Lavinaspitze & Paterkopf

1676 / 1856 Meter

Nonsberggruppe

19. August 2018

Autor: Jürgen

Beschreibung:

Start oberhalb von Altenburg (670m) und aufwärts zum Kalterer Höhenweg (Wege Nr. 523 & 9). Auf 840m Einbiegen in den Prazöllersteig (Nr. 539) und durch den Bergwald hinauf zur einer kleinen Jagdhütte (Untere Prazöll) und zu einer kleinen Wiesenkuppe mit Rastplatz auf 1.420m (Obere Prazöll). Noch ein Stück weiter und knapp vor dem Kamm rechts auf Steigspuren in direkter Linie zur Lavinaspitz (1.676m). Hinüber zum Hauptweg Nr. 500, der vom Mendelpass heraufkommt, und stetig bergan bis zur Malga Romeno (1.773m). Abzweig Richtung Überetscher Hütte und am Sattel links weg zum Paterkopf (1.856m). Abstieg via Überetscher Hütte und am Göllersteig (Nr. 523) über das Taurisjoch (1.506m) zurück nach Altenburg. 

Schwierigkeitsgrad: wenig schwierig (T3)

Bis auf den direkten Anstieg zur Lavinaspitze gut markierte Steige, etwas Trittsicherheit beim versicherten Abstieg von der Überetscher Hütte erforderlich. 

Dauer: 4:30 Stunden

Höhenmeter: 1.180 Meter

Parkplatz:

Kleiner Wanderparkplatz oberhalb von Altenburg.

Einkehrmöglichkeiten:

Überetscher Hütte / Rif. Oltradige al Roen

Malga di Romeno
 

Landschaft:  ******** (9/10)

Kondition:      ******* (7/10)

Anspruch:             **** (4/10)

Sonntag früh um 7:30 Uhr auf der sehr aussichtsreichen Lavinaspitz (1.676m) am Mendelkamm. Fernblick auf Rosengarten, Latemar und die Fleimstaler Alpen, und Abschluss einer erlebnisreichen Urlaubswoche in Südtirol. 

Neben diversen Bergtouren haben wir ausgiebig am Kalterer See relaxt. Gibt man sich ausnahmsweise die Abzockerei mit dem Tretboot (6€ für 30 Minuten!), hat man einen schönen Blick auf die Ostflanke des Mendelkamms. Heute morgen geht's von Altenburg zuerst auf die Lavinaspitz, dann oben am Kamm zum Paterkopf und retour. 

Ich starte im Stockdunkeln noch vor 5:30 Uhr am Wanderparkplatz von Altenburg (670m). Etwas später beginnt ein traumhafter Sonnenuntergang vor dem Panorama des Kalterer Sees und der Dolomiten. 

Etwas Kartenstudium empfiehlt sich: über Weg Nr. 523 und 9 gelange ich zum Weg Nr. 538, dem Prazöllersteig, der mich direkt hinauf zur Lavinaspitz führt. 

Die Rosengartengruppe, rechts der Bildmitte deren südlicher Abschluß mit der Rotwand und dem abfallenden Masaré-Kamm.  

Wunderschöner Prazöllsteig hoch über Kaltern. 

Jagdhütte bei der Unteren Prazöll (1.150m). 

Der Paterkopf (Gr. Göller, 1.856m) erstrahlt bereits in der Morgensonne, links der bewaldete Kleine Göller (1.650m), dazwischen das Taurisjoch, über das ich später absteigen werde. 

Sonnenaufgang, ein Traum. 

Auf der Wiesenkuppe (Obere Prazöll, 1.420m), danach in eine kleine Senke ... 

... mit Rastbank und Gedenkkreuz. 

Der Paterkopf mit seiner wilden Südseite. 

Durch lichten Bergwald und viele Kehren aufwärts. Vorne taucht der Kamm auf, davor ... 

... folge ich schwachen Steigspuren durch schrofiges Gelände, um in Falllinie zur Lavinaspitz anzusteigen (T3). 

Eine kleine Klettereinlage. 

Herrlicher Aufstieg. 

Noch einige Meter auf der Gratkante unschwierig hinauf. 

Auf der Lavinaspitze (1.676m, oft auch Lawinenspitze genannt, ital. Monte Lira), ohne Gipfelkreuz. Der Gipfel liegt wenige Minuten neben dem Hauptwanderweg vom Mendelpass und ist sonst recht überlaufen, um diese Zeit ist aber noch niemand hier und ich kann die Aussicht in aller Ruhe genießen. 

Nach Norden nach Bozen und zu den Sarntaler Alpen.

Hinter den Sendeanlagen des Penegal (1.737m) der Gr. & Kl. Ifinger hoch über Meran, wenige Tage zuvor besucht. 

Tief unten der Kalterer See, in der unteren Bildmitte mein Ausgangspunkt Altenburg. Am Horizont die langgestreckte Kette des Lagorai in den Fleimstaler Alpen, links der Bildmitte die Cima d'Asta. 

Im Nordwesten die Texelgruppe in den Ötztaler Alpen mit der Hochwilde (3.480m) mit ihrem gut erkennbaren Doppelgipfel. Etwas rechts der Bildmitte der Hintere Seelenkogel (3.458m), davor der Richtung Nonstal sanft abfallende, bewaldete Mendelkamm. 

Auch im Nordosten eine sensationelle Gipfelparade: Peitlerkofel (2.875m) links, Sass Rigais (3.025m) mittig, rechts der Schlern (2.563m). 

Bei dieser tollen Morgenstimmung konnte mich fast nicht aufraffen, aber ich wollte um 10:00 Uhr zurück sein und den Paterkopf noch mitnehmen. Rechts oben ist nun auch der Monte Roen (2.116m), höchste Erhebung des Mendelkamms, sichtbar. 

Am breiten Weg erkennt man, dass viele Wanderer die Lavinaspitz als kleinen Abstecher vom Hauptweg Nr. 500 mitnehmen. Nicht weit von hier gibt's auch eine Liftstation.

Diesen Weg bin ich schon oft gegangen bzw. gefahren, ich will nun rüber zur Malgo di Romeno bzw. zur Überetscher Hütte. 

Es geht immer bergauf, Radler müssen gelegentlich schieben. 

Ansicht des Mendelkamms vom westlichen Nonstal aus. 

Eine knappe halbe Stunde brauche ich zur Malga di Romeno (1.773m). Da ich heute so früh dran bin, kann ich die Ortler-Gruppe völlig wolkenfrei bewundern. 

Gestatten, von rechts nach links: Cevedale (3.769m), Palon de la Mare (3.703m) und Monte Vioz (3.645m). 

Rechts daneben die von Süden gletscherfreien Gipfel der Vorderen und Hinteren Eggenspitze (3.443m) und die Zufrittspitze (3.439m).   

Von der Malga di Romeno wenige Minuten von der Trentiner zurück auf die Südtiroler Seite. 

Am Sattel zur Überetscher Hütte zweigt nach links ein Weg zum Paterkopf ab (ohne Wegweiser). 

Nur eine kurze Strecke ist's bis zum ... 

... monströsen Holzgipfelkreuz am Paterkopf / Gr. Göller (1.856m). 

Die Schau geht weiter, links vorne die Lavinaspitze, von der mir die Aussicht trotz der geringeren Höhe fast einen Tick besser gefallen hat. Jammern ist aber heute wahrlich nicht angebracht. 

Drüben die spannende Südflanke des Roen, wo vom Schwarzkopf (links) der schöne Gamssteig zur Überetscher Hütte führt - siehe Tourenbericht vom Roen. 

Nochmals über den Kl. Göller hinweg das Panorama nach Osten.

Nun wartet der Abstieg, vorbei an der wunderbar gelegenen Überetscher Hütte (1.773m). 

Der Steig hinunter nach Kaltern bzw. Tramin ist landschaftlich sehr abwechslungsreich. 

Vorbei an einem kleinen, bemoosten Wasserfall. 

Neue Versicherungen wurden angebracht, an einigen Stellen ist es recht abschüssig, der Weg ist aber in tadellosem Zustand. 

Urtümliche Landschaft, auch die sanften Nonsberge gehören zu den Südlichen Kalkalpen. 

Hinab zum Taurisjoch (1.506m). 

Rückblick auf den Paterkopf, wäre interessant, ob es da von Süden einen kletterbaren Anstieg gibt?

Am Göllersteig abwärts zu einem einladenden Rastplatz auf 1.380m. 

Mit jedem Meter nach unten nimmt die Hitze und Schwüle zu. 

Gegenüber der Rücken mit dem heute früh begangenen Prazöllersteig hinauf zur Lavinaspitz. 

Nach unten ist's ein Gewirr aus Steigen, Karren- und Forstwegen. 

Jahrelange Routine lotst mich aber sicher zurück nach Altenburg. Keine 30 Minuten später liege ich schon wieder am See und lasse unseren heurigen Italien-Trip mit der schönen Erinnerung an diese Tour entspannt ausklingen.