Skitour Murkarspitze
Stubaier Alpen
3150 Meter
9. Jänner 2021
Autor: Jürgen
Mit auf Tour: Nelli & Holger
Beschreibung:
Rassige Skitour mit längerem Zustieg von Gries im Sulztal auf einen eher versteckten Gipfel im Gebiet der Amberger Hütte: vom Parkplatz in Gries (1.570m) vorbei an den Sulztalalmen zur Amberger Hütte (2.136m) und von der 'Sulze' aufwärts in das Rosskar. Unterhalb der Muschenkarschneid in den hinteren Karboden und über den steilen Gipfelhang zur Scharte (3.060m), zuletzt über den Nordgrat zum Gipfel (3.150m). Abfahrt großteils wie Aufstieg.
Schwierigkeitsgrad: schwierig (S/I).
Nach dem einfachen Zustieg zur Amberger Hütte folgt der steilere Osthang ins Rosskar (bis 35°). Herauszuheben ist der Gipfelhang der Murkarspitze, im obersten Bereich beinahe 40° sowie der Grat mit zwei kurzen Kletterstellen (I).
Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten.
Dauer: 6:30Stunden
Höhenmeter: 1.510 Meter
Parkplatz:
Parkplatz Amberger Hütte beim kleinen Skilift in Gries.
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********* (9/10)
Kondition: ******* (7/10 - je nach Schneelage)
Anspruch: ******** (8/10)
Abstieg von der Murkarspitze zum Skidepot mit traumhaftem Rundblick über die südwestlichen Stubaier Alpen.
Ins Ötztal ist es vom mittleren Inntal immer eine Fahrerei, aber Holger hatte ein spannende Idee und wir legen bei erstem Tageslicht im Sulztal (1.570m) los.
5km Zustieg zur Amberger Hütte warten, immer den mächtigen Schrankogel vor Augen.
Ursprünglich spekulierten wir auch mit dem Tonigenkogel aus dem Sulzkar. Wäre weniger weit gewesen, dafür aber überlaufener, wie sich später gezeigt hat.
Wie schon bei meiner vorjährigen Tour auf den Schrankogel: nach 1:30h erreichen wir die Amberger Hütte (2.136m) mit dem noch schattigen Hochtal der 'Sulze'. Heute nach dem flachen Abschnitt nicht links Richtung Schwarzenbergferner, sondern rechts den steileren Hang hinauf ins Rosskar.
Beste Verhältnisse für den Aufstieg heute. Für die spätere Abfahrt war es aber nach fast 2 Wochen ohne Neuschnee nicht wirklich optimal.
Sonnenaufgang über dem Hinteren Daunkopf (3.225m). Auf dicker Weihnachtsferien-Spur taleinwärts, der Großteil zweigt dann aber Richtung Kuhscheibe ab.
Auf wenigen alten Spuren geht's nun immer gerade ins Kar hinein. Ganz hinten unser Ziel, rechts die schroffe Muschenkarschneid (2.990m).
Murkarspitze im Zoom. Mit Ski bis zur Scharte rechts, dann Gratstapf zum Gipfel.
Auf der anderen Talseite baut sich der Schrankogel auf, rechts davon Mutterberger Seespitze (3.302m) und Bockkogel (3.095m).
Bei -16° sind wir gestartet, hier war's noch immer frisch mit kühlem Fallwind. Am Gipfel war es dann windstill und wir konnten ohne Handschuhe sitzen.
Ab dem mittleren Kar haben wir selbst gespurt. Wunderschöne Landschaft.
Das geübte Auge sieht den Gamsbock. Ich meistens also erst als Letzter.
Sehr feiner Zustieg. So schön die eigenen Hausberge auch sind, es ist doch was anderes hochalpin unterwegs zu sein.
Wenige Abfahrtsspuren zieren den Gipfelhang.
Holger zieht in den Hang hinein, der nach oben hin fast 40° erreicht.
Die letzten Spitzkehren.
Ich schon fast oben in der Scharte, Nelli kommt nach.
Skidepot bei 3.060m.
Schartenblick in die Ötztaler, rechts der Grat hinüber zum Tonigenkogel.
Holger geht vor, ich lege bei sowas meist die Steigeisen an. Vor mir die erste kleine, leicht ausgesetzte Kletterstelle (I).
Nelli oberhalb der zweiten Kletterstelle. Könnte man auch als II- bewerten, nicht ausgesetzt.
Der Rest ist einfaches Stapfen, immer mit etwas Respektabstand zur Wechte. Darunter pfeifts fast 2000 Höhenmeter hinunter ins Ötztal.
Letzter Aufschwung.
Murkarspitze 3.150m. Tatsächlich fein warm selbst ohne Handschuhe, auch der Babyelefant fühlt sich wohl. Das Gipfelpanorama ist 1a.
Holger versucht einen Gipfel zu finden auf dem er noch nicht war - speziell in den Stubaiern gar nicht mehr so einfach für ihn.
Nelli ist es eher egal, wo wir genau sind. Hauptsache Sonne und Schnee.
Lässige Truppe, lässiger Tag! Viel falsch gemacht haben wir heute nicht.
Abstieg am selben Weg retour. Die Felspartien überwinden wir mit der nötigen Vorsicht.
Definitiv ein Skidepot der schöneren Sorte.
Abfahrt über den schon schattigen Gipfelhang. Phasenweise passabler Pulver, dann wieder gepresst und harschig.
Doch die Landschaft macht alles wett.
Nicht wahr? Besonders interessant der von hier nicht einfach aussehende Zustieg auf den Bockkogelferner.
Rückblick.
Das durch den beständigen Südwind ausgeblasene Schrankar. Halblinks der Hintere Brunnenkogel (3.325m) und mittig das kaum hervortretende Wilde Hinterbergl (3.288m).
In direkter Linie hinab zur Amberger Hütte, so weichen wir der flachen Sulze aus. Im Hintergrund der Geißlehnkogel (3.216m).
Unten dann mit Schuss hinaus nach Gries. Auch wenn die Abfahrt ein bisschen holprig war, hat sich für uns die Fahrt ins Sulztal mehr als ausgezahlt. Wenig los und ein Gipfel mit ein paar selektiven Stellen, so gefällt uns das!
Kommentar schreiben