Rennrad-Tour: Wien - Innsbruck (3 Tage)
3. Etappe: Salzburg - Innsbruck
173,8 Kilometer, 935 Höhenmeter
15. Oktober 2023
Autor: Roman
Mit auf Tour: Bernhard
Hier geht's zur 1. Etappe (Wien-Enns)
Hier geht's zur 2. Etappe (Enns-Salzburg)
Beschreibung:
Den Schlusspunkt unserer dreitägigen Tour von Wien nach Innsbruck bildet der Abschnitt von Salzburg (424 Meter) in die Tiroler Landeshauptstadt. Dabei machen wir uns aus der Mozartstadt auf vorbei an Bad Reichenhall (473 m) teils auf dem Mozart-Radweg in Richtung Lofer (626 m). Von dort zieht es uns durch die herrlichen Steinberge, Chiemgauer und Kitzbüheler Alpen weiter nach St. Johann in Tirol (659 m) und dann raus nach Wörgl (511 m). Entlang des schönen Inntal-Radwegs heißt es dann fast schon ausrollen nach Innsbruck und dem finalen Ziel.
Schwierigkeitsgrad: einfache Straßen, wenig Anstiege, konditionell fordernd
Zu Beginn von Salzburg auf schönen Radwegen hinaus nach Bad Reichenhall und entlang des Saalachsee und teils auf der Straße weiter nach Lofer - schöner Radweg nach Erpfendorf, weiter über St. Johann in Tirol nach Wörgl - am Inntalradweg abseits der Straßen gemütlich ausrollen nach Innsbruck.
Dauer: 8:30 Stunden reine Fahrzeit (10:30 Std. mit Pausen)
Distanz: 163,9 Kilometer
Höhenmeter: 736 Meter
Übernachtungsmöglichkeiten:
In Innsbruck.
Gepäck:
Weniger ist für mich mehr. In meinem Fall habe ich eine 16-Liter-Radsatteltasche von Deuter dabei, die gefüllt ist mit:
- Ersatzklamotten für 3 Tage (Unterwäsche, etc.). Dabei setze ich auf Goretex-Wäsche, da ich so mit weniger Gewicht mehr Effekt erzielen kann.
- Flickzeug, Ersatzschlauch, kleine Pumpe
- Stirnlampe für Nachtfahrften
- kompaktes, dünnes Radschloss (nur für Gelegenheits-Diebe)
- Ladekabel für Smartphone, Stirnlampe und Radcomputer (Wahoo Element Roam)
- paar Kosmetik-Artikel (Zahnbürste, Zahnpasta)
- sehr leichte und biegsame Laufschuhen (Salomon Sense Feel 2). Die sind unerlässlich, will man abends nicht mit den Clickschuhen ausgehen.
- hochkalorische Riegel (das meiste davon hatte ich in den Taschen im Thermo-Trikot)
- Trinkflasche (600 ml). Lässt sich am Weg ja gut auffüllen.
Landschaft: ********** (10/10)
Kondition: ********** (10/10)
Anspruch: **
(2/10)
Der Inntalradweg zwischen Sonne und Wolken - der Abschluss unserer dreitägigen Rad-Tour.
Das Profil zeigt gut, dass es von Salzburg bis Ellmau immer nach oben geht. Danach wartet eine meist genussvollere Abfahrt nach Wörgl und ganz leicht ansteigend nach Innsbruck.
Kurz vor 8 Uhr. Bernhard spricht das Wort zum Sonntag. Wir lassen uns das gute Frühstück schmecken und machen uns startklar für den letzten Abschnitt von Salzburg nach Innsbruck.
Das Wetter ist heute leider so wie angekündigt. Dicke Wolken hängen über der Mozartstadt, als wir mit dem Staufen vor der Nase am Radweg in Richtung Bad Reichenhall rollen.
Erste Versorgungs-Station.
Der Weg nach Großgmain ist kurzweilig, die Ruhe am Sonntagmorgen ist bedächtig.
Direkt nach der Weidach wechseln wir auf die deutsche Seite. Jetzt wartet quasi das kleine deutsche Rad-Eck.
Entlang der Traun geht es flach über schöne Asphaltstraßen südwärts in Richtung Wels.
Wir traun uns nicht in die Traun - zumindest nicht, wenn sie so aussieht.
Über die Saalach drüber haben wir immer noch alle Schichten an - Oktober ist nun doch schon etwas spezieller vom Wetter als Termin für eine solche Fahrt.
Der Mann weiß, was gut tut.
Bis nach Lofer ist der Radweg fast durchgehend auf Schotteruntergrund. Deshalb nehmen wir die wenig schmucke Fahrstraße bis nach Lofer, die bis auf einigen Tunnel-Umfahrungen stets entlang der Bundesstraße 178 führt. Hier kehrt Bernhard kurz vor Lofer ins gelobte Land zurück.
Die Kräfte schwinden an Tag drei, die Supermärkte haben am Sonntag zumeist geschlossen. Deshalb sind Tankstellen wie hier die beste Alternative. Und das erstmals mit ein wenig Sonne.
Die Sonne im Gesicht, die Loferer Steinberge zwischen den Wolkenfetzen. Ab hier wird es auch vom Radweg her wieder richtig gut.
Über Waidring hinaus verdichtet sich die Bewölkung leider wieder.
Wir bolzen nach St. Johann in Tirol hinaus, Bernhard braucht das Stanglwirt-Bild für seine Sammlung. Gut 84 Kilometer liegen hinter uns, dafür geht es nun nach Wörgl raus meist bergab.
Eine rasante Abfahrt meist entlang der Bundesstraße - jetzt heißt es Pause machen. Wieder einmal wird es der McDonald's nach 110 km. Ein letztes Mal Fett, Salz und Zucker.
Genuss beim Essen sieht anders aus. Aber rein damit. Es hilft als finaler Booster.
Leider schlägt die eigentlich doch schlechtere Prognose wie erwartet durch. Starker, kalter Wind zermürbt uns fast - mit Humor und vereinzelt wärmenden Sonnenstrahlen kämpfen wir uns durch.
Willkommen in Rattenberg. Der Rad-Weg? Nein, nicht da drüben. Oder so.
Rattenberg ist ein wundervoller Ort, gefüllt mir Cafés, die Radfahrer mit offenen Armen empfangen.
Geniale Sonnen- und Wolkenspiele am finalen Abschnitt des Inntal-Radwegs.
Der Hechenberg ist zu sehen, weit ist es nicht mehr auf dem genialen Radweg abseits des Hauptverkehrs.
Geschafft! Von Wien nach Innsbruck in zweieinhalb Tagen. Und das Selfie vor dem Goldenen Dachl muss jetzt noch sein. Mit Bernhard, der Maschine, ist es immer ein Vergnügen.
Ganz ehrlich: Ich wollte noch 400 hm bergauf nach Hause fahren. Bei der ersten Bushaltestelle habe ich es gelassen. Batterie leer, wie man so schön sagt. Dafür liegt eine geniale Rad-Tour hinter uns.