Dürrenstein

1878 Meter

Ybbstaler Alpen

9. Oktober 2018

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Sonnenaufgang an einem Herbsttag auf dem Dürrenstein (1878 Meter) in den Ybbstaler Alpen - das ist einer jener magischen Momente, der mein Leben als Bergfex als tiefgreifende Erinnerung begleiten wird. Der große kleine Bruder des Ötscher sticht seinen Nachbaren in fast jeder Hinsicht aus: Weite, ruhige Anstiege, weniger stark frequentiert, keine Seilbahn am Fuße des Berges - und eine noch prächtigeren Ausblick in den Norden. Doch dafür ist der Dürrenstein ganz nach dem französischen Wort "dur" (schwierig) trotz der Einffachheit auch eine zähe Nuss. Der Weg durch das Taglestal vom Start (ca. 700 Meter) zieht sich lange am Bach entlang und später steiler zur bewirtschafteten Herrenalm (1327 m), weiter zum Leonhardskreuz (1407 m) und flacher zum ungemein schönen Dürrenstein.

 

Schwierigkeit: mittel schwierig (markiert/T3)

Vom Parkplatz Holzhüttenboden weg wenig schwieriger Steig, später Forststraße und Ziehweg zur Herrenalm (T2) - Aufstieg zum Dürrenstein am flachen Kamm nur teils mittel schwierig (T3) - Abstieg wie Aufstieg.

 

Dauer: 7 Stunden

Höhenmeter: 1283 Meter

Kilometer: 18,6 Kilometer

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze am Parkplatz Holzhüttenboden am Eingang zum Taglestal in der Nähe von Gaming (ca. 700 m).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Herrenalm (1327 m)

 

Landschaft:    ********* (10/10)

Kondition:          ******* (7/10)

Anspruch:                 **** (4/10)


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Atemberaubend schön: Sonnenaufgang auf dem Dürrenstein (1878 m).

5.30 Uhr - Ich starte in der Finsternis beim Holzhüttenboden mit Trailrun-Schuhen auf den Weg durch das Taglestal am Taglesbach entlang.

Der Steig ist längere Zeit flach und relativ einfach (T2), links rauscht es teilweise aber tiefer zum Bach hinunter.

Kurz vor der Herrenalm, wo der Ziehweg steiler wird, erhalte ich dann den ersten Blick auf Ötscher und das Morgenrot - herrlich ruhig.

 

Die bewirtschaftete Herrenalm (1327 m), die noch einem dem Mittelaler stammt und dort wohl als "Rückzugsgebiet" gegolten hat, liegt noch tief im Schatten.

Beim Leonhardikreuz (1406 m) mache ich die erste kurze Rast und genieße den doch frischen, aber herrlichen Herbstmorgen.

Das Leonhardikreuz ist dem Schutzpatron der Almbauern und dem Almvieh gewidmet. Letzteres darf ja fast bis zum Dürrenstein hinauf weiden.

Der Alpinweg ist eine der schönsten Unternehmungen - vom Ötscher bis zum Hochkar über den Dürrenstein, der der lohnenswerteste, weil abgelegenste der drei Ybbstaler Riesen ist.

Der Hochnebel verzaubert den Oktobermorgen.

Die flachen Almwiesen im Aufstieg - der Weg ist einfach. Hinten noch einmal der Kleine und Große Ötscher, links Scheiblingstein (1622 m) und Bärenleitenkogel (1635 m).

Das Trailrun-Gelände auf einer teils ausgeschnittenen Latschengasse zieht sich ein wenig dahin, ist aber angenehm zu laufen.

Blick hinab auf den Obersee, einer der klassischen Kältepunkte des Dürrenstein, der oftmals mit arktischen Temperaturen aufwartet. Das westlich nahe gegelegene Grünloch ist ein historisches Beispiel, wurden da doch mit minus 52,6 Grad Celsius die tiefste Temperaturen Mitteleuropas gemessen.

Der Dürrenstein mit seiner markanten Felsgestalt und dem Gipfelkreuz - endlich Land in Sicht.

Der Alpinweg zwischen Hochkar und Ötscher hat etwa Marathon-Länge (ca. 42 km) samt gut 3000 Höhenmetern.

Die Sonne bricht langsam, aber sicher durch.

Rückblick auf den Aufstiegsweg vom Leonhardikreuz - aus dem Hochnebel stechen Ötscher und Gemeindealpe markant heraus.

Magischer Moment.

Ein wundervoller Ausblick.

Den Sonnenaufgang muss ich jetzt einfach mit einer kurzen Pause einatmen.

Und nach einem kurzen Teilstück (T3) fast oben.

Hochnebel, Sonne, Einsamkeit - der Dürrenstein (1878 m) in den Ybbstaler Alpen.

Die Dolomit-Gesteinsschichten prägen die steil abfallenden Südwesthänge. Dahinter gleitet der Blick über dem Nebel des Donau-Verlaufs ins Nichts.

Der Blick nach Südosten reicht bis ins Hochschwab-Gebirge.

Auch die Gipfel des Gesäuse erstrahlen bereits im Sonnenlicht, im Salztal der Wildalpen liegt noch zäher Nebel, der sich noch bis Mittag halten wird.

Links das Hochkar mit seinem Skigebiet, dahinter der Nationalpark Kalkalpen.

Blick hinab zum Teufelsmauersteig Richtung Klaus - eine zweite Aufstiegsvariante.

Das Gipfelplateau mit dem 1999 sanierten Kreuz. Ohne Worte.

Zerknautscht um 7.20 Uhr nach einem flotten Berglauf am Gipfel.

 

Kurzer Abriss der Gipfelkreuz-Geschichte.

Danach darf ich im Sonnenschein am Aufstiegsweg Richtung Ausgangspunkt rauschen. 

Hier vom Leonhardikreuz ein Blick auf Dürrenstein rechts, links der Kleine Dürrenstein (1624 m), davor das Hochalpl (1547 m).

Über die Wiesen rausche ich dann zur Herrenalm runter.

Auch der Abstieg über den oftmals schattigen Talweg ist im Sonnenlicht ein bunter Herbsttraum.

Wald und Forststraße tauschen sich ab, hier beginnt die Kondition je nach körperlicher Verfassung bei dem flachen Abstieg zu leiden.

 

Und dann bin ich zurück. Als Fazit glänzt eine meiner bisher schönsten Sonnenaufgang-Touren in einem ungemein aussichtsreichen Gebiet. Der Dürrenstein ist ein Berg, der kaum ein Auge trocken lässt. Vor allem an einem solchen Herbstmorgen.

   



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