Freihut, Sonnenaufgangs-Tour
2625
Meter
Stubaier Alpen
17. Juli 2019
Autor: Roman
Beschreibung:
Vom Mondsüchtigen zum Sonnenanbeter: Als Morgentour mit grandiosem Sonnenaufgang lässt der Freihut (2625 Meter) keinen Wunsch offen. Der von Innsbruck schon weithin sichtbare Berg der Stubaier Alpen ist von St. Sigmund im Sellraintal (1513 m) aus auf einem steilen Pfad erreichbar, der ab dem Freihut-Kamm einen Tiefblick auf das Inntal bietet. Hier herrscht für gewöhnlich wenig geschäftiges Treiben, vor allem zur frühen Morgenstunde. Außerdem ist mehr die nette kleine Gleirschalm (1666 Meter) ein Ziel als der Freihut - und das macht den Berg mit dem großzügigen Gipfelplateau so besonders. Oder anders gesagt: Wer frei hat, sollte auf den Freihut.
Schwierigkeit: mittel schwierig (markiert/T3+)
Von St. Sigmund zuerst in das Gleirschtal und kurz vor der Gleirschalm bei der Beschilderung abzweigen - steile Wiesenwege bis auf ca. 2200 Meter, danach ein teils felsiger Grat mit mittel schwierigen Passagen (T3+) - Abstieg wie Aufstieg.
Dauer: 4,5
Stunden
Höhenmeter: 1151 Meter
Kilometer: 9,5 Kilometer
Parkplatz:
Kostenpflichtige Parkplätze (pro Tag 4 €) in St. Sigmund im Sellraintal (ca. 1510 m).
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********** (10/10)
Kondition: ***** (5/10)
Anspruch: ***** (5/10)
Ein seltener Schnappschuss für mich: Ein unbekümmertes Lamm vor dem Sonnenaufgang knapp unterhalb des Freihut (2625
Meter).
4:45 Uhr. Noch ist es dunkel. Die ISO rieseln bei meiner Kamera nur so dahin. Auf der asphaltierten Straße rein zur
Gleirschalm lasse ich die müden Glieder ein wenig warm werden. Frisch ist es - die Jacke war nur kurz im Rucksack.
Die Abzweigung ist beschildert, langsam dämmert der Tag herein.
Über schöne und einfach Wiesen hinein in das Kar westlich des Freihut. Die Frage, ob hier jemand für eine Skitour raufgeht, bleibt mir vorerst unbeantwortet.
An der versiegelten Jäger-Hütte auf ca. 2000 Metern vorbei - unten zeigt sich die schöne, aber auch lange (MTB-)Strecke
hinein zur Pforzheimer Hütte. Hinten der Räuhegrat (2814 Meter) mit einem interessanten Grat gegen Norden.
Kurz sinniert, nun aber weiter - immerhin soll mich die Sonne schon bald wärmen.
Mit der Peiderspitze und dem Seejoch im Fokus wird der Steig schöner und schöner.
Almrosen soweit das Auge reicht.
Auf ca. 2200 Meter komme ich dann auf den breiten Nordostkamm des Freihut.
Über dem Karwendel erhebt sich langsam die Sonne.
Nun bricht der schönste Teil dieses wundervollen Sellrainer Bergs an. Links zeigt sich schon der Kleine Freihut, rechts
der Ansatz des großen Bruders.
Am Grat sind nun einige leichte Kraxelstellen dabei (T3+).
Magic Moment.
Wundervolles Trailrun-Gelände hier. Das und die Aussicht in Kombination - da muss ich einfach 10 Sterne für die Tour
vergeben.
Die markante Zwieselbacher
Rosskogel taucht im Morgenlicht auf.
Die Wiesen sind bei Nässe nicht so lustig wie heute - ich weiß es aus erster Hand.
Beim Blick zurück auf den bisherigen Grat und St. Sigmund zeigt sich schön, wie steil das Gelände nach Norden ins
Sellraintal abbricht.
Hinten zeigt sich schon die Signalstange am Kleinen Freihut (2582 m).
Über Stock und Stein dem Ziel entgegen.
Kurz unterhalb des Gipfels mache ich dann Bekanntschaft mit einer kleinen Schaf-Herde. Das Lamm im Vordergrund zeigt
sich anders als seine Gefährten wenig beeindruckt von mir. Wird auch lieber den Sonnenaufgang genieße wollen.
Letzte Fels-Hüpferei, die in der Eile gerne zu Fehlern verleitet.
Dann habe ich das herrliche Gipfelplateau erreicht - vorne links das Gipfelkreuz des Tagesziels.
Die Sonne über dem morgendlichen Sommer-Dunst - einfach herrlich. Der Rosskogel erhebt sich markant über dem Horizont.
Das Gipfelkreuz am Großen Freihut (2616 Meter) mit dem Blick der ersten Reihe fußfrei hinab auf Innsbruck und das
Inntal.
Blick hinein ins Lüsenstal mit dem Lüsener
Fernerkogel rechts, sowie der Lisener Villerspitze und dem Kreuzkamp links .
Die Sicht nach Osten Richtung Gries - sieht nach einer guten Abstiegsmöglichkeit aus. Links das Jöchlegg (2107 m), ein kleiner Aussichtsgipfel über Gries.
Nun zeigen sich im Norden auch Rietzer
Grieskogel und Hocheder.
Müde, aber zufrieden. Hinter mir eine grüne Kuppe, der eigentliche Gipfel des Freihut.
Auf dem Freihut (2625 m) liegt diese alte Signalstange. Ganz hinten blinzelt die Kraspesspitze hervor.
Hier lässt es sich dann nach Gries absteigen - oder es wartet der Weiterweg am Grat zur Lampsenspitze (angeblich
II). Sieht von hier aus sehr reizvoll aus. Dahinter das Zischgeles und die Schöntalspitze.
Über Kühtai zeigen sich auch Gaiskogel und Pockkogel bereits im Sommerkleid. Ebenso wie der beliebte Pirchkogel weiter hinten im
Bild.
Mit diesem Blick auf die Kalkkögel nehme ich dann schweren Herzens Abschied, will ich doch um 7.00 schon am
Frühstückstisch sitzen. Einmal noch tief einatmen.
Und im Sonnenlicht kehre ich dem Gipfelplateau den Rücken zu und schenke diesem wundervollen Steig wieder meine
Aufmerksamkeit. Ein Sonnenaufgangs-Gipfel erster Klasse bleibt damit zurück - eine wundervolle Tour vor der Arbeit. Immer wieder gerne.
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