Skitour Halserspitz

Bayrische Voralpen

1863 Meter

10. März 2018

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Start beim Köglboden (963m) an der Straße zwischen Achenkirch und Steinberg/Rofan. Zuerst einige Kilometer recht flach im Ampelsbachtal bis zu Pkt. 1.144m. Nach links auf dem Forstweg und durch eine gerodete Waldschneise nordwärts hinauf zu einem weiteren Forstweg (1.320m). Diesen kurz entlang und bei der Abzweigung zur Schönleitenalm gerade aufwärts auf einen flachen Boden (ca. 1.450m). Weiter hinauf zum Sommerweg (1.550m) und durch die steile Südflanke zum Gipfel (1.863m). Abfahrt in ziemlich direkter Linie zum Forstweg unterhalb der Gufferthütte und zurück zum Ausgangspunkt.

  

Schwierigkeitsgrad: schwierig (S), die Gipfelflanke ist über 300 Höhenmeter durchgängig an die 35°, nach oben hin etwas mehr. 

  

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten. 

 

Dauer: 4:00 Stunden

Höhenmeter: 900 Meter

 

Parkplatz:

Parkplätze am Köglboden nahe Steinberg/Rofan.

 

Einkehrmöglichkeiten:

keine, Gufferthütte im Winter geschlossen

 

Landschaft:   ******** (8/10)

Kondition:           ***** (5/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:      ******** (8/10)



Die Halserspitz (1.863m) am Blaubergkamm in den Bayrischen Voralpen. Beim heutigen Föhnwetter ein ideales, niedrig gelegenes Ziel für die erste echte Firntour der Saison. 

 

Eine Firntour muss man sich verdienen: Start noch vor 6:30 Uhr morgens am Köglboden. Die Nacht war halbwegs klar. Zuerst geht's im Angesicht des Guffert flach in das Ampelsbachtal hinein.

 

Sonnenaufgang über den Unnützen.

 

Der flache Zustieg durch das Ampelsbachtal, niemand unterwegs um diese Uhrzeit. Im Hintergrund sieht man bereits die Halserspitz.

 

Toller Blick auf den Hinterunnütz.

 

Das Tal verengt sich zu einer Klamm. 

 

Nach einer Dreiviertelstunde erreiche ich Pkt. 1.144m bei einer Brücke. Hier könnte man entweder weiter zur Gufferthütte marschieren oder man nimmt wie ich den Forstweg Richtung Westen. 

 

Nun sieht man bereits den Blaubergkamm. Ich folge einige Minuten dem Forstweg und biege bei einer gerodeten Fläche rechts ab.

 

Sonnenaufgang über dem Schneidjoch.

 

Freestyle-Aufstieg im Wald, herrliche Morgenstimmung, sehr mild. 

 

Auf ca. 1.320m gelangt man auf einen Forstweg, dem ich einige Minuten nach Osten folge.

 

Bis zur Abzweigung zur Schönleitenalm, die ich aber links liegen lasse. Die Schneelage spricht für sich.

 

Stattdessen im Sumpfschnee ohne tragenden Deckel weiter aufwärts.

 

Auf einen flachen Boden (ca. 1.450m), nun direkt vor der steilen Gipfelflanke. Im Prinzip herrscht freie Routenwahl, ich orientiere mich nach rechts entlang des Sommerwegs. 

 

Gegenüber das Schneidjoch (1.811m).

 

Auf 1.500m geht der Plan auf: sobald das Gelände aufsteilt hatte es einen tragenden Harschdeckel.  

 

Rübergequert zum Abzweigung Halserspitze-Gufferthütte (1.550m).

 

Und hinaus in die Südflanke. Anfangs noch ein paar Schneeschuhspuren.

 

In dieser Tonart nun weiter aufwärts - anfangs Steilheit <35°.

 

Typisch Föhn: dunstig, aber gute Fernsicht. Über die Brandenberger und Kitzbüheler Alpen zum Hauptkamm.

 

Über der Natterwand (1.618m) der Plumssattel und dahinter das Karwendel mit Kaltwasserkar- und Birkkarspitze. 

 

Wunderbare Verhältnisse im Steilhang. Die dunklen Punkte sind Heißluftballons, von denen einer später bei Rosenheim eine Bruchlandung hinlegte - zum Glück sind alle unverletzt geblieben. 

 

Genußvoller Aufstieg mit vielen Spitzkehren.

 

Vom Föhn spüre ich nicht ein Lüfterl.

 

Nach oben hin wird's noch einen Zacken steiler, knapp 40°.

 

Bei einem Rutscher könnte man ganz schön Speed aufnehmen, Harscheisen sind daher obligatorisch.

 

Kurz vor dem Ausstieg, vorne der Blaubergkopf, dahinter die Blaubergschneid (beide 1.768m).

 

Ich erreiche den Grat wenig östlich des Gipfels.

 

Am Gipfel, 2:45h nach Aufbruch. 

 

Blick über den Blaubergkamm und zurück zum Ausgangspunkt. Der Anstieg erfolgt durch das Tal links.

 

Skigebiet Christlum links, mittig der Grat zwischen Schreckenspitze (2.022) und Sonntagsspitze (1.926m), im Hintergrund der Karwendelhauptkamm mit den Sonnenspitzen genau in Bildmitte.

 

Selfie-Hocken auf der Halserspitz.

 

Bayrischer (1.796m) und Österr. Schinder (1.808m), rechts das Hintere Sonnwendjoch (1.986m).

 

Herrliche Gipfelrast bei Windstille und milden Temperaturen. Links hinten das Gebiet um Wendelstein, Hochmiesing und Rotwand.    

 

Das Nordkar der Halserspitz.

 

Abfahrt um knapp vor 10 Uhr.

 

Einfahrt in die Gipfelflanke.

 

Beste Verhältnisse.

 

Schöner Firn im steilen Abfahrtsteil.

 

Letzte Sonnenstrahlen für heute, jetzt begann es langsam zuzuziehen.

 

Nach 300 Höhenmetern hat der Firnspass ein Ende.

 

Ein bisschen Schwingen ging noch, im Wald wurde es dann rasch wieder sumpfig.

 

Bei der Abfahrt nahm ich die direkte Linie nach Süden hinunter zum Forstweg. 

 

Und konnte im Talgrund entspannt zurück zum Parkplatz düsen. Trotz engem Zeitbudget und kniffliger Planung aufgrund schwieriger Wetterbedingungen ist sich heute eine wunderbare Tour ausgegangen. 

 


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