MTB Kremstäler-Runde
67,0 Kilometer, 1.390 Höhenmeter
Waldviertel / Niederösterreich
29. Juli 2020
Autor: Jürgen
Beschreibung:
Entlang der wunderschönen Kremstäler hinab zur Donau und retour: meine Tour führt mich von Albrechtsberg an der Gr. Krems (686m) der Gr. Kremstal-Strecke folgend flussabwärts zum 'Zwickl' und über Hohenstein und Senftenberg (254m) zu den Weinterrassen bei Krems. Nach einem Abstecher in die Innenstadt (203m) und zur Donau leitet die Lössterrassen-Strecke bei Stein zurück in das Hochland, mit Zwischenstopp in Sandl bei der Weiglwarte (723m). Nach Weinzierl hinab in das Kl. Kremstal (570m) und zum Ausgangspunkt.
Schwierigkeitsgrad: fahrtechnisch leicht (L)
Meist auf ausgewiesenen MTB-Wegen, einiges an Asphaltanteil und kaum Geländeabschnitte. Zur Weiglwarte Tragestrecke. Es gelten die Bike-Fairplay-Regeln.
Dauer: 5:30 Stunden
Distanz: 67,0 Kilometer
Höhenmeter: 1.390 Meter
Parkplatz:
Albrechtsberg Ortszentrum.
Einkehrmöglichkeiten:
Gastronomiebetriebe entlang der Strecke
Landschaft: ******** (8/10)
Kondition: ***** (5/10)
Anspruch: *** (3/10)
Fernblick in das Mittelgebirge des südlichen Waldviertels mit Höhen um 800m. Ähnlich wie der Kamp durchziehen Gr. und Kl. Krems das Hochland und münden in der Nähe von Krems in die Donau. Für den Mountainbiker ein geradezu unerschöpfliches Reservoir an Touren, wobei mich heute die Weinterrassen nahe der Wachau locken.
Startpunkt Albrechtsberg an der Gr. Krems (686m). Es sieht nicht so aus, aber mein Thermometer zeigt beim Start 32° an.
Na wenn das kein vielversprechender Wegweiser ist, ab nach Brauhaus!
Gleich zu Beginn ein schöner, schattiger Trail auf offizieller Strecke.
Biergarten finde ich leider keinen, und nur am Fluss entlangzufahren wäre auch fad, also auf der anderen Talseite gleich wieder rauf. Das typische Muster bei Touren entlang von Waldviertler Flüssen, wie auch bei der Volt-Runde im Kamptal.
Blick nach Osten zum Gföhlerwald, den ich auf besagter Volt-Runde intensiv erkunden konnte.
Zurück ins Tal. Die Gr. Krems ist in ihrem Mittellauf, hier etwa bei der Hälfte ihrer 81km Fließstrecke am Weg zur Donau, noch ein relativ kleiner Fluss.
Die imposante Tallandschaft ist durch Wanderwege bestens erschlossen. Interessanterweise wechseln die grünen MTB-Wegweiser mehrmals die Richtung.
Ich bin froh, dass ich mit dem Rad unterwegs war. So war ich schneller als die Millionen Gelsen, die bei extremer Schwüle im teilweise sumpfigen Talgrund auf mich gewartet haben.
Das an den Talhängen hervortretende Urgestein der Böhmischen Masse ist bester Kletterfels.
Der 'Zwickl', Zusammenfluss von Großer und Kleiner Krems. Hier waren wir schon bei unserer Kraxeltour zur Teufelsrast.
Diesen Zapfen haben wir damals von der Rückseite erklommen.
Natur pur im schönen Kremstal.
Bei diesem Gebäude öffnet sich das schmale Tal. Weiter talabwärts durchfahre ich den Ort Hohenstein samt zugehöriger Ruine.
Ab hier, auf einer Seehöhe von 370m, ändert sich der Landschaftseindruck. Das Tal wird breiter. Und es wird noch wärmer.
Natur trifft auf Infrastruktur.
Oberhalb erspähe ich die spektakuläre Gamswand (II).
Das Weingebiet beginnt. Ich durchfahre das langgezogene Senftenberg (254m) mit ihrem Wahrzeichen, einer weiteren Burgruine.
Bei schon recht unangenehmen, heißen Verhältnissen komme ich nach Rehberg und fädle in die Lössterrassen-Strecke hinauf in die Weinberge ein.
Lohn der Mühe: der weite Blick in die Schwemmebene der Donau in Richtung Wien. Am Horizont die nordöstlichsten Ausläufer der Alpen mit dem Wienerwald und u.a. dem Hermannskogel.
Krems an der Donau, stilgemäß mit Weinreben.
Blick auf die Stadt Krems, mit 25.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Niederösterreichs. Über der Donau halblinks das Schloß Göttweig.
Beim Steinertor, dem Kremser Wahrzeichen. Hätte ein Eis essen und etwas zu Trinken kaufen sollen.
Neu trifft ...
.. alt in diesem Städtchen ...
... an der Donau.
Auf 200m Seehöhe bin ich bei 36° fast zerronnen.
Hilft nix, denn die ausgeschilderte Route führt nun einige hundert Höhenmeter aufwärts. Zum Glück ist es im Reisperbachtal recht schattig.
Bei Scheibenhof auf rund 450m fühlt es sich schon wieder etwas kühler an.
Doch es geht noch weiter rauf. An den Dürnsteiner Waldhütten vorbei ...
... mit Blick auf die weltberühmte Wachau bei Weißenkirchen ...
... zum vielleicht weniger berühmten "Sandlbauer". Dieser ist der Schlüsselmeister für die nahe Aussichtswarte. Ich sehe niemanden, also versuche ich ohne Schlüssel mein Glück.
Rad den Hügel raufgeschoben, leider ist die Weiglwarte auf 722m verschlossen und (unter der nicht vorhandenen Fußmatte) nichts zu finden.
Das ist etwas schade, weil der dichte Wald keinen Fernblick zulässt. Dafür kann ich etwas auf den Felsen herumkraxeln.
Immerhin geht sich ein Blick nach Nordwesten aus auf das letzte Drittel meiner Tour.
Weinzierl heißt die nächste Destination an diesem Sommerabend. Die Temperaturen sind auf 600m Höhe mittlerweile gut auszuhalten, leider ging mir das Wasser aus.
Bei guter Fernsicht liegen die nahen Alpen wie auf einer Schnur aufgefädelt da. Heute ist es etwas zu diesig.
Großheinrichsschlag (705m), eine mir bislang unbekannte Ecke.
Der Durst treibt mich hinunter in das Kleine Kremstal (570m), wo ich aufgrund dichten Gestrüpps aber keinen Zugang zum kühlen Nass finde. In den nächsten Orten signalisiert mit der Dorfbrunnen aber wiederholt ein Njet ("Kein Trinkwasser"). Selbe Erfahrung im Gneisland wie bei der Volt-Runde.
Bei weit heraushängender Zunge spule ich die letzten Kilometer ab.
Zieleinlauf in Albrechtsberg, nach 67km und rund 1.400 Höhenmetern. Endlich ein Brunnen mit Trinkwasser - denkste, wie man am kleinen Schild neben der Statue erkennt. Als Ersatz genieße ich das auf gefühlte 50° aufgewärmte Mineralwasser im Auto. Kremstäler, ihr wart schön wie immer und wir sehen uns wieder, aber 5 Grad weniger tun's auch.
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zt-biker (Donnerstag, 17 September 2020 12:46)
Ja, im Bereich der Kremstäler geht's ordentlich zur Sache. Im Normalfall, kommt man in diese Ecke eher selten hin. Es wird also wieder Zeit dafür......