Krinnenköpfe - Sennjoch - Kreuzjoch

2237 Meter

Stubaier Alpen

9. Dezember 2016

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Das Wort Skigebiet ruft bei den Natur-Sehnsüchtigen oft Schrecken hervor. Aber auch solche Gegenden haben ihren Reiz - man muss ihnen nur auf den richtigen Pfaden begegnen. Im Falle der Schlick 2000 lassen sich die Felsen oberhalb des Skigebiets von der Seite des Stubaitals am ruhigsten erreichen. Die Tour auf Sennjoch (2237 Meter), Krinnenköpfe (über 2200 m), Kreuzjoch (2180 m) und den östlichsten der Krinnenköpfe (2137 m) in den Stubaier Alpen wird somit zu einem winterlichen Genuss. Gestartet wird dabei beim Weiler Pfurtschell oberhalb von Neustift (994 m). Danach führt der Pfad über die Südhänge vorbei an der Knappenhütte (1830 m) hinauf zum Sennjoch. Am Grat (teils Klettersteig) führt der Weg weiter zum Kreuzjoch und dann südwärts in direkter Linie wieder südwärts bergab und vorbei am Gasthof Vergör (1285 m) zum Ausgangspunkt.

 

Schwierigkeit: ziemlich schwierig (markiert, versichert, teils weglos/T4/B-C)

Von Pfurtschell auf Steigen und Steigspuren rauf zum Sennjoch (T3) - Weiterweg am Grat über den Klettersteig zum Kreuzjoch (T4/Klettersteig B-C/C) - Weiterweg über die Krinnenköpfe und Abstieg teils weglos und auf Steigspuren, später am Steig (T3).

 

Dauer: 5 Stunden

Höhenmeter: 1164 Meter

Kilometer: 9,0 Kilometer

 

Parkplatz:

Wenige kostenlose Parkplätze in Pfurtschell oberhalb von Neustift (ca. 1250 m).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Sennjochhütte (2225 m)

Panoramarestaurant Kreuzjoch (2136 m)

Gasthof Vergör (1285 m)

Knappenhütte (1830 m)

  

Landschaft:    ******** (8/10)

Kondition:          ****** (6/10)

Anspruch:           ****** (6/10)


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Zwischen den Welten: Jürgen am Weg zum Sennjoch (2237 Meter).

Start für unsere Tour ist oberhalb von Kampl bei einer kleinen Park-Ausbuchtung bei Pfurtschell. Und damit Serles und Kesselspitze im Rücken.

Nach einem ersten Aufstieg durch den Wald auf schönen Steigspuren in direkter Linie zeigt sich auf gut 1800 Metern eine verschneite Straße zur Knappenhütte - und der Kamm des Sennjochs.

Na also - auch im Dezember 2016 gibt's ein wenig Schneestapfen. Jürgen freut's.

In absoluter Ruhe und Einsamkeit kommen wir bei der Knappenhütte (1830 m) an. Herrlicher Blick auf den Serles-Habicht-Kamm inklusive.

Jürgen läuft bei dem Anblick schon das Wasser im Mund zusammen - wo sind denn da bloß die besten IIIer-Stellen?

Direkt hinter der Knappenhütte halten wir uns durch eine Schneise auf Spuren in direkter Linie zum Sennjoch.

 

Ein paar steilere Absätze sind dabei (T3), bei Eis und Schnee sicher unangenehmer.

Wir können den Weg bei diesen Verhältnissen aber genießen.

Ende für das frostige Dasein - jetzt gibt es Sonne.

Jürgen, Sonnenspitze, Serles - in der Reihenfolge von links. Kaum zu verwechseln.

Mächtig ragt der Habicht im Süden vor der Elferspitze empor - links die Kirchdachspitze, daneben die Torsäule.

Am Schluss genießen wir die goldbraunen Wiesen mit einem flachen Finale.

Und dann sind wir oben am Sennjoch (2237 m).

 

Über der Schlick die höchsten Kalkkögel: Schlicker Seespitze und Riepenwand.

Uff - kaum Schnee, aber dennoch Skibetrieb in der Schlick 2000. Hier gebe es die erste Möglichkeit für eine Einkehr - oder eine gute Alternative: den Blick auf Steingrubenkogel (links), Malgrubenspitze und Marchreisenspitze genießen.

So, Jürgen hat genug gesehen vom Skigebiet - der ist ab durch die Mitte und schaut lieber auf den Klettersteig voraus.

 

Einstieg zum "Alpin Erlebnispark" - da ist heut auch keiner am Weg. Der Klettersteig, mehr zur Übung gedacht, führt im C-Grat oder wahlweise D-Grat zum Kreuzjoch weiter.

Eins darf verraten werden: Sehnsüchtiger Blick ist das keiner Richtung Skihütten. Der gilt wenn schon dann eher dem Großen und Kleinen Burgstall dahinter.

Am Grat selbst wartet anfangs noch Gehgeläne und eine schöne Aussicht.

Dann kommen die ersten A/A-B-Stellen - immer nur kurzer Aufschwünge, die für Erfahrene generell gesehen keine Probleme darstellen sollten.

Jürgen zwischen den Felsen - da blüht das Herz auf.

Eine erneute B-Stelle im Aufstieg zu den Felszacken, vielleicht ein Teil der Krinneköpfe. Auf jeden Fall über 2200 Meter hoch.

Der Schnee macht in solchen Dosierungen keine Probleme.

Die schwierigste Stelle der Tour am direkten Grat ist dieser Abstieg am Schluss (C).

 

Dann sind wir beim Kreuzjoch (2180 m), ein unbedeutender Gupf, der das Gipfelkreuz in gut 5 Minuten Gehzeit zur Liftstation trägt.

 

Vorbei an der Bergstation geht es weiter zum östlichsten der Krinnenköpfe (2139 m). Ein Blick zurück zeigt hier noch einmal schön die überschrittenen Zacken, ich nenne es hier jetzt mal die Krinnenköpfe.

 

Die Aussichtsplattform - dahinter wage ich mich auf einen weglosen Steig runter Richtung Galtalm.

 

Mich erwartet ein Latschenkampf (LKK 1) im mittel schwierigen Gelände (T3) - alternativ bietet sich besser Jürgens Variante an: der Wanderweg. Könnte ja so einfach sein.

 

Galtalm? Keine Lust mehr auf Umwege, wir denken einen Steig zu erkennen und machen uns an den direkten Abstieg.

 

Und das sieht dann kurz so aus: Jürgen bei einer seiner liebsten Freizeitbeschäftigungen, dem Eruieren von Latschenkampf-Klassen im freien Gelände (hier wohl LKK 2).

 

Nach einiger Zeit stoßen wir auf den Steig, der von der Galtalm runter Richtung Gasthof Vergör und Pfurtschell führt.

 

Und vom Gasthof Vergör (1285 m) weg sind es dann nur mehr wenige Minuten am flachen Steig rüber nach Pfurtschell. Eine schöne Winterrunde mit einem interessanten Klettersteig. Für uns beide mal etwas anderes - aber auf jeden Fall ein Genuss.



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