Schafseitenspitze &
Sunntiger
2602 / 2400 Meter
Tuxer Alpen
12. Juli 2018
Autor: Jürgen
Mit auf Tour: Nelli
Beschreibung:
Von Navis (1.337m) auf Forstweg oberhalb des Weirichbachs talein, dann rechtshaltend zum Stippleralm Nieder- (1.810m) und Hochleger (2.033m). Auf dem teilweise schwach sichtbaren Weg durch die Almrosen in gerader Linie nach Süden und über den steilen Hang zum Kreuzgipfel der Schafseitenspitze (2.580m), anschließend hinüber zum Hauptgipfel (2.602m). Abstieg am Kamm nach Westen und kurzer Gegenanstieg zum Sunntiger (2.400m). Nach Norden zu einem Gedenkkreuz (2.209m) und weiter zum Schafalm-Hochleger (2.100m). Abstieg zur Vöstenalm (1.882m) und dann entweder am Forstweg oder wie wir über den steilen, verwachsenen Schützensteig nahe des Höltnerbachs zurück nach Navis.
Die Schafseitenspitze ist, z.B. in Kombination mit der Scheibenspitze, auch eine lohnende Tour aus dem Schmirntal. Ebenso lohnend ist der westlich gelegene Bentlstein. Konditionsstarke Geher können alle Gipfel zu einer langen Kammüberschreitung kombinieren.
Schwierigkeitsgrad: einfach (T2)
Im unteren Teil Forstwege, sonst großteils einfache Steige. Wegfindung beim direkten Abstieg von der Schafalm etwas schwierig, da Steig im Hochsommer dicht überwachsen.
Dauer: 4:30 Stunden
Höhenmeter: 1.350 Meter
Parkplatz:
Navis Ortszentrum
Einkehrmöglichkeiten:
Stippleralm-Hochleger (sah zumindest so aus).
Landschaft: ******** (8/10)
Kondition: ****** (6/10)
Anspruch: ***
(3/10)
Kein Fußball-WM Spiel, passable Wetterprognose, Nelli auf Besuch - auf in die Berge!
Wir verabreden uns für den späten Nachmittag und starten unsere Tour in Navis (1.337m).
Es ist Mitte Juli, also leichte Kleidung. Am Anfang war der steile Forstweg durchaus schweißtreibend, am Gipfelkamm waren wir aber froh um die Jacken.
Im Sommer ist die Gegend rund um Navis und überhaupt die Tuxer Alpen besonders schön. Hier ist einfach kein Stress mit Touristenmassen wie anderswo in der Hauptsaison (für mich ist "Haupt"saison ja überhaupt zu ganz anderen Zeiten im Jahr).
Gut markiert hinein zum Niederleger der Stippleralm, hinten sehen wir bereits den felsigen Gipfelbereich der Schafseitenspitze. Der Wanderweg führt vorher noch rechts hinauf auf den Buckel zum Hochleger.
Früher Abend unter der Woche - nix los.
Zwischen Nieder- und Hochleger kommt man auf ca. 1.900m auf einen schönen Aussichtspunkt. Gegenüber Mislkopf, Pfoner Kreuzjöchl, Seeblesspitze sowie Grünberg- und Grafmartspitze.
Schafseitenspitze mit interessanten Strukturen. Rechts der Kreuzgipfel (2.580m), mittig der etwas höhere Hauptgipfel (2.602m).
Stippleralm-Hochleger (2.033m).
Ab dem Hochleger dominieren die Almrosen und wir verlieren ein paar Mal den Steig - daher kann etwas GPS-Navigation nicht schaden.
Auf ca. 2.100m öffnet sich eine schöne Hochfläche. Es geht nun schnurstracks auf die steile Gipfelflanke zu. Der Skitourenanstieg mit den beiden Felszacken verläuft rechts oben am Kamm.
Sonne = Lächeln. Schön trockenes, aber nach oben hin recht kühles Wetter.
Ab 2.200m ist etwas Kondition gefragt.
Die beiden Felszacken.
Rückblick auf das im oberen Teil recht steile Kar. Im Geiste fahren wir mit den Ski runter.
Genusswanderung, einmal ohne ausgesetzte Grate und giftige Kletterstellen.
Sehenswerte Wolkenstimmung, wurde mit dem Abendlicht immer besser.
Es bleibt im T2-Bereich.
Am Kamm zogen wir alles an, was wir mithatten. Im Hintergrund der Bentlstein (2.436m), davor die Graskuppe des Sunntigers (2.400m), die wir anschließend noch mitnahmen.
Unschwierige letzte Meter zum Kreuzgipfel, oben ein traumhaftes Panorama.
Hochstimmung am Gipfel, auch wenn Lizumer Reckner & co. in Wolken steckten.
Der brüchige Abbruch unterhalb des Kreuzgipfels.
Wir sind noch die paar Minuten zum unscheinbaren Hauptgipfel hinüber (2.602m).
Etwas mehr Sonne im Norden über dem Patscherkofel und der Innsbrucker Nordkette.
Nun den sanften Schrofenhang runter und zum Sunntiger. Wer möchte könnte die Kammwanderung zum Bentlstein fortsetzen und nach Steinach absteigen.
Schafe - Schafe - Schafe - ein Paradies für die geselligen Tiere.
Grandioses Licht über den Stubaiern. Zuerst hätten wir ja die Serles anvisiert, da wären wir schön im Nebelsumpf gesessen.
Schmuckloser Gipfelstein am Sunntiger (2.400m), die Schafseitenspitze im Rückblick.
Schafe gelten ja gemeinhin als nicht allzu intelligente Herdentiere - die Geschöpfe sind aber intelligenter als man denkt.
Sie interessieren sich zum Beispiel für das aktuellste Smartphone.
Ganz genau wollten sie's wissen.
Nach diesem kleinen philosophisch-technischem Exkurs visieren wir nun aber die Schafalm (wie sonst sollte sie heißen?) an.
Und erblicken dabei dieses Gedenkkreuz auf einem kleinen Buckel auf 2.209m.
Und voilà! Die Sonne kehrt zurück und spendiert uns einen wunderbaren Sonnenuntergang.
Entspannung ist bei so einer Genusstour groß geschrieben.
...
Das sind die Momente, an die man sich an kalten Novembertagen erinnert.
Es wurde nun aber schon spät, daher Aufbruch. Oben die vorhin begangenen Gipfelziele.
Runter zur Schafalm, dann muss man noch ins nächste Kar hinüberwechseln.
Wie gemalt, war für uns ein echtes Highlight.
Rückblick auf das Gedenkkreuz sowie zum Bentlstein.
Letzte Sonnenstrahlen.
Von der Schafalm führt ein anfangs noch guter Steig nach Osten, dann verlieren wir den Steig wieder und kämpfen uns weglos nach unten.
Bei der Vöstenalm (1.882m).
Dann am langweiligen Forstweg weiter, daher zweigen wir wieder ins Gelände ab.
Wir queren in das Tal des Höltnerbachs und suchen im Dämmerlicht im dicht bewachsenen Steilgelände den "Schützensteig". Nach einer abenteuerlichen Einlage finden wir einen bestens markierten, aber stark überwachsenen Pfad. Das Ganze könnte man auch auf dem Forstweg umgehen.
Es ist fast dunkel, als wir wieder in Navis ankommen. Wunderschöner, abwechslungsreicher Abend im auch im Sommer empfehlenswerten Navistal!
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