Rennrad-Tour: Salzburg - Venedig (2 Tage)

535,5 Kilometer, 2859 Höhenmeter

Etappe 1: Salzburg - Villach

230,2 Kilometer, 1801 Höhenmeter

24. Mai 2024

Autoren: Roman & Jürgen 

 

Beschreibung:

Von der Haustüre bis zum Marktplatz: Ein Traum, den wir beide schon lange gehegt haben und im Mai 2024 auch in die Tat umgesetzt haben. Während Jürgen von Fritzens aus das Rennrad-Abenteuer Venedig in Angriff nimmt, startet Roman in Neumarkt am Wallersee über Salzburg gen Süden. Nach dem gemeinsamen Treffpunkt am Eingang ins Gasteiner Tal geht es zumeist am Alpe-Adria-Radweg über die Tauernschleuse per Zug nach Kärnten und von dort bis zum ersten Etappen-Endpunkt nach Villach.

 

Schwierigkeitsgrad: einfache Straßen, wenig Anstiege, konditionell fordernd

Von Salzburg geht es entlang der Salzach südlich nach Hallein und dann über den Pass Lueg hinab bis St. Johann im Pongau - von dort weiter bis nach Lend und durch das Gasteiner Tal bis zur Tauernschleuse - kurze Fahrt mit dem Zug durch den Tunnel - schöne Abfahrt hinab nach Obervellach und dann über Spittal an der Drau nach Villach.

 

Dauer: 8:40 Stunden reine Fahrzeit (11:30 Std. mit Pausen und Wartezeiten)

Distanz: 218,3 Kilometer

Höhenmeter: 1902 Meter

 

Übernachtungsmöglichkeiten:
In Villach.

 

Gepäck:

Eigentlich immer das gleiche auf langen Touren. Frei nach dem Motto "Weniger ist mehr" nehme ich eine 16-Liter-Radsatteltasche von Deuter mit:

- Ersatzklamotten für 3 Tage (Unterwäsche, etc.). Dabei setze ich auf Goretex-Wäsche, da ich so mit weniger Gewicht mehr Effekt erzielen kann. 

- Flickzeug, Ersatzschlauch, kleine Pumpe

- Stirnlampe für Nachtfahrten

- kompaktes, dünnes Radschloss (nur für Gelegenheits-Diebe)

- Ladekabel für Smartphone, Stirnlampe und Radcomputer (Wahoo Element Roam)  

- paar Kosmetik-Artikel (Zahnbürste, Zahnpasta)

- sehr leichte und biegsame Laufschuhen (Salomon Sense Feel 2). Die sind unerlässlich, will man abends nicht mit den Clickschuhen ausgehen.

- hochkalorische Riegel (das meiste davon hatte ich in den Taschen im Thermo-Trikot)

- Trinkflasche (600 ml). Lässt sich am Weg ja gut auffüllen.

 

Landschaft: ********** (10/10)

Kondition:    ********** (10/10)

Anspruch:                     ** (2/10)


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Am Weg von Salzburg nach Villach - Teil eins unserer erstklassigen Alpen-Überquerung.  

 

8.30 Uhr in Neumarkt am Wallersee. Ich lasse Baustelle Baustelle sein und sattele mein wie immer mit wenig Gepäck ausgestattetes Fahrrad. Der längere Weg von Jürgen von Fritzens aus ermöglicht es mir, etwas später zu starten. Also geht es vom nördlichen Alpenvorland bis an die Adria. Ich kann es kaum erwarten.

   

Das Wetter ist wechselhaft angesagt, ich mache mich dennoch frohen Mutes am Mozartradweg auf in Richtung Salzburg.

Die Festung Hohensalzburg bei meinem Weg entlang der Salzach nach Süden.

 

Es reißt auf und ist richtig warm auf dem Alpe-Adria-Radweg. 

 

Es geht über schöne Radwege weiter nach Hallein, hier die schönen Barmsteine über mir.

 

Direkt durch die schmalen Straßen von Hallein.    

 

Es folgen wunderschöne, ruhige Nebenstraßen westlich der Salzach. Die Gipfel hüllen sich in Wolken, der nächste Regen kündigt sich bereits an.

  

Auch so kann es gehen - oder eben nicht: Stau auf der Tauernautobahn. Wie schön, dass ich mit dem Rennrad am Weg bin.

 

Ich erreiche Golling. An eine Pause denke ich noch nicht, zu gut läuft es bisher.

 

Zugegeben, der folgende Abschnitt durch das Salzachtal über den Pass Lueg ist der am wenigsten schmucke Teil der Tour. Bis Werfen heißt es an der Bundesstraße Kilometer fressen.

 

Nach gut 80 Kilometern erreiche ich Bischofshofen, Schauplatz des großen Finales der Vierschanzentournee. Hier mache ich die erste Pause. Ein kurzer Chat mit Jürgen verät mir: Ich habe noch Zeit.

 

Und diese Zeit brauche ich auch: Kurz nach St. Johann im Pongau gerate ich in einen Wolkenbruch und lege mich kurzerhand unter einen Baum.

 

Interessant wird es dann nach Schwarzach im Pongau. Südlich der Salzach gibt es einige Extra-Höhenmeter auf kleinen Nebenstraßen. Schöne Alternative zur Bundesstraße zum Gasteiner Tal, die nicht wirklich für Rennrad-Fahren gemacht ist.

 

Der Speichersee Brandstatt - ein unerwarteter Ausflug ins Nirgendwo, wie es mir vorkommt.

 

Es folgt eine Abfahrt hinab nach Lend, wo ich bei einem kleinen Café Pause mache und auf Jürgen warte. Ziemlich lange sogar, aber Stress habe ich heute ja keinen.

 

You'll never ride alone: Um halb drei, sechs Stunden nach meinem Start, trifft Jürgen ein. Er hatte von Fritzens einen weiteren Weg hierher.

 

Durch den Tunnel, der eine eigene Radspur hat, geht es hinein ins Gasteiner Tal und weiter in Richtung Tauernschleuse. 

 

In Bad Gastein haben wir dann schon fast alles geschafft - durch Böckstein zieht sich der Fahrweg immer ruhiger hinauf zur Tauernschleuse. 

 

Gespenstisch ist es hier heroben. Nicht einmal ein Snack-Automat ist auszumachen. Das Gasthaus Elisabeth lassen wir aus und verbrauchen die restlichen Vorräte. 140 Kilometer waren es von Neumarkt hierher. Die nächsten 12 km sind geschenkt im Zug.

 

Auf der anderen Seite der Berge erwartet uns in Mallnitz Sonne. Und gut 500 Höhenmeter flotte Abfahrt, deren Gefahren bei Fahrbahnschäden schön plastisch dargestellt sind.

 

Wir kommen im Tal an und peilen Obervellach zur Pause an.

 

Wir sind nahe dem Hungerast, Jürgen weiß aus Erfahrung, wie er die Reserven "bestmöglich" wieder auffüllt.

 

Zumeist fahren wir auf Radwegen oder auf der Bundesstraße weiter in Richtung Villach, immer leicht bergab gefühlt. Hier durchqueren wir Spittal an der Drau.

 

Schon in der Abenstimmung fahren wir entlang der Drau auf zumeist asphaltierten Wegen in Villach ein.

 

Geschafft: Nach 230 km von Neumarkt ist Tag eins unserer Tour nach Villach gemeistert. Wir lassen uns in einem feinen Hotel nieder, das Rad darf netterweise mit.

 

Das obligate Feierabend-Bier darf nicht fehlen - und das tut auch gut. Denn morgen steht früh morgens der Weg von Villach bis nach Venedig und an den Markusplatz auf dem Programm.

 



Kommentare: 1
  • #1

    Josef Weichselbaum (Sonntag, 19 Januar 2025 15:02)

    Tolle Tour, schöne Beschreibung! Da lacht das Radlerherz!