Muttenkopf
Stubaier Alpen
2638 Meter
2. Dezember 2015
Autor: Jürgen
Beschreibung:
Schneefreier Start aus dem Obernbergtal beim Ghf. Waldesruh (1.439m) und über den Steig Richtung Gstreinjöchl. Abzweigung zur Inneren Wildgrube (2.299m) und Anlegen der Schneeschuhe. Flach Richtung Norden, leicht abwärts zur einer seichten Rinne mit leichter Kletterstelle und Übergang zur Vorderen Wildgrube. Direkt an der Gratkante steil empor zum Gipfel des Muttenkopfs (2.638m). Auf der anderen Seite hinab zum Muttenjoch (2.398m) und über den weitläufigen Kastnerberg zur Kastnerbergalm (1.734m). Abstieg über Forstweg und Steig zurück zum Parkplatz.
Schwierigkeitsgrad: anspruchsvolle Schneeschuhwanderung (WT3)
Steigung meist weniger als 30 Grad, unterhalb des Gipfelbereichs etwas steiler. Abrutschgefahr beim
Direktanstieg auf den Muttenkopf.
Geeignet als Skitour: Ja (Anstieg- und Abfahrt über Kastnerbergalm)
Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten.
Dauer: 5 Stunden
Höhenmeter: 1.250 Meter
Parkplatz:
beim Ghf. Waldesruh am Ende des Oberbergtals (4€).
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ******** (8/10)
Kondition: ****** (5/10 - je nach Schneelage)
Anspruch: ******* (6/10)
Im Frühwinter bei besten Verhältnissen am Gipfel des Muttenkopfs (2.638m).
Abmarsch beim großen gebührenpflichtigen Parkplatz im hinteren Obernbergtal.
Oben warten Schnee und Sonne. Zuerst halte ich mich Richtung Gstreinjöchl.
Der Steig ist nicht zu verfehlen, auch der Obernberger See wäre in der Nähe.
Rückblick auf den Ausgangspunkt. Im schattigen Seitental nimmt der Schnee rasch zu, rechts die Nordflanke des Obernberger Tribulauns, den wir auf unserer Tour zur Schwarzen Wand überschritten haben.
Mit Blick auf den Gipfelbereich der Schwarzen Wand geht es über einige Serpentinen aufwärts.
Eine bizarre Winterlandschaft empfängt mich.
Vor allem bei Wintertouren ist der Schritt in die Sonne einer der schönsten Momente.
Ich genieße die frühwinterliche Ruhe. Wahrlich kein Trubel hier.
Noch eine Querung hinauf zum Kreuzungspunkt unterhalb der Wildgrube. Links würde der Steig zum Gstreinjöchl führen, ich werde mich aber oben rechts halten.
Ausstieg aus dem schattigen Seitental.
In der Wildgrube erwartet mich eine traumhafte Winterlandschaft.
Schöne Felsformationen zwischen Gstrein- und Kreuzjöchl.
Glitzernder Pulverschnee.
Ich folge dem markierten Steig hinüber Richtung Muttenkopf, die Felswand überwindet man im rechten Bildteil in einer kurzen Rinne. Links oberhalb der Felswand werde ich dann direkt zum Gipfel ansteigen.
Auf ca. 2.300m komme ich an diesen Hütten vorbei. Herrliche Winterstimmung.
Die innere Wildgrube. Mittig schaut schon der Gschnitzer Tribulaun hervor.
Südöstlich über dem Obernbergtal tauchen die Pfunderer Berge auf.
Durch diese seichte Rinne wechselt man von die Innere in die Vordere Wildgrube.
Oberhalb der Rinne eröffnet sich die östliche Flanke des Muttenkopfs. Für eine Skitour definitiv noch zuwenig Schnee, daher bin ich mit Schneeschuhen genau richtig.
Von hier könnte man auch am langen Kamm in Richtung Nösslachjoch wandern.
Ich will's aber wissen und nehme die direkte Linie hinauf zum Muttenkopf.
Rückblick auf die vorhin durchquerte Innere Wildgrube.
Es zieht steil hinauf (teilweise über 30°). Im Hintergrund der Gschnitzer Tribulaun, nun schon im Tandem mit seinem großer Bruder, dem Pflerscher Tribulaun.
Ziemlich steil und anstrengend. Ich bin froh um meine geländegängigen Quechua-Schneeschuhe.
Schließlich lehnt lehnt sich das Gelände zurück und ich betrete das großzügige Gipfelplateau des Muttenkopfs (2.638m).
Das Panorama ist herausragend. Direkt gegenüber das Kreuzjöchl (2.650m), in der Ferne im Südwesten die markante Weisswand (3.017m), der Östliche Feuerstein (3.267m) und der Wilde Freiger (3.418m).
Im Westen der noch nicht erkundete Kamm mit dem Hohen Tor (2.636m), dahinter der wuchtige Habicht (3.277m).
Wieder einmal happy über die Tourenwahl.
Die "Schaar", der mächtige Pflerscher Tribulaun (3.097m) und ernste bergsteigerische Herausforderung, davor nur wenig erkennbar der wesentlich einfacher zu erreichende Gschnitzer Tribulaun, eine lohnenswerte Bike & Hike-Tour (2.946m).
Im Norden das Gschnitztal und Serleskamm mit der Kirchdachspitze (2.840m), deren Anstieg von Süden auch schon länger auf unserer Liste kommender Unternehmungen steht. Im weiteren Verlauf Kesselspitze (2.728m) und Serles (2.717m).
Weit im Süden die Dolomiten, u.a. Marmolada, Langkofelgruppe mit Plattkofel und Rosengarten.
In jeder Richtung ein tolles Panorama, so auch gegen Osten zu mit den höchsten Gipfeln der Tuxer Alpen, u.a. Geier (2.857m) und Naviser Kreuzjöchl (2.536m).
Die Nordseite des Obernberger Tribulauns (2.780m).
Im Südosten die westlichen Ausläufer der Zillertaler Alpen mit Kraxentrager (2.999m) und Wildseespitze (2.733m), im Hintergrund die Pfunderer Berge u.a. mit der Grabspitze (3.059m).
Und natürlich auch der Blick nach Norden. Im Vordergrund Blaser (2.241m) und Peilspitze (2.392m), im Hintergrund das Karwendel.
Nun der Abstieg. Runter nehme ich die Skitourenroute Richtung Muttenjoch.
Vor mir der lange Kamm zum Nösslachjoch, im Vordergrund die interessante Gipfelformation "Am Hohen Kreuz" (2.486m).
Die steilen Abstürze in das Gschnitztal. Man erkennt die Kirche von St. Magdalena in aussichtsreicher Lage.
Bald werden in diesem sanften Gebiet rund um den Leitnerberg (2.319m) wieder viele Tourengeher unterwegs sein. Im Hintergrund nochmals die Tuxer Alpen.
Am Muttenjoch (2.398m).
Rückblick auf die Gipfelflanke des Muttenkopfs, die sichere Verhältnisse benötigt.
Mit Blick auf den Brenner Grenzkamm und weit hinein nach Südtirol geht es flott abwärts.
Im Tal die Ortschaft Obernberg am Brenner.
Nach unten hin wird der Schnee schnell weniger. Hier am Kastnerberg schon weit unterhalb des Hohen Kreuzes.
Herrliche Farbgegensätze am Weg zur schön gelegenen Kastnerbergalm (1.734m), hier dominieren Olperer (3.476m), Fusstein (3.380m) und Schrammacher (3.410m).
Bei feinen Temperaturen weiter am Forstweg. Unten kann man ein paar Kehren auf steilem Steig abkürzen und schließlich zurück zum Auto.
Rückblick auf den Talschluß des Obernbergtals mit dem Muttenkopf in Bildmitte und dem Tribulaunmassiv links. Eine wunderschöne Schneeschuhtour in diesem Anfang Dezember sehr ruhigen Seitental.
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