Skitour Kleine Stempeljochspitze
Karwendel
2529 Meter
11. Februar 2017
Autor: Jürgen
Beschreibung:
Die Runde wurde mir einmal als "kleine Halltal Reib'n" beschrieben, ich glaube aber nicht, dass dieser Begriff gebräuchlich ist. Von Rum (740m) den Forstweg Richtung Rumer Alm und auf 1.240m hinüber zur Arzler Reise. Hinauf zur Arzler Scharte (2.158m) und nördlich der Rumer Spitze in die Pfeis. Lange Querung zum Gipfelaufbau der Stempeljochspitze und über den Südhang zum Gipfel (2.543m). Abfahrt zum Stempeljoch (2.215m) und über die mächtige Stempelreise hinunter in das Halltal zum Issanger. Kurzer Gegenanstieg zum Issjöchl (1.668m) und über die Herrenhäuser und die Halltalstraße nach Absam (780m).
Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (ZS). Steile Aufstiege über die Arzler Reise und die Südflanke der Stempeljochspitze sowie steile Einfahrt in die Stempelreise.
Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten.
Dauer: 6:00 Stunden
Höhenmeter: 1.770 Meter
Parkplatz:
Unterschiedlicher Start- und Zielpunkt. Parken beim Tennisplatz in Rum sowie beim Hackl in Absam.
Einkehrmöglichkeiten:
Rumer Alm sowie St. Magdalena im Halltal - Winteröffnungszeiten beachten!
Landschaft: ********** (10/10)
Kondition: ******** (8/10 - je nach Schneelage)
Anspruch: ******* (7/10)
Die Kleine Stempeljochspitze (2.529m) hoch über dem Inntal. Ein Karwendelgipfel mit Ski ist immer ein gewaltiges Erlebnis!
Im Februar 2017 musste man schon in den Frühjahrsmodus schalten - Ski und Schuhe auf den Rucksack, da beim Parkplatz in Rum (790m) viel zu wenig Schnee liegt.
Zuerst mal ein Stück gewandert, doch wenig später ist es soweit: ich nutze die rudimentäre Schneeauflage um am Forstweg Richtung Rumer Alm mit Ski aufzusteigen, mehrmaliges Abschnallen inklusive.
Bald erblicke ich das erste Teilziel: die Arzler Scharte (2.158m). Nahe Innsbruck einer der schnellsten Einstiegspunkte in das Karwendel.
Da oben wartet die Natur.
Die steile Arzler Reise ist bei guten Verhältnissen ein Hochgenuss für Aufstieg und Abfahrt.
Schneelage unten geradeso ausreichend, nach oben hin wurde es schnell besser.
Die Gipfelfelsen der nahegelegenen Mandlspitze, im Süden Innsbruck sowie Wipp- und Stubaital.
Eintritt in das Karwendel.
Östlich der Scharte ragt die Rumer Spitze auf.
Pfiat di Zivilisation...
...Servas Karwendel!
Von der Arzler Scharte leicht abwärts in die Pfeis. Ich halte mich aber relativ hoch um nicht zuviele Höhenmeter zu verlieren. Wenn man die Standardroute vom Hafelekar weg nimmt, würde man von rechts oben über die Mandlscharte kommen.
Gegenüber das Sonntagskar mit Sonntagskarspitze (2.575m), Hinterer Bachofenspitze (2.668m) und Roßkopf (2.670m). Allesamt tolle, einsame Karwendeltouren!
Nordwärts rum um die Rumerspitze, vorne das Stempeljoch (2.215m). Wenn man vom Inntal startet, sollte man den Hatscher nicht unterschätzen!
Schöne Spuren auf der Thaurer Jochspitze (2.306m).
Einsam spurend hoch. Die Standardroute würde direkt über das Stempeljoch in das Halltal führen, ich nehme aber als eigentliches Ziel die Stempeljochspitze in Angriff.
Da ist ja doch jemand unterwegs! Kein Wunder bei dieser atemberaubenden Umgebung, im Hintergrund die famose Pyramide der Rumerspitze.
Über dem Stempeljoch die Gipfelzacken der Latten- (2.330m) und Pfeiser Spitze (2.347m) - eine wunderbare Grattour.
Hinauf zur Stempeljochspitze.
Da drüben das Halltal, durch das ich später abfahren werde.
Kurz vor dem Gipfel die obligatorischen Wechten. Ich mache Skidepot und lege die letzten 100m zu Fuß zurück.
Wintertouren im Karwendel sind einfach kaum zu übertreffen.
Kurz vor der Kleinen Stempeljochspitze (2.529m).
Das Samertal im Winterschlaf. Viele bekannte und hier am Blog dokumentierte Karwendelberge, wie z.B. Gleirschtaler Brandjoch (2.372m), Gr. Katzenkopf (2.531m), die Erlspitze (2.405m) oder der Kleine Solstein (2.637m).
Der famose Halltaler Roßkopf (2.670m), auch schon über alle drei auf ihn zulaufenden Grate erklommen. Am schönsten ist der von rechts heraufziehende Südostgrat. Im Vordergrund unscheinbar die Große Stempeljochspitze (2.543m), für den Winter aber nicht lohnend.
Ein sonniger Samstagnachmittag im Karwendel.
In das Unterland geschaut, links die Bettelwürfe, unten Hall- und Inntal, dahinter die Tuxer Alpen.
Die Aussicht reicht weit in die Stubaier Alpen hinein, sogar der Schrankogel ist zu sehen.
Die Hintere Bachofenspitze, einer meiner Lieblingsberge und durch die besondere Lage ein wichtiger Knotenpunkt für Touren in der Gleirsch-Halltalkette.
Im Nordosten der Gr. Lafatscher, dessen Steilflanke eine rassige Skitour bietet. Steht schon am Frühjahrsspeiseplan.
Nun abwärts in das im Hochwinter durchwegs schattige Halltal.
Zurück zum Skidepot und die schöne Südflanke der Stempeljochspitze hinunter. Sicherheitshalber etwas Abstand zum Steilabbruch links halten.
Freiheit. Freude. Genuss.
Die Landschaft ist einfach einzigartig.
Die letzten Meter vorsichtig auf das apere Stempeljoch zu.
Empfehlenswert ist dieser kleine Durchschlupf einige Meter vor dem eigentlichen Joch.
Dahinter öffnet sich die riesige Stempelreise in ihrer Pracht.
Nach dem Durchschlupf sind einige Meter durchaus steil.
600 Höhenmeter hinunter in den Issanger - am besten zu genießen bei Pulver oder Firn. Bei mir ein windgepresstes Irgendwas.
Rückblick vom Issanger auf 1.625m. Einer der für mich magischen Plätze.
Gleich daneben der von hier so majestätische Roßkopf.
Wenig später sind auch die etwas nervigen 50 Höhenmeter Gegenanstieg zum Issjöchl vorbei. Es gäbe bei ausreichend Schnee auch eine Abfahrt direkt nebem dem Issbach, da sah mir aber bei der eher geringen Schneelage nicht sehr reizvoll aus.
Bei den Herrenhäusern.
Winter im Halltal.
Beim Bettelwurfeck erblickt man gegenüber die Tuxer, die im Februar 2017 mit Schnee geizten.
Am Bettelwurfeck vorbei konnte ich es bis zum Parkplatz in Absam laufen lassen. Entweder man organisiert sich von dort eine Abholung oder nimmt den Bus zurück nach Rum.
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