Skitour Rötenspitze (über Trunajoch)
Stubaier Alpen
2481 Meter
30. Dezember 2020
Autor: Jürgen
Mit auf Tour: Nelli & Christian
Beschreibung:
Auf einen beliebten Stubaier Tourengipfel auf ruhiger Alternativroute: vom Liftstüberl in Trins (1.190m) über den langen Forstweg zur Trunahütte (1.722m). Ab da im freien Gelände aufwärts zum schon weithin sichtbaren Trunajoch (2.152m). Weiterer Anstieg eher seitlich des häufig abgeblasenen Grats zum Joch südlich der Rötenspitze und zuerst zum Grat nahe des Hohen Kreuzes - den Gratübergang zum Gipfelkreuz haben wir uns gespart. Zurück ins Joch und zur Rötenspitze (2.481m). Abfahrt ins nordöstlicher Richtung zur Trunaalm und retour ins Gschnitztal.
Schwierigkeitsgrad: wenig schwierig (WS+). Man sollte Geduld und Ausdauer für den 7km langen Forstweghatscher mitbringen und Gespür für die richtige Abfahrtslinie zur Trunaalm, rechterhand mehrere Felsabbrüche.
Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten.
Dauer: 6:00 Stunden
Höhenmeter: 1.420 Meter
Parkplatz:
Liftstüberl Trins (gebührenpflichtig).
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ******** (8/10)
Kondition: ******** (8/10 - je nach Schneelage)
Anspruch: ***** (5/10)
Auf der Rötenspitze (2.481m), einem der häufig begangenen Stubaier Tourenberge. Wir sind bewusst nicht auf der erheblich kürzeren Standardroute von Süden aus dem Obernbergtal angestiegen. Unsere Vermutung: irgendwo muss der Südwind den Pulver ja hingeblasen haben.
Unser Weg führt uns in Gschnitztal, wo wir - Nelli, Christian und ich - um 7 Uhr beim Liftstüberl in Trins starten.
1:30h und fast 7 km später erreichen wir nach dem langen, teils flachen Forstweg endlich offenes Gelände bei der Trunahütte (1.722m). Bitterkalt ist es, aber der Hochnebel reisst auf.
Endlich einmal mit Christian am Weg. Da Nelli auch dabei ist vergeht der lange Zustieg wie im Flug. (Neuerdings gehört auch die FFP2 Maske zur Sicherheitsausrüstung undmit getrennter Anfahrt zum Ausgangspunkt sind ganz Corona-konform.)
Talauswärts die Kirchdachspitze (2.840m), über die Nelli und ich ja ein Lied singen können. Hier sieht man auch deren vergleichsweise sanfte Nordost-Seite.
Hinein in das Tal, rechts vorne bereits die Nordhänge der Rötenspitze.
Halblinks das noch weit entfernte Trunajoch, links davon der Leitnerberg (2.309m). Wir haben uns hier etwas zu hoch gehalten, besser ist es weiter unten im Talgrund zu gehen.
Alle sind erpicht darauf die Weihnachtskekse zu verdauen, so errreichen wir nach etwas unter 3h das Trunajoch (2.152m).
So schlimm abgeblasen schaut der Grat gar nicht aus.
Ein paar Passagen gabs dann aber erwartungsgemäß doch, wo der Schnee schon recht dünn war.
Anstatt direkt über den Ostgrat der Rötenspitze zu gehen queren wir Richtung Pulver hinein in die Senke. Geniale Lichtstimmung über dem Hochnebel beim Blick Richtung Südtirol.
Schaut doch gleich viel besser aus!
"Röten"spitze.
Der durch die Überlaufenheit der Standardtouren stark auf mich wirkende "Verdrängungseffekt" führt in meinem Falle dazu, dass ich im Frühwinter 2020/21 noch nie soviel selbst spuren durfte.
Wir kommen zum kleinen Joch zwischen Rötenspitze und dem Hohen Kreuz. Im Norden der Habicht (3.277m), steht mit Ski auch noch aus. Von hier steigen wir links einen breiten Rücken in Richtung Hohes Kreuz auf.
Auf etwa halber Strecke zum Hohen Kreuz lassen wir es aber gut sein.
Warum? Hang eingeblasen und über den Grat wäre tiefes Stapfen notwendig gewesen. Man hat auch von hier einen schönen Blick zu den Tribulaunen und zum Muttenkopf (2.638m). Wie wir später erfahren haben ging vom Muttenjoch unterhalb des Muttenkopfes im Laufe des Tages noch eine Lawine mit Personenbeteiligung ab, zum Glück mit glimpflichem Ausgang.
Toller Tourentag heute, trotz unsicherer Wetterprognose.
Dann wabert wieder Nebel herum. Kurzer Sprung zurück ins Joch und mit kaum 50 Höhenmeter Gegenanstieg zur ...
... Rötenspitze (2.481m). Einige andere gesellen sich zu uns und genießen die feine Stimmung. (Jeder hat einen Baby-Elefanten dabei.)
Fertig machen zur Abfahrt. Ich durfte heute 'Guide' spielen und habe mir eine alternative Abfahrtsvariante ausgesucht.
Dank Kartenstudium am Vorabend ging der Plan voll auf. Die Querung erfordert sichere Verhältnisse, rechts einige Abbrüche.
Nelli und Christian freuen sich genauso wie ich.
Herab zur Trunaalm.
Mehr als gelungen! Da tun auch die wenige Meter Gegenanstieg nicht mehr weh.
Bald zurück auf dem Forstweg, um zurück ins Gschnitztal zu kommen.
Die Grinser stehen uns ins Gesicht geschrieben.
Nachdem wir schon beim Aufstieg nicht gleich richtig auf den Forstweg eingefädelt haben, passiert uns das ein zweites Mal beim Ausfädeln. Egal, über die Loipe trainieren wir noch die Armmuskeln und schwingen kurze Zeit später beim Liftstüberl ab. Super Tour mit Spitzenbegleitung!
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