Rund um das Kellerjoch
64,5 Kilometer, 2.070 Höhenmeter
Tuxer Alpen
28. Oktober 2017
Autor: Jürgen
Beschreibung:
Direkt von Zuhause weg (660m) über Terfens und Vomperbach nach Schwaz (545m). Über Gallzein nach Koglmoos (1.117m) und durch den Wald zur Lackenhütte (1.630m) - bei der Auffahrt schöne Ausblicke in Rofan und östliches Karwendel. In das Öxltal hinunter (1.405m), vor dem Panorama des Kellerjochs zur schönen Kaunzalm (1.525m) und auf steilem Karrenweg hinauf in das Skigebiet Fügen-Spieljoch (1.750m). Im Uhrzeigersinn weiter zur Geolsalm (1.733m) und abwärts zum Niederleger der Gartalm (1.572m). Oberhalb vom Schellenberg (1.320m) zur Straße nach Hochfügen (1.460m) und letzter Anstieg hinauf zum Loassattel (1.680m). Weite Abfahrt durch den Tramwald auf den Weerberg (880m) und über Weer und Terfens retour.
Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig (max. S1)
Fast durchgehend auf ausgeschilderten MTB-Routen. Im Inntal Asphalt, sonst über weite Strecken Forstwege mit kurzen Traileinlagen.
Dauer: 6:30 Stunden
Distanz: 64,5 Kilometer
Höhenmeter: 2.070 Meter
Parkplatz:
nicht nötig
Einkehrmöglichkeiten:
Diverse
Almen an der Strecke, aber Ende Oktober alle geschlossen
Landschaft: ******* (7/10)
Kondition: ********* (9/10)
Anspruch: *** (3/10)
Die Strecke: durch das Inntal nach Schwaz und im Uhrzeigersinn rund um das Kellerjoch-Massiv: 64km / 2.070hm.
Das Kellerjoch ist der nordöstliche Vorposten der Tuxer Alpen. Die Perspektive vom Hirschkopf (am Anstieg zur Fiechter Spitze, Aufnahme vom Dez. 2016) gibt die Dimension des Massivs gut wieder. Es geht von Schwaz über Gallzein zur Lackenhütte, an der Südseite über diverse Almen hinunter nach Hochfügen, rauf zum Loassattel und zurück.
Wie so oft im Herbst 2017 morgens noch Wolkenreste. Über Kolsass im Inntal aber bereits erste Sonnenstrahlen.
Blickt man von Innsbruck Richtung Unterinntal, ist das Kellerjoch die dominante Berggestalt. Nicht so an diesem nebeligen Samstagmorgen.
Ich rolle gemütlich durch das Inntal und die Innenstadt von Schwaz.
Oberhalb von Schwaz beginnt der Anstieg. Zuerst weiter auf Asphalt hinauf nach Gallzein.
Gegenüber Schloß Tratzberg nahe Jenbach.
Die Hochnebel lichten sich langsam. Unterhalb des Mehrerkopfs (1.666m) halte ich mich bergauf und weiter ostwärts.
Das tief verschneite Rofan mit dem Vorderen Sonnwendjoch lugt hervor.
In Hof biege ich rechts Richtung Koglmoos ab.
Die Straße zieht steil nach oben. Konnte die Anstrengung gut brauchen, da es empfindlich kalt war.
Koglmoos (1.117m) - Ende der Asphaltstraße. Bis hierher 19 Kilometer und gut 1:30h Fahrzeit.
Und Startpunkt für diverse Routen auf und um das Kellerjoch. Nächstes Ziel für mich: die Lacken-Jagdhütte auf 1.630m.
Schönes, ruhiges Biken auf guter Forststraße. Kein Mensch weit und breit.
Der verschneite Stanser-Joch-Kamm gegenüber. Meine Tourenwahl sollte sich als richtig erweisen, da ich unterhalb von 1.800m bleibe und auch dem auffrischenden Wind des nahenden Sturms ausweiche.
Höhenmeter um Höhenmeter nach oben, auf ca. 1.400m alles schneefrei.
An der Schwader-Eisenstein-Alm (1.409m). Gegenüber schöne Blicke in das östliche Karwendel (links) und Rofan (rechts).
Weiter oben zunehmend zapfig und dünne Eisauflage. Es grüßt der Bär.
Die Lacken-Jagdhütte auf 1.630m. Erster und längster Anstieg damit geschafft. Kilometer 24 und Fahrzeit 2:30h.
Nun erste Abfahrt in das Öxltal. Im Hintergrund rechts das Kellerjoch, links das Spieljoch. Nächstes Ziel ist die Kaunzalm in Bildmitte und dann der Sattel im linken Bildteil.
Richtung Osten das (hier nicht sichtbare) Zillertal mit dem Kamm zwischen Wiedersberger Horn und weiter südwärts Standkopf und Hamberg.
Die Kapelle am Gipfel des Kellerjochs (genauer: Kreuzjoch, 2.344m). Links der Kamm zum etwas alpineren Metzenjoch (2.313m).
Das Skigebiet Fügen-Spieljoch. Da musste ich leider durch.
Die Auffahrt zur Kaunzalm durch das Öxltal war extrem zapfig. Links Metzenjoch, rechts der Gratzenkopf (2.087m), von Roman für eine Sonnenaufgangstour empfohlen.
Weiter zum Spieljoch.
Durchaus skitourentaugliches Gelände hier.
Kreuz an der Kaunzalm (1.525m). Links der vom Gratzenkopf herabziehende Kamm mit Gerstkopf (1.714m) und Durrajoch (1.738m), mittig steht die Lacken-Jagdhütte von vorhin.
Nochmals die urige Kaunzalm.
Den steilen Karrenweg hoch zum Skigebiet. Nordseitig hier sehr eisig.
Dann 10 Minuten zum Vergessen. Durch die schlammige Baustelle im Skigebiet, offensichtlich wurde ein zweiter Speichersee angelegt. Ich bin erschüttert über die Wunden, die der Mensch in die Landschaft reißt (vor allem bin ich auch über die Mega-Baustelle in der Axamer Lizum direkt am Fuße der Kalkkögel entsetzt; wirtschaftliche Gründe hin oder her, das ist kurzsichtig gegenüber künftigen Generationen).
Ich verlasse diesen wenig einladenden Ort und quere hoch über Fügen im Zillertal hinüber Richtung Geolsalm.
Wenige Minuten später fahre ich wieder in schöner Natur. Trotz Schneeauflage alles gut fahrbar.
Ich drehe auf die Südseite des Kellerjochs. Nach Süden ein wundervolles Panorama Richtung Zillertaler Alpen.
Vor allem die Reichenspitzgruppe mit Reichenspitze (3.303m) und Gabler (3.263m) tritt hervor.
Flach hinüber zur Geolsalm (1.733m).
Genußvolles Fahren hoch über dem Zillertal. Gegenüber wieder Hamberg & co.
Von der Geolsalm (Kilometer 31, Fahrzeit 3:40h) längere Abfahrt Richtung Hochfügen, das rechts schon andeutungsweise erkennbare Seitental. Mittig dominiert die Wetterkreuzspitze (2.256m).
Im Zoom der Rastkogelkamm mit Pfaffenbichl (2.431m, rechts), dem vor wenigen Wochen besuchten Kleinen Gilfert (2.381m, mittig) und Rosskopf (2.576m).
Mittagsrast oberhalb der Gartalm mit schönem Panorama nach Hochfügen.
Das Skigebiet Hochfügen schon mit erster Unterlage für den Winter. Es sind ja auch schon die ersten Tourengeher unterwegs.
Im Süden die nächsten Liftstützen: hier vom Skigebiet Hochzillertal. In dieser Gegend ist der Tourismus wirklich extrem sichtbar.
Der Gilfert (2.506m) lässt sich davon aber nicht beeindrucken. Wobei dieser und das vorgelagerte Sonntagsköpfl (2.244m) an schönen Wintertagen auch von Tourengehern gestürmt werden.
Für mich ist der Winter gefühlt noch etwas fern, so wie im Hintergrund auch die Reichenspitzgruppe.
An der Gartalm. Mir war trotz 2 Paar Handschuhen saukalt.
Wunderschöne Abfahrt hinunter. Der Weiterweg wird mich an der Landstraße bis fast nach Hochfügen zu den sichtbaren Pisten führen, dann scharf rechts hinauf zum Loassattel.
Ich lasse den Frühwinter hinter mir.
Schönes Biken - sagte ich das schon? ;)
Ich erreiche die Straße hinauf nach Hochfügen. Alternativ könnte man hier auch nach Fügen in das Zillertal hinunter.
Die Sonne setzt sich zunehmend durch. Auf den 100 Höhenmetern Richtung Hochfügen wurde mir richtig warm (Kilometer 41, Fahrzeit 4:45h).
Bei Hochfügen biege ich scharf rechts ab, es warten noch ca. 240hm hinauf zum Loassattel. Im Hintergrund der Kuhmesser (2.264m), ein ebenso wunderbarer Aussichtsgipfel und im Spätwinter bei sicheren Verhältnissen eine tolle, steile Skitour.
In der Sonne der schönste Teil der ganzen Tour. Auch wenn sich die 2.000hm bis hierhin schon bemerkbar machen.
Am Loassattel, 1.680m (Kilometer 45, Fahrzeit 5:20h). Rückblick auf die Gipfel oberhalb von Hochfügen. Da am Sattel von Norden der Wind pfeift, verzichte ich schweren Herzens auf eine Pause in der Hängematte.
Der noch schönere Blick nach Norden, Richtung Inntal und Karwendel. Rechts das Gamssteinhaus.
Die Steilflanke des Kuhmessers vom Loassattel.
Im Zoom das bewaldete Walderjoch, links der lange Kamm vom Hundskopf zur Hohen Fürleg, dahinter die markante Hochkanzel und rechts die einsamen Gipfel oberhalb des Vomperlochs.
Der schön gelegene Alpengasthof Loas (1.660m) mit weitem Blick Richtung Innsbruck.
Die letzte Teil der Tour führt mich auf das Plateau des Weerbergs und schließlich hinunter in das Inntal.
Ich nehme die Variante über den Tramwald. Auf der anderen Talseite Pillberg und im Hintergrund die Rappenspitze mit dem markanten Gipfelzacken.
Kurze Traileinlage im Tramwald, kurz vor Außerweerberg.
Der Außerweerberg (Kilometer 53, Fahrzeit 5:50h) wartet mit einem ungemein schönen Ausblick auf das südliche Karwendel auf.
Von da oben komm ich her, vom gut sichtbaren Loassattel führt die Strecke rechts die Hänge von Großem Gamsstein und Gilfert entlang. Links das Kellerjoch in der Sonne.
In Weer, 880m. Gegenüber die östlichen Ausläufer der Vomperkette zwischen Hochnissl (2.547m), Fiechter Spitze (2.299m) und Hirschkopf (1.960m, siehe zweites Beitragsbild).
Wieder im Inntal (550m) mit Rückblick auf das Kellerjoch. Eine weite, abwechslungsreiche Runde geht mit den letzten 100 Höhenmetern nach Hause nach 6:30h und 64,5 Kilometern zu Ende. Da es diverse Routenvarianten gibt, werde ich die Runde um das Kellerjoch sicher wieder fahren.
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