Ladinger Spitz, Große
Saualpe
2079 Meter
Lavanttaler Alpen
12. Juni 2020
Autor: Roman
Beschreibung:
Schöner können die Lavanttaler Alpen nicht sein als auf der Großen Saualpe mit ihrem höchstem Gipfel, der Ladinger
Spitz (2079 Meter). Mit ihrer Dominanz von fast 21 Kilometern und dem nahezu freien Blick nach Westen besticht der Kärntner Bergzug mit famoser Aussicht. Dabei gibt es die sonst so beliebten
Pfade zur richtigen Startzeit am frühen Morgen sogar mit geradezu bedächtiger Ruhe trotz der guten Erreichbarkeit, kann die Wolfsberger Hütte (1850 m) doch mautfrei mit dem Auto auf guter
Forststraße erreicht werden. Ich starte hingegen etwas tiefer knapp oberhalb des Gasthaus Gießlhütte. Vorbei an Zechhütte (1520 m) und Offnerhütte (1668 m) geht es durch den Ladinger
Graben hinauf zur Ladinger Spitz. Retour geht es vorbei an der Ladinger Hütte (1738 m) - und das bei richtigem Wetter stets mit der Sonne im Gesicht.
Schwierigkeit: einfach (markiert/T2)
Einfache Forst- und Wanderwege vorbei an der Offnerhütte hinauf zur Ladinger Spitz - ebenfalls einfach und flach hinunter zur Ladinger Hütte, ab dort Forststraße.
Dauer: 6 Stunden
Höhenmeter: 760 Meter
Kilometer: 14,6 Kilometer
Parkplatz:
Kostenfreie Parkplätze oberhalb des Gasthaus Gießlhütte in Lading (ca. 1360 m).
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********* (10/10)
Kondition: ***** (5/10)
Anspruch: *** (3/10)
Morgensonne auf der Ladinger Spitz (2079 Meter).
Kurz nach 5 Uhr und sehr kurzer Nacht fällt auf gut 1360 Metern der Startschuss für eine ganz spezielle Tour. Da ich in 3 Stunden plus Fahrzeit wieder retour sein will, gebe ich gleich mal richtig Gas.
Ein famoser Sommertag kündigt sich an - keine einzige Wolke trübt den Himmel.
Nach den ersten Minuten auf der Forststraße, die bis zur Wolfsberger Hütte mautfrei befahren werden kann, komme ich an
der Zechhütte (1520 m) vorbei. Noch ist es selbst für ein Frühstück zu früh.
Magic moment - kurz vor der ebenfalls bewirtschafteten Offnerhütte (1668 m) treffen mich die ersten Sonnenstrahlen des
Tages.
Die sogenannten (Fels-)Öfen, eine Folge der ungleichen Gesteinsverwitterung, sind charakteristisch für die Lavanttaler
Alpen und tauchen hier überall auf.
Beeindruckend tauchen Hochpetzen und Karawanken im Blickfeld auf.
Was soll ich sagen: Es geht einfach so einfach dahin. Genussmodus zum Quadrat.
Die immensen Wasserspeicher der Saualpe machen es möglich, dass auch hier knapp 100 Meter unter dem Kamm das Wasser
sprudelt. Und eine solche Labestation ist angesichts der Sonnenexposition auch ungemein wichtig.
Der Ladinger Graben mit Blick auf den Dreieckkogel.
Mit jedem Schritt steigt die Schönheit der Tour - ich knipse Bild um Bild.
Der letzte Teil zwischen dichtem Gestrüpp hinauf zur Ladinger Spitz.
Am Kamm - und im Süden die Karawanken in all ihrer Pracht mit dem Hochobir.
Und dann ist das Ziel des Tages erreicht: Die Ladinger Spitz (2079 m) kurz nach 6 Uhr morgens an diesem herrlichen
Sommertag. Besonders beeindruckend: die Stille.
Im Nordwesten sucht das Auge oberhalb des Murtals fast vergeblich nach einem Ankerpunkt, so weit reicht der
Blick.
Im Westen über Spittal an der Drau die Kreuzeckgruppe und die Karnischen sowie Gailtaler Alpen mit dem Poludnig und dem Tschekelnock.
Im Osten der beliebte Große
Speikkogel mit der Handalm gleich daneben. Ganz links kaum zu erkennen auch der Bärofen.
Ich bin in all der imposanten Landschaft nur eine Silhouette.
Nach feiner Rast mache ich mich vorbei am Kaiserofen auf in Richtung Ladinger Hütte.
Oberhalb zweier kleiner Seen zieht sich der Pfad ungemein schön hinab. Die Packalpe mit dem Ameringkogel weist mir quasi den Weg.
Sogar der Schöckl blinzelt noch leicht
hervor.
Blick zurück mit dem Gertrusk (2044 m) rechts, über den sich auch noch eine längere Saualpe-Runde anbieten
würde.
Doch für mich heißt es alsbald Abschied nehmen von der herrlichen Landschaft.
Ab der Ladinger Hütte (1738 m), die wie alle Hütten hier mit dem Auto erreichbar ist, wartet nur mehr Forststraße auf
mich.
Und diese Forststraße ist angesichts eines solchen Ausblicks ein Hochgenuss. Die Ladinger Spitz und Große Saualpe
bleibt mir als vorerst schönste Tour der Lavanttaler Alpen in Erinnerung. Bei der Aussicht bleibt kaum ein Wunsch offen - und das Bergsteiger-Herz darf höher schlagen.
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