Große Laugenspitze / Ultner Spitz / Kleine Laugenspitze 

2434 / 2370 / 2297 Meter

Nonsberggruppe

18. August 2019

Autor: Jürgen

Beschreibung:

Morgenrunde zum höchsten Gipfel der Nonsberggruppe und einem Aussichtsklassiker über Meran: vom Gampenpass (1.518m) am Weg 10A zur Laugenalm (1.853m) und via Südrücken zur Großen Laugenspitze (2.434m). Kurzer Abstieg hinüber zum Ultner Spitz (2.370m), hinab zum Laugensee (2.180m) und hinauf zur Kleinen Laugenspitze (2.297m). Über den Bonacossa-Weg retour zum Gampenpass.

Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig (T3)

Unschwierige und viel begangene Bergtour, lediglich im unmittelbaren Gipfelbereich sowie am Umweg über den Ultner Spitz ist der Steig etwas unwegsamer.

Dauer: 3:30 Stunden

Höhenmeter: 1.020 Meter

Parkplatz:

Gampenpass

Einkehrmöglichkeiten:

Laugenalm
 

Landschaft: ********* (9/10)

Kondition:           ***** (5/10)

Anspruch:                *** (3/10)

Die traditionelle Italien-Woche 2019 endet mit einer fulminanten Morgentour auf die Große Laugenspitze, einem der Parade-Aussichtsgipfel nahe Meran. Über der dicken Hochnebeldecke konnte ich noch einmal die umliegenden Gebirgsgruppen überblicken und ein paar schöne Touren der vergangenen Tage Revue passieren lassen.

Im Dämmerlicht nehme ich die eher kurze Strecke vom Gampenpass (1.518m) in Angriff. Dass ich nicht der einzige Sonnenaufgangshungrige bin, zeigen die zahlreichen parkenden Autos, die ersten Leute werde ich aber erst oben am Gipfel treffen.

Ich habe mir eine Runde gezimmert, wo ich im Uhrzeigersinn auf Weg Nr. 10 zur Laugenalm und zur Gr. Laugenspitze aufsteige und dann via Ultener Spitz und Kl. Laugenspitze zurück zum Gampenpass gehe.

Bei der Laugenalm (1.853m). Durch die Warmfront sehr angenehme Temperaturen, aber die Hochnebeldecke ist zäh.

Vorbildlich beschildert.

Endlich komme ich aus dem dunklen Wald heraus. Rückblick zum Gampenpass und zu den bewaldeten Nonsbergen, von "hinten" sehen die markanten Gipfel wie Gantkofel (1.868m) und Roen (2.116m) doch gänzlich anders aus wie aus dem Etschtal.

Hier bin ich bereits auf über 2.000m, ob ich tatsächlich noch über den Hochnebel drüberkomme?

2.150m, Nervosität macht sich breit.

Oberhell!

Der Schritt hinaus in die freie Sicht auf die östlichen Ortlerberge. Das Ultental ist völlig unter Nebel verborgen.

Wie ein tosendes Meer brandet der Hochnebel heran, in der Ferne tauchen die Dolomiten rund um Rosengarten und Latemar auf.

Die letzten 200 Höhenmeter sind purer Genuss.

Unbeschreiblich.

Der Gipfel der Gr. Laugenspitze in Sichtweite. Einige waren noch früher dran als ich.

Originelle Passage im Aufstieg.

Die niedrigen Nonsberge ragen nicht aus den Wolken heraus, ganz im Gegensatz zur rechts im Bild erkennbaren Brenta.

Zuletzt über den Kamm.

Umwerfend.

Um kurz vor 7:45 Uhr bin ich beim Gipfelkreuz der Gr. Laugenspitze / Monte Luco Grande (2.434m).

Ein Meer aus Wolken und die daraus herausragenden Gipfel, rechts unten der schmucke Laugensee. Das Etschtal und die Stadt Meran bleiben im Nebel verborgen. Der Blick im Norden reicht zu den hohen Sarntaler Bergen wie dem Hirzer und zu den Stubaier und Zillertaler Gletschergiganten. 

Im Süden die Brenta, rechts ein Teil der Ortler-Gruppe und dahinter die Adamello-Presanella Alpen. Unterhalb des Gipfels haben zwei Kollegen biwakiert.

Ötztaler Alpen mit dem Similaun (3.606m) halblinks.

Daneben die Hochwilde mit ihrem Doppelgipfel (3.480m).

Südwestlich, gegenüber des im Nebel befindlichen Hofmahdjochs, dockt der östlichste Kamm der Ortleralpen an, u.a. mit dem Ultener Hochwart (2.626m) und der Ilmenspitze (2.652m). Ganz rechts die schon um eine Etage höhere Gipfelkette mit der Hinteren Eggenspitze (3.443m) und noch einmal dahinter die Riesen rund um Monte Vioz (3.665m) und dem verdeckten Cevedale.

Mit solch einer Morgentour fällt einem der Abschluss vom Urlaub leichter.

Skulptur, die an die erste dokumentierte Besteigung eines Alpen-Berges - eben der Gr. Laugenspitze - durch eine Frau im Jahr 1552 hinweist.

Nach Panorama satt wandere ich am Grat hinüber zur Ultener Spitz. Minimal schwieriger und versichert.

Blick retour auf die Gr. Laugenspitze von der Ultener Spitz (2.370m).  

Ansicht der Eggenspitzen, war eine schöne Tour damals aus dem hinteren Ultental.

Lange halte ich mich nicht auf, nächste Etappe Abstieg zum Laugensee und dann noch auf die Kl. Laugenspitze hinauf.

Der Laugensee liegt an der Hochnebelgrenze und wölkt immer wieder ein.

Kleine Laugenspitze vor Dolomitenpanorama.

Hier ist der Steig etwas anspruchsvoller und auch nicht als offizielle Route markiert.

Beim Laugensee wird man aber wieder durch die markierten Routen eingefangen. Die Zeitangaben sind mehr als üppig, ich brauche statt 30 kaum 10 Minuten hinauf ... 

... mit neuerlichem Oberhell-Effekt ... 

... zur Kleinen Laugenspitze / Monte Luco Piccolo (2.297m). Auch hier ein paar einheimische Biwakierer.

Gr. Laugenspitze links, Ultener Spitz rechts.

Der hat sich mehr fürs Spielen als für das Bergpanorama interessiert.

Presanella (3.558m) rechts, Care Alto (3.463m) links - die Adamello-Presanella-Gruppe lockt mich schon länger.

Zum Urlaub gehört auch Kofferpacken, und da ich das am Vortag nicht vollständig erledigt habe muss ich wohl oder übel dann doch zurück in den Nebel.

Am Laugensee vorbei ... 

... und durch ein kurzes felsiges Stück zurück ins Almgelände, wo mir gegen 9:00 Uhr eine Karawane von Bergwanderern entgegenschlendert.

Aus dem Etschtal hört man das Brummen des Verkehrs, bis auf den Tisener Gall (1.629m), den runden Waldgipfel, ist aber kaum etwas zu erkennen.

War gar nicht so einfach, ein Fotos des Weges ohne andere Leute zu schießen. Wer den Gipfel ruhig haben will, muss schon zu den Tagesrandzeiten ausrücken.

Nette Steiganlage im unteren Teil.

So schließen sich die Runde ... 

... und die schönen Touren der Italien-Woche 2019 am Gampenpass - arrivederci 2020!