Sonntagshorn, Westgrat &
Südabstieg
1961 Meter
Chiemgauer Alpen
30. Oktober 2018
Autor: Roman
Beschreibung:
Wer den höchsten Berg der Chiemgauer Alpen auf einem ruhigeren Pfad ersteigen will, der wählt den Westgrat auf das
Sonntagshorn (1961 Meter). Abseits der beliebten Hauptwege von Osten und dem einfachen Südanstieg bietet diese nicht allzu schwierige Kraxel-Partie mit ihren kurzen ausgesetzten Passagen untere
anderem den Blick auf Chiemsee, Salzburg, Inzell sowie auf Loferer und Leoganger Steinberg. Am Weg von Heutal aus liegt die bewirtschaftete Hochalm (1460 m)
Schwierigkeit: schwierig (markiert und Steigspuren/T4/II-)
Von Heutal weg bis zur Hochalm einfacher Steig (T2) - Aufstieg auf Steigspuren zum Sattel zwischen Hirscheck und
Sonntagshorn - Westgrat schwierig mit kurzen Kletterpassagen (T4/II-). Abstieg vom Sonntagshorn über die Südseite einfach (T2).
Dauer: 5 Stunden
Höhenmeter: 1109 Meter
Kilometer: 11,5 Kilometer
Parkplatz:
Kostenpflichtige Parkplätze (3 Euro pro Tag) beim Parkplatz (P2) beim Heutalbauer in Heutal (ca. 990
m).
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********* (9/10)
Kondition: ***** (5/10)
Anspruch: ******* (7/10)
Das Sonntagshorn (1961 Meter) mit Blick auf Salzburg.
Bereits am Parkplatz zeigt sich das Sonntagshorn als Tagesziel mit dem schönen Westgrat. Anfangs warten einige flache Meter.
So lange sollte es dann doch nicht dauern am Normalweg. Aber gut.
Der fade flache Anstieg ist bald Geschichte - im Wald komme ich dann langsam ins Schwitzen.
Dann, auf gut 1300 Meter, wird's richtig schön: Hinten blickt der Wilde Kaiser hervor, links das
Unterberghorn.
Die Hochalm (1460 m) hat einen Tag vor meiner Tour geschlossen - schade, aber ich komme wieder mal
hierher.
Gleich hinter der Hochalm zweige ich nordwärts auf einem kleinen nicht markierten Steig zur Scharte zwischen Hirscheck
(1883 m) und Sonntagshorn ab.
Eine gute ausgeschnittene Gasse führt mich sicher durch die Latschen.
Auf gut 1700 Metern erreiche ich den Westgrat zum Sonntagshorn (T4/II-). Ab jetzt wird es kniffliger, zudem pfeift mir
der im Süden tobende Föhnsturm in abgeschwächter Form um die Ohren.
Blick hinab auf den Aufstieg vom Großen Sand, dem Kar Richtung Saalachtal. Der letzte Teil sieht schwierig aus und ist
aufgrund der erdigen Auflage mit Vorsicht zu genießen.
Umdrehen lohnt sich: Die Loferer und Leoganer Steinberge im Überblick.
Einige kurze Kletterpassagen warten (II-), die ein wenig ausgesetzt sind. Die schottrige Auflage erinnert mich
frappant ans Karwendel.
Ja, wie hat den dieses Schneefleckerl hier überlebt?
Imposant bauen sich Hirscheck (1883 m) links und rechts Vorderlahnerkopf (1903 m) auf, angeblich liegt der Übergang im
II. Schwierigkeitsgrad.
Die kniffligste Stelle ist gleich die erste Wandstufe (II-), die teils mit Stiften entschärft, aber nie durchgehend
versichert ist.
Hinten zeigt sich der Chiemsee, rechts der Hintere Rauschberg (1671 m).
Die nächste kurze Steilstufe (I), im Norden rauscht es tief ins Kar hinab.
Dann bin ich nach einigen kurzen Kraxeleien auch schon fast oben.
Ausrutschen verboten - Blick zurück auf den Westgrat.
Oben darf ich ein letztes Mal im festen Fels zupacken (II-).
Dann genieße ich den Blick auf Bayern am jäh nach Norden abbrechenden Gipfelgrat.
Grandioser Ausblick auf Wilder
Kaiser mit Ellmauer Halt und den Zahmen Kaiser.
Schlichtes Kreuz für einen solch berühmten Berg - das zeichnet das markante Sonntagshorn (1961 m) noch mehr aus. Hinten
sind die Chiemgauer Kollegen zu sehen.
Blick nach Westen.
Die Loferer Steinberge.
Zwei Salzburger Könige: Zwiesel (links) und Hochstaufen.
Windige Partie hier oben - ich packe gleich alles aus, was ich dabei habe.
Mit dem klassischen Blick rausche ich dann am klassischen, einfachen Weg (T2) auf dem Südabstieg wieder
runter.
Herrlich, wenn nur das Wetter ein wenig besser werden.
Die sehr beliebten Skitouren-Wiesen, dazwischen krieg ich fast nen Drehwurm, so viel Serpentinen ziehen sich da
runter.
Heutal und Hochalm liegen mir zu Füßen - lang ist's nicht mehr.
Die dicken Wolken werden die hohen Gipfel der Chiemgauer Alpen schon in wenigen Stunden einhüllen.
Und dann darf ich mit diesen Tiefblicken schon langsam mein Fazit ziehen. Nette Tour mit einem überraschend knackigen,
aber angenehmen Westgrat auf den höchsten Berg der Chiemgaur Alpen. Und mit im Sack bei mir: jede Menge Ideen für neue Touren!
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