Leutascher Dreitorspitze und

Westliche Partenkirchner Dreitorspitze

2682 / 2633 Meter

Wetterstein

26. Oktober 2015

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Vom Parkplatz in Puitbach (1.089m) hinauf in das Puittal (1.590m) und den Söllersteig hinauf zum Söllerpass (2.210m) - siehe Beschreibung der Tour auf den Öfelekopf. Am Leutascher Platt querfeldein in Richtung Meilerhütte, dann aber direkt auf die Gipfelrinne der Leutascher Dreitorspitze zuhaltend, Einstieg bei ca. 2.450m. Durch diese hinauf und linkshaltend auf den Gipfel (2.682m). Durch die Rinne hinunter, wiederum Richtung Meilerhütte zum Einstieg des Klettersteigs und auf Bändern hinauf zum Gipfel der Westlichen Dreitorspitze (2.633m). Abstieg und knapp unter der Meilerhütte vorbei hinunter in das Bergleintal (siehe ebenfalls Beschreibung Tour Öfelekopf).   

 

Schwierigkeitsgrad: schwierig (T5/I+)

Wanderweg zum Puitegg und am teilweise ausgesetzten, aber gut gesicherten steilen Steig zum Söllerpass (T3). Im Schnee über das Platt - Vorsicht auf Dolinen! Durch den harten Schnee relativ bequemer Anstieg durch die Gipfelrinne auf die Leutascher Dreitorspitze, Grödel unbedingt erforderlich, dafür kaum Steinschlag. Klettersteig auf die Westliche Partenkirchner Dreitorspitze maximal A/B, Stellen I+. Abstieg durch das Bergleintal markiert und unschwierig (T2).

 

Dauer: 7,5 Stunden

Höhenmeter: 1.850 Meter

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze an der Landesstraße bei Puitbach.

 

Einkehrmöglichkeiten:

Meilerhütte (2.375m)

 

Landschaft:  ********** (10/10)

Kondition:         ******* (7/10)

Anspruch:            ****** (6/10)



Die Leutascher Dreitorspitze (2.682m), einer der eindrucksvollsten Berge im Wetterstein, gesehen vom Westgipfel der Partenkirchner Dreitorspitze an einem Oktobertag mit Zuckerguß und AKW (absolutem Kaiserwetter).

 

Start in der Leutasch bei Puitbach und den schönen Steig hinauf zur Puitalm. Sonnenaufgang über dem nahen Karwendel. Es sollte eine der schönsten Touren in meiner 'Bergkarriere' werden. 

 

Ich nehme dieselbe Route wie auf meiner Tour auf den Westgipfel des Öfelekopf. Vor mir das Scharnitzjoch, rechts oben erkennt man bereits die Leutascher Dreitorspitze, mein erstes Tagesziel. Noch ist vom winterlichen Charakter der Tour wenig zu merken.

 

Rechts hinauf durch die markante Söllerrinne. Einer der beeindruckendsten Steige, immer gut markiert.

 

Die markante Arnplattenspitze und dahinter der westliche Teil der Gleiersch-Halltal-Kette im Karwendel.

 

Diese Farben kann nur der Herbst! Der Doppelzacken der Leutascher Dreitorspitze rückt näher.

Am Söllersteig ist erhöhte Konzentration gefragt. Unten die Leutasch, von der ich gestartet bin.

 

Das Bild des Öfelekopfs, das sich dann für lange Zeit bei mir eingebrannt hatte. Ein Jahr später konnte ich das Vorhaben endlich realisieren (II+).

 

Gewaltiger Tag. Im Süden die Hohe Munde, ein Aussichtsberg mit besonderer Note.

 

Am Söllerpass wird der Blick auf das fantastische Leutascher Platt frei. Links das erste Ziel der Leutascher Dreitorspitze, wenig rechts der Bildmitte der Westgipfel der Partenkirchner Dreitorspitzen, den ich - weil's so schön war - noch mitgenommen habe.

 

Immer wieder ein Blickfang: der mächtige Öfelekopf (2.478m). Im Hintergrund Wettersteinkopf (2.433m) und rechts davon die mit Roman bestiegene Wettersteinwand (2.484m).

 

Weit und breit niemand, nur das Schneehuhn und ich. Ich sah an diesem tollen Tag auf der gesamten Tour keinen einzigen (!) Menschen.

 

Vom Söllerpass zur Meilerhütte führt ein markierter Weg. Dieser verschwand immer wieder unter der Schneeauflage. So hielt ich mich bald direkt in Richtung der Gipfelrinne.

 

Völlige Freiheit und Ruhe. Ich fühlte mich wie auf einem anderen Planeten.

 

Bis ca. 2.450m stapfe ich durch teilweise grundlosen Schnee. Aufpassen auf die unzähligen Karsttrichter!

 

Nahe der Rinne verstehe ich die extrem voneinander abweichenden Berichte über diese Passage. Je nach Schneequalität und Vereisung können die Verhältnisse stark wechseln. Ich bin froh über das frühwinterlichte Outfit, wodurch die manifeste Steinschlaggefahr minimiert wird.

 

Später werde ich noch hinüber zu den nahen Partenkirchner Dreitorspitzen wechseln.

 

Ich bin im pickelharten Schnee dankbar für die Trittspuren einiger Vorgänger. Ohne Grödel hätte ich kehrt machen müssen.

 

Eins mit der Natur. Trotz der Verhältnisse höre ich immer wieder etwas Steinschlag. Daher Helm auf.

 

An einer abschüssigen Querung muss ich mich ganz schön überwinden. Schlußendlich ist es aber nicht weit und ich stehe auf der gut vernetzten Leutascher Dreitorspitze (2.682m).

 

Ich genieße den atemberaubenden Weitblick.

 

Die Fußspuren stammen offensichtlich von bekannten Hikrn.

 

Nun wieder hinunter zum Platt.

 

Allerhöchste Achtsamkeit erfordern die steilen Querungen.

 

Zurück in der Rinne ist das Schwierigste geschafft.

 

In der Sonne ist es angenehmer. Ich folge meinen Spuren und orientiere mich hinüber Richtung Meilerhütte. Viele Dolinen müssen umgangen werden.

 

Der HvB-Weg führt zum Einstieg des Klettersteigs auf die Westliche Partenkirchner Dreitorspitze.

 

Der Klettersteig windet sich über ca. 150 Höhenmeter durch diese Wand.

 

Hinter mit das vorhin erreichte Gipfelziel mit seinem schattigen Anstieg. Jetzt freue ich mich auf viel Sonne beim Aufstieg zum zweiten Tagesziel.

 

Der Einstieg ist nicht zu verfehlen. Die Schwierigkeiten halten sich mit A/B in Grenzen.

 

Wunderschön angelegter Steig.

 

Unten schöne, einfache Kletterei im trockenen Fels, ganz oben wird es flacher.

 

Am kreuzlosen Westgipfel, direkt auf der deutsch-österreichischen Grenze gelegen. Im Hintergrund das Zugspitzmassiv und das darauf zulaufende Reintal.

 

Das weite Becken von Garmisch-Partenkirchen. Im Alpenvorland hängt der Nebel.

 

Kurz hat mich noch der Grat über die Partenkirchner Dreitorspitzen angelacht, aber im Oktober dauern die Tage nicht ewig. Ein anderes Mal!

 

Blick hinüber zur vorher erstiegenen Leutascher Dreitorspitze.

 

Im Westen mächtige Berge: Hinterreintalschrofen und der Teufelsgrat im Vordergrund, dahinter die Mieminger Berge mit Karkopf, Hochwand, Hochplattig, Griesspitzen und Grünstein.

 

Das nur für Kletterer erreichbar Schüsselkarbiwak.

 

Tuxer und Zillertaler Alpen im frühwinterlichen Kleid. Wahnsinns-Fernsicht!

 

Ich kann mich an der Umgebung kaum satt sehen.

 

Das Schachen-Haus.

 

Nun endgültig abwärts. Ich will die Tour mit einer Runde durch das Bergleintal abschließen.

 

Unten nutze ich den Schnee für eine zügige Schuh-Figlerei.

 

Unbeschreiblich schön.

 

Die Meilerhütte schon in der Winterpause.

 

Den Steig entlang der Wandflucht des Mustersteins hinab. Immer den Öfelekopf im Blick.

 

Eine Umgebung zum Kraft tanken.

 

Öfelekopf West- (rechts) und Ostgipfel (links). Der Übergang ist ein oberer IIIer.

 

Rast mit Rückblick auf die heutigen Ziele.

 

Kreuz bei der Hütte auf etwa 2000m. Das fantastische Karwendel gegenüber.

 

Am markierten Wanderweg in das Bergleintal. Im Winter eine schöne, aber nicht ungefährliche Skitour.

 

Hinaus durch den lichten Wald.

Mit einem Rucksack toller Eindrücke schlendere ich den Weg zurück zum Parkplatz.

 

Zurück in Puitbach mit Rückblick auf die Leutascher Dreitorspitze (links).

 


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Kommentare: 2
  • #1

    rainer (Samstag, 30 September 2017 22:34)

    eindrucksvoll; meine Hochachtung vor Planung, Ausführung und dem Herrgott, der die Szenerie just an deinem Tag zugelassen hat!
    Berg Heil!

  • #2

    juergen (Montag, 02 Oktober 2017 16:54)

    wieder einmal danke, rainer! dieser tag wird mir wahrlich lange in erinnerung bleiben.