Skitour Roter Kogel & Sömen
(Überschreitung vom Lüsens- ins Fotschertal)
Stubaier Alpen
2832 / 2796 Meter
17. März 2019
Autor: Jürgen
Mit auf Tour: Nelli & Willi
Beschreibung:
Start beim Parkplatz in Juifenau (1.410m) und am Sommerweg zur Juifenalm (2.022m). Südwärts in das weite Kuhgrübl und am breiten Kamm zum Sömen (2.796m). Abwärts zu einem Sattel (2.715m) und hinauf zum Roten Kogel (2.832m). Abfahrt durch das weite Becken der Schafalm und westlich des Schellenbergs hinab zur Almindalm (ca. 1.710m). Am Forstweg zum Bergheim (1.464m) und zum Parkplatz bei der Eisbrücke (1.092m).
Den Sömen mit Ausgangs- und Zielpunkt Juifenau hat Roman schon als eigenständige Skitour gemacht.
Schwierigkeitsgrad: wenig schwierig (WS). Der Anstieg zum Roten Kogel von Juifenau über den Sömen ist flacher als der Direktanstieg von Praxmar. Bei richtiger Routenwahl gibt es mit Ausnahme des Gipfelhangs vom Roten Kogel sowie der Steilstufe hinunter zum Almindbach keine steileren Hänge >30°.
Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten.
Dauer: 5:45 Stunden
Höhenmeter: 1.500 Meter
Parkplatz:
Tour mit zwei Autos planen, eines beim Parkplatz Juifenau und das andere bei der Eisbrücke oberhalb von Sellrain.
Einkehrmöglichkeiten:
Ghf. Bergheim (im Winter 2018/19 geschlossen)
Landschaft: ********* (9/10)
Kondition: ******* (7/10 - je nach Schneelage)
Anspruch: **** (4/10)
Auf dem Sömen (2.796m) in den Stubaier Alpen an einem Bilderbuchtag im März.
Waldviertel-Connection on Tour: unsere Tour führt die Nelli, Willi und mich heute vom Lüsens- ins Fotschertal, zwei Seitentäler des Sellrain. Wir starten in Juifenau (1.410m), das zweite Auto haben wir bei der Eisbrücke am Ausgang des Fotschertals geparkt.
Für die ersten ca. 500 Höhenmeter im Wald nutzen wir den steilen Sommerweg.
Später kommen wir auf die offenen Flächen unterhalb der ...
... Juifenalm (2.022m). Auch Roman ist bei seiner Tour auf den Sömen hier vorbeigekommen.
Von der Alm flach Richtung Süden. Auf der gegenüberliegenden Talseite der zu dieser Jahreszeit heftig frequentierte Zischgeles (3.004m) und am rechten Bildrand die noch heftiger begangene Lampsenspitze (2.876m).
Unsere Route führt durch das Kuhgrübl nach rechts oben auf den breiten Kamm.
Schattiger Anstieg, gegenüber die nördlichen Sellrainer Berge.
Auf etwa 2.500m, kurz vor der Sonne.
Herrliches Tourengehen. Willi und Nelli machen Tempo, ich mache hin und wieder Stopp für Fotopausen und auch um den Puls wieder halbwegs in den Normalbereich zu bringen.
Im Pulsnormalbereich hab ich leicht lachen.
Kurze Pause. Vor uns baut sich das gigantische Panorama rund um den Lüsener Fernerkogel mit seinem Nordgrat auf. Die Skiroute auf den Fernerkogel verläuft links über die 'Mauer' und den Lüsener Ferner.
Der obere Kammbereich präsentiert sich stark abgeblasen. In Bildmitte vorne unser späteres Hauptziel, der Rote Kogel.
Während sich auf der anderen Talseite die Leute auf die Zehen steigen, sind hier herüben keine 10 Leute unterwegs. Eine Gruppe nimmt heute auch den steileren Anstieg von Praxmar, was uns aufgrund von LWS 4 am Vortag noch etwas unsicher erschienen ist.
Die letzten Höhenmeter müssen wir tragen.
Nach etwas über 3 Stunden am Sömen (2.796m), noch ist nicht Schluss für heute.
Wir lassen die Ski vorläufig am Rucksack ...
... denn der Grat hinüber zum Roten Kogel gibt sich zwar gutmütig, aber teilweise schneefrei.
Skiwandern mal anders.
Ich habe dort, wo die Route von Praxmar heraufkommt, wieder angeschnallt. Nelli und Willi sind mit den Ski am Rücken weiter ...
... zum Roten Kogel (2.832m), für mich einer der besten Aussichtsberge in den Stubaiern.
Richtung Süden die Lüsener Villerspitze und, eh klar, der Lüsener FK.
Im Norden das Karwendel. Vor allem die monströse Westflanke des Gr. Solstein beeindruckt.
Von der Potsdamer kommen 10 Mann hoch herauf, Zeit die erste Spur Richtung Fotsch zu ziehen.
Willi staubt gekonnt, bis auf die obersten Meter eine tadellose Schneequalität.
Nelli im Gipfelhang des Roten Kogels.
Waldviertler Dreifaltigkeit.
Im unteren, flachen Bereich lassen wir's rauslaufen. Meine Befürchtung, hier im Nasschnee nicht vom Fleck zu kommen, bewahrheiteten sich nicht im Geringsten.
Willi in seinem Element.
In atemberaubender Landschaft weiter runter.
So mögen wir das.
Beratschlagen über den Weiterweg, statt Weizenbier auf der Potsdamer nehmen wir doch lieber die Abfahrt zum Almindbach.
Die war dann noch das absolute I-Tüpfelchen.
Einen Tag nach einem wahren Bruchharsch-Walhalla am Hirzer in den Tuxern hier bis weit unter 2.000m beste Schneeverhältnisse.
Weiß-Blau-Schwarz.
Zwei Hangstufen warten noch. Links vorne das schöne Windegg.
Spuren ziehen.
Nelli macht sich ...
... für den letzten Pulverhang zum Almindbach bereit.
Und mit minimalem Gegenanstieg hinaus zur Almindalm (1.710m), von wo es auf dem Forstweg zuerst zum Bergheim und ...
... auf dem schon grenzwertig aperen-eisigen Fahrweg hinunter zur ...
... Eisbrücke (1.092m) geht, wo wir die Tour mit einem satten Grinser beenden. Auch wenn's heute nur eine Mini-Variante des "Fotscher Express" (lesenswerte Infos bei Lukas) war, die Tour war ein Hammer und die großen Runden laufen ja bekanntlich keinem davon.
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