Cima Paganella, 2.125m

(vom Kalterer See über den Passo Santel)

81,4 Kilometer, 2.140 Höhenmeter

Trentino / Italien

7. August 2020

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Mit dem MTB aus dem Etschtal auf die Paganella, einen der bekanntesten Aussichtsberge Trients in unmittelbarer Nachbarschaft der Brenta-Dolomiten: los geht's am Kalterer See (215m) und auf Nebenstraßen bzw. am Etschtal-Radweg über Tramin, Kurtinig und Rovere della Luna nach Mezzocorona und Mezzolombardo (226m). Unmittelbar hinter dem Ort beginnt der rund 11 km lange Anstieg nach Fai de Paganella (958m) und weiter zum Passo Santel (1.032m). Dahinter mit Auf und Ab Richtung Andalo. Kurz vor dem Ort auf den Forstweg und auf der Paganella-Dolomiti-Bike Route #786 immer 'to the top', vorbei an der Malga Terlago (1.820m) und zum höchsten Punkt der Cima Paganella (2.125m). Abfahrt über eine der unzähligen Downhill-Strecken hinab zum Rif. Meriz und zuletzt über Fai hinab ins Etschtal nach Mezzolombardo.

 

Informationen zum Etschtal-Radweg hier und zum Paganella-Bikepark hier.

 

Schwierigkeitsgrad: wenig schwierig (max. S1)

Langer, landschaftlich herausragender Anstieg vom Etschtal auf den touristisch erschlossenen Aussichtsgipfel. Die Route #786 ist großteils gut fahrbar, an manchen Stellen aber ungemein steil. Für die Abfahrt stehen Trails aller Schwierigkeitsgrade parat.

 

Dauer: 6:30 Stunden

Distanz: 81,4 Kilometer

Höhenmeter: 2.140 Meter

 

Parkplatz:

-

 

Einkehrmöglichkeiten:

Unzählige Hütten auf der Paganella
 

Landschaft:   ********* (9/10)

Kondition:         ******* (7/10)

Anspruch:               ***** (5/10)



Top-Aussicht von der Paganella, einem der Paradeaussichtberge der Region, in das Etschtal zwischen Kalterer See und Trient. 

 

Halb 8 Uhr Früh, Kalterer See. Baden und Tretbootfahren können wir später auch noch, also nutze ich das schöne Wetter für eine Vormittagstour auf einen der Gipfel rundherum. Dass es dann 63 km bis zum Gipfel der Paganella werden hatte ich beim flüchtigen Blick auf die Karte gar nicht wahrgenommen. 

 

Gesäumt von den Nonsbergen begleiten mich anfangs malerische Weindörfer, wie hier Kurtatsch an der Südtiroler Weinstraße.

 

Gemütliches Rollen auf dem Etschtal-Radweg Richtung Trient.

  

Ich durchfahre die Salurner Klause, eine historisch bedeutsame Engstelle und deutsch-italienische Sprachgrenze. Dahinter folgt die Rotaliana-Ebene, eine für ihren Weinbau berühmte Schwemmebene.

 

Auf Trentiner Seite begrüßt mich Rovere della Luna, am Fuß des Fennbergs.

Kurz danach Mezzocorona, citta del vino, von hier kommt einer meiner Lieblingsrotweine. Goethe sagte schon "der schönste Weingarten Europas". Bis hierhin etwa 30km, rechts hinten taucht die Paganella auf. Jetzt dämmert mir, dass das doch noch ein Stück ist, weil Höhenmeter bis hierher: <5.

  

Abbiegen Richtung Nonstal, vor mir die Gola di Roccetta, die Engstelle mit dem Durchbruch des Flusses Noce. Soweit muss ich nicht, da nach Mezzolombardo der erste Anstieg beginnt - von 235m über 11,7km in angenehmer Steigung rauf zum Passo Santel auf 1.032m. 

 

Mit dem MTB werde ich einige Mal grob von Rennradfahrern stehen gelassen. Ich muss aber haushalten, weil die Tour nach dem Passo Santel ja erst richtig losgeht.

 

Blick für die gigantische Landschaft muss auch sein. Ist das schön hier!

 

Und kalt ist es wahrlich nicht, gefühlte 30° bereits um 9:30 Uhr. 

 

Nach rund einer Stunde: Fai della Paganella (935m). 

 

Beeindruckende senkrechte Ostwände der Paganella. Wie bei den Nonsbergen ist es ostseitig sehr steil und felsig, westseitig flacher, dieser Teil gehört aber schon zur Brenta.

 

Ankunft am Passo Santel (1.032m).

 

Genaueste Infos zur mittleren Steigung, für mich 1:20h herauf aus dem Etschtal.

 

Weiter Blick nach Nordwesten in das Nonstal. Es geht noch ein Stück höher bis auf 1.140m.

 

Knapp vor Andalo links rein und weg vom Asphalt. Route #786 führt "to the top", #788 von Molveno bzw. Andalo zur Mittelstation der Seilbahn beim Rif. Dosson. 

 

Für mich natürlich "to the top". Das Gewitter am Vorabend ist noch am saugenden Untergrund im Schatten zu bemerken. 48,5km bis hierher.

 

Das übervölkerte Rif. Dosson bei der Mittelstation (1.440m), nebenan eine größere Baustelle. Wer auf die Paganella will, bekommt viel Tourismus. Auf der anderen Talseite die tolle Hauptgruppe der Brenta, heute großteils in Wolken. Etwas links der Bildmitte der Croz dell'Altissimo sowie die Cima Lasteri, auf denen ich rund eine Woche später eine tolle Nebelstimmung erleben durfte.

 

 Flachstücke wechseln mit kurzen knackigen Rampen. Ab 1.550m wird's deutlich ruhiger, die Route zieht in einem großen Bogen nach Süden.

 

Im Tal Andalo.

 

Hier gefällt's mir. Trotz Hochsaison in diesem Abschnitt nur einige wenige Biker und Wanderer.

 

Letzter Abzweig der #786 vor dem Gipfel auf 1.770m. Wie schon geschrieben: viele, viele Optionen in diesem bike-freundlichen Revier.

  

Eine der vielen steilen Rampen, hier bei der Malga Terlago (1.820m).

 

Während im Etschtal die Sonne scheint, begleiten mich auf den letzten 300 Höhenmetern die Gipfelwolken.

 

Nach über 2.000 Höhenmetern hing mir hier schon die Zunge zur Trinkflasche runter.

 

Italien-typisch, auch die letzten 50 Höhenmeter sehr steil und noch dazu mit dem Rillen-Beton. Oben erwartet mich das überlaufene Rif. La Roda.

 

Daher etwas abseits und sogar mit Sonne: die Cima Paganella (2.125m), nach 63 Kilometern und über 5 Stunden.

 

Die weithin sichtbaren Sendeanlagen am Roda-Gipfel (2.080m).

 

Trails en masse.

 

Und eine Wahnsinns-Aussicht, speziell nach Norden: unten der Ort Fai della Paganella, rechts ganz im Etschtal Mezzocorona, in Bildmitte die südlichen Nonsberge mit der Cima Roccapiana, links das Nonstal.

 

Abfahrt vom Gipfel. 2000 Höhenmeter Downhill sind's hinunter in das Etschtal.

 

Piste einmal anders. Jetzt wäre das Fully ein Hit, doch auch mit dem Hardtail lässig.

 

Zwischenstation am Rif. Meriz (1.420m).

 

Tiefblick.

 

So langsam rauf, so schnell runter.

 

Ziel Mezzolombardo, nach insgesamt 81 Kilometern und fast 6:30 Stunden. Mittag ist sich nicht ganz ausgegangen, nächstes Mal studiere ich die Karte genauer, versprochen. Mein Dad holt mich ab und den Rest des Tages verbringen wir dann entspannt am See.  

 


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