Skitour Kesselspitze
Stubaier Alpen
2728 Meter
9. April 2017
Autor: Jürgen
Beschreibung:
Start bei der Ochsenalm (1.558m) nahe Maria Waldrast und durch die Matreier Grube zum Kalbenjoch (2.225m). In einem Linksbogen aufwärts zum Südrücken der Kugelwand (ca. 2.350m) und am Kamm aufwärts, zuletzt südwärts auf die Kesselspitze (2.728m). Abfahrt durch das SO-ausgerichtete Kar zur Falschwernalm bis ca. 1.950m, aufwärts zum Kalbenjoch und hinab zur Ochsenalm.
Die sommerliche Überschreitung der Kesselspitze mit Übernachtung am Padasterjochhaus haben wir hier beschrieben.
Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (ZS); steiler Aufschwung auf die Kugelwand und kurze schmale
Gratstelle.
Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten.
Dauer: 4:30 Stunden
Höhenmeter: 1.440 Meter
Parkplatz:
Ochsenalm an der Mautstraße nach Maria Waldrast.
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********* (9/10)
Kondition: ****** (6/10 - je nach Schneelage)
Anspruch: ******* (7/10)
Frühlings-Skitour auf die Kesselspitze (2.728m) im aussichtsreichen Serleskamm in den Stubaier Alpen. Die Kesselspitze ist von Osten entweder über Maria Waldrast und die Matreier Ochsenalm oder von Trins im Gschnitztal gut zu erreichen. Der steile Sommerweg aus dem westlich gelegenen Stubaital wird im Winter üblicherweise nicht begangen, dafür gibt es ambitionierte Steilabfahrten über die felsdurchsetzte Nordflanke.
Mich dürstet nach genussvollem Firn. Im April 2017 ist beim Ausgangspunkt, der Ochsenalm (1.554m), allerdings noch wenig davon zu sehen.
Nach 20 Minuten Skitragen darf ich kurz vor dem latschenbewachsenen Aufschwung hinauf in die Matreier Grube anschnallen.
An der Ostflanke der Serles ist die Skisaison definitiv schon zu Ende.
Gut durchgefroren und oben ...
... eher linkshaltend vom Sommerweg durch die Matreier Grube. Hinten in Bildmitte erblicke ich bereits den Gipfelkamm der Kesselspitze, rechts davon Ober der Mauer (2.520m) und ganz außen der Felsaufbau der Lämpermahdspitze (2.595m) - allesamt prächtige Firntouren.
Blick hinaus zum waldbedeckten Waldraster Jöchl (1.878m), rechts hinter dem Wipptal die Tuxer rund um Glungezer und Rosenjoch.
Selbst an der Lämpermahdspitze wird der Schnee schon knapp.
Unschwierig erreiche ich das Kalbenjoch (2.225m), im Süden der sanfte Kamm rund um den Eggerberg, rechts die Tribulaune.
Unmittelbar gegenüber der Steilaufschwung auf die beeindruckende Kugelwand.
Dazu flach hinein in das Kar.
Rückblick zum Kalbenjoch und zur eindrucksvollen Peilspitze (2.392m).
Querung hinaus auf die Kugelwand, die oben mit einem kurzen steilen Schnapper - der ersten Schlüsselstelle - abschließt.
Der Rücken flacht ab und gibt den Blick auf die Kesselspitze frei. Der Anstieg erfolgt von rechts.
Sehr aussichtsreich.
Vorne dockt die Kugelwand an den Serleskamm an.
Davor wartet die zweite Schlüsselstelle, für die ein paar Meter die Ski abgeschnallt werden. Bei gutem Stapfschnee problemlos.
Gipfelhang.
Der Firn lockt schon, nach dem Gipfel geht's da südostseitig runter in Richtung Gschnitztal.
Doch davor noch die letzten 150 Höhenmeter über den rechten Teil des Gipfelhangs rauf.
Mit kurzem Abstecher auf die Westseite.
Und zuletzt am Kamm zum ...
... Gipfel (2.728m). Toller Ausblick nach Westen zu den Kalkkögeln, rechts das im April 2017 schneetechnisch schon einigermaßen mitgenommene 'Leintuch' an der Saile (2.404m).
Sonnencreme-Pflicht auf der Kesselspitze, kaum jemand da.
Blick nach Süden zu Kirchdachspitze, Tribulaunen und bis weit in die Dolomiten.
Im Norden wartet die Südseite der Serles (2.717m) schon auf Wanderer, dahinter das Karwendel.
Wie immer bei Firn warten auf den richtigen Zeitpunkt. Nach etwas Bruchharsch im oberen, nordexponierten Gipfelhang und dem steilen Durchschlupf ins Kar ...
... zeigt der Firnspiegel, dass es für die weitere Abfahrt schon ideale Bedingungen gibt.
Traumhafte Verhältnisse, oben der schmale Durchschlupf.
Firngleiten mit Aussicht.
Theoretisch könnte man am Fuß der Kugelwand schon hinüberqueren zum Kalbenjoch. Da ich die Ski aber sowieso tragen müsste ...
... fahre ich runter bis zum Ende des Karrenwegs bei ca. 1.950m. Eine Abfahrt nach Trins war schon länger nicht mehr möglich.
Beste Hanglage.
Ski auf den Buckel und raufgestapft.
Zurück zum Kalbenjoch, in diesem Gelände könnte man sich richtig austoben.
Frühling.
Anstieg zur Peilspitze, unten einfach, im oberen Teil deutlich alpiner.
Ich schwinge raus durch die Matreier Grube ...
... und soweit runter wie möglich.
Kaum zu glauben, aber nur wenige Minuten später hatscht man über langsam ergrünende Wiesen zum Auto. Die Tour auf die Kesselspitze ist für mich eine geradezu prototypische Frühlingstour in wunderbarer Landschaft. Zur abschließenden Einkehr bieten sich die Ochsenalm oder Maria Waldrast (im Hintergrund links) an.
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