfel darüber klettern nur wilde Hund' herum.

 

Ist das nicht traumhaft? Ganz klein erspähen wir schon 2-3 Partien in der noch schattigen gegenüberliegenden Hangseite am Weg zum Hohen Zahn (2.994m) bzw. Pflerscher Pinggl (2.767m), zwei weitere Tourengeher sind in der Nordseite der Schafkampspitze (3.011m) zu sehen.

  

Holger hat immer einen speziellen Riecher. Am Vortag dürfte eine Gruppe von 7 Tourengehern auf die Südliche Rötenspitze gegangen sein. Woher wir das so genau wissen? Siehe unten. Drei weitere Spuren biegen vorne links zur Äußeren Wetterspitze ab. Wir wählen das rechte der beiden Kare, die Trauler Bockgrube. Linkerhand führt das Plattental zum Trauljoch, das aber nicht ins Stubai gangbar ist.

 

Im Steilhang zur Bockgrube, rd. 35°.

 

Angespurte Äußere Wetterspitze.

 

Bockgrube, ca. 2.350m. 1-2-3-4-5-6-7 Abfahrtsspuren.

 

Bilderbuchtag. Mal mache ich Tempo ...

 

... dann wieder Holger. Langsam rückt die steile Nordostflanke näher.

 

Achja, die Tribulaune!

  

Bald steilt es auf. Hier witzigerweise nur 1-2-3-4-5-6 Abfahrtsspuren?! Einer dürfte geflogen sein.

 

2.700m, rein in den Steilhang.

 

Gegenüber rechts die Nördl. Rötenspitze (2.924m), links davon die Bockgrubennieder.

  

Ähnlich gearteter Anstieg wie der Habicht, aber keine planierte Piste.

 

In eleganten Spitzkehren den Steilhang hinauf.

 

Eindrücke, die lange währen.

 

     Auf den letzten 100 Höhenmetern flacht es etwas ab.

 

      

Ausstieg auf den Grat. Holger schon beim Kreuzgipfel.

 

Ich ein paar Minuten hintennach. Musste viel fotografieren.

 

Reatlspitze (2.982m).

 

Der gegenüberliegende Gratkopf trägt ein Vermessungszeichen und ist noch etwas höher.

 

Besonders interessant: der Grat nach Norden über Nördl. Rötenspitze und Ochsenkogel zu Glättespitze (3.133m) und Habicht (3.277m).

 

Abfahrt mit allerbestem Pulver.

 

  

  

 Der steilste Teil. 

 

Herunter in die Bockgrube.

 

Auch sonnseitig ganz fein zu fahren.

 

  

  

In das weite Becken hinunter.

 

So unglaublich schön.

 

Also Sonnenpause! 

 

Ich kann es nicht oft genug sagen: Solche Momente sind dazu da, sie aufzusaugen und zu genießen. Dafür muss man sich bewusst Zeit nehmen. Das Leben ist sonst schon hektisch genug.

 

P.T. und Goldkappl.

 

Ausgiebig in die Gegend geschaut. Jetzt Konzentration auf die Abfahrt ins Tal.

 

Mit etwas Gespür für die Route und reschem Fahrstil kommen wir über die steilen Passagen gut runter.

 

So glatt der Aufstieg, so firnig zischen wir hinab.

 

Kurz vor dem Talgrund halten wir nochmals kurz inne und erfreuen uns der überaus gelungenen Tourenwahl. Im Gschnitztal gibt es wirklich Touren aller Preisklassen und diese war mit den leicht abenteuerlichen Einlagen genau unser Geschmack. 

 


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