Klobenjoch, Winter-Tour
2041 Meter
Rofangebirge
16. Dezember 2016
Autoren: Roman
Beschreibung:
Weithin eher unbekannt im sonst so populären Rofangebirge, aber dennoch ein Schmuckstück - so fristet das Klobenjoch (2041 Meter) als stiller Gipfel sein Dasein. Hoch über dem Achensee wird der Berg von Buchau (970 m) weg über die Teisslalm (1302 m) aussichtsreiche Dalfaz Alm (1693 m) erreicht. Dabei ergeben sich weitreichenden Blicke über das Inntal hinweg in die Tuxer Alpen sowie in das östliche Karwendel und Vorkarwendel sowie die bayerischen Kollegen im Norden und die Rofan-Gefährten im Osten.
Schwierigkeitsgrad: mittel schwierige Tour (teils auf Steigspuren, T3/im Winter
WT3)
Von Buchau weg über Waldsteig und Forstwege zur Teisslalm und auf offenen Wiesen zur Dalfazer Alm (T2) - Aufstieg auf
Wiesen auf Steigspuren zum Klobenjoch (T3) - kurz vor dem Gipfel eine Felsspalte, die versichert ist - Abstieg wie Aufstieg.
Dauer: 4 Stunden
Distanz: 8,7 Kilometer
Höhenmeter: 1067 Meter
Parkplatz:
Kostenfreie Parkplätze in Buchau in Maurach am Achensee (ca. 970 Meter).
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********** (10/10)
Kondition: ***** (5/10)
Anspruch: *****
(5/10)
Das Klobenjoch (2041 Meter) an einem Traumtag im Dezember.
Start ist für mich in Buchau bei einem kleinen Parkplatz am Ende der Fahrstraße. Von dort aus heißt mein erstes Ziel Dalfazer Alm - unten zeigt sich ein Trailrun-Hinweis für die 7,3 Kilometer lange Berglaufstrecke zur Erfurter Hütte. Ebenfalls sehr schön.
Auf dem Steig am Dalfazer Bach entlang vergesse ich bei eisigen Temperaturen schnell die Müdigkeit. Sonne gibt's heut aber eh noch genug.
Nach einigen Minuten
komme ich bereits zum Dalfazer Wasserfall mit seinem knackigen Klettersteig (D), der trockende Verhältnisse erfordert. Eher nichts für die Winterzeit.
Trailrun-Gelände vom feinsten - diese Tour sollte einen besonderen Platz in meiner Rofan-Sammlung bekommen.
Vorbei an der kleinen
Teislalm (1302 m), zu der auch theoretisch (offiziell Fahrverbot) mit dem Moutainbike aufgefahren werden könnte. Dahinter ist die Materialseilbahn der Dalfazalm zu erkennen - unten schimmert der
Achensee im ersten Sonnenlicht.
Steilere Wiesen Richtung Dalfazer Alm - hier würde auch die Skitour zum Klobenjoch heraufführen.
Morgenstimmung bei der
Dalfaz Alm (1630 m) mit Blick zum Sonnjoch.
Immer wieder magisch -
das erste Sonnenlicht des Morgens auf der Tour.
Genussbereich zum Quadrat hinauf über die flachen Wiesen zum Klobenjoch. Steigspuren leiten den Weg durch das einfache Gelände
(T2).
Eigentlich fast schon zu schön für den Sommer - besser eine Tour für den Winter.
Am Kamm, dem Hechenberg, angekommen zeigt sich das Karwendel von einer prächtigen Seite. Rechts vorne
die Seebergspitze, links dahinter die Montscheinspitze.
Die letzten gut 100
Höhenmeter führen dann durch die Latschen - aber keine Sorge: Eine gut ausgeschnittene Gasse mit einem Schießstand als Wegbegleiter leitet mich zumeist wenig schwierig durch den
Schlussteil.
Blick zurück - Maurach taut langsam in der Wintersonne auf.
Dann die "Schlüsselstelle" der Tour: Eine gut 2 Meter tiefe Felsspalte. Mein Wanderstock zeigt, dass der Abstand etwa 1,50 Meter ist. Also ein gewagter Satz oder
eine kurze Klettereinheit, je nach Größe und Verhältnisse (T3/eventuell Klettern I).
Danach sind es nur mehr wenige Meter zu dieser fulminanten Aussicht: Das Klobenjoch (2041 Meter) mit dem Karwendel im Hintergrund.
Im Norden zeigen sich rechts die Unnütze. Links der Juifen, die Hochplatte sowie der Kafellkamm am Bildrand.
Blick nach Westen - noch einmal der Kamm mit Seebergspitze und Seekarspitze.
Sonne, Sonne, Sonne - und darunter die Tuxer Alpen und davor der Stanser-Joch-Kamm.
Sonniges Selfie mit dem kleinen Gipfelkreuz - ganz rechts der Guffert.
Bevor jetzt noch der Sonnenbrand dazukommt, dampfe ich lieber wieder ab. Mangels Alternativen und fehlender Lust auf einen Latschenkampf tu ich das am Aufstiegsweg.
Spuren im Schnee - bergab brauche ich nicht mehr lange nach dem Weg suchen.
Die Dalfazer Alm - jetzt im Sonnenlicht. Leider hat sie schon geschlossen im Dezember, sonst wäre eine Einkehr wirklich ein Hochgenuss.
Im Abstieg taucht nun der wunderschöne Dristenkopf im Sonnenlicht auf. Links davon die Rappenspitze, rechts Sonnjoch sowie der Kamm der Schaufelspitze.
Jetzt nix wie ab nach Buchau. Bei der Aussicht könnt ich ewig so dahin fotografieren.
Vorbei an der Teisalm rausche ich dann wieder talwärts. Herrliche Tour, die um diesen Jahreszeit und bei den Bedingungen einsame und ruhige Pfade verspricht.
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