Brand - Mahdeben via Grastaler
Höhenweg
2392
Meter
Stubaier Alpen
24. Oktober 2019
Autor: Roman
Beschreibung:
Die Schönheit des Ötztals und der westlichen Stubaier Alpen lässt sich auf dem Grastaler Höhenweg mehr als nur erahnen. Der eher weniger bekannte Pfad hoch über dem kleinen Tourismis-Dörfchen Niederthai (1538 m) führt über den kleinen Kamm-Ausläufer Brand (2283 m) bis zum Gipfelkreuz bei Mahdeben (2392 m), von wo aus der Weg dann hinab in das imposante und facettenreiche Grastal führt. Dort schließt sich talauswärts am Grastalbach entlang die Runde.
Schwierigkeit: mittel schwierig (markiert/T3)
Von Niederthai aus auf wenig schwierigen Pfaden hinein ins Grastal und hinauf zum Brand (T2) - Weiterweg zu Mahdeben und hinab ins Grastal beschildert und mittel schwierig (T3) - Rückweg nach Niederthai durch das Grastal einfach (T2).
Dauer: 4,5
Stunden
Höhenmeter: 867 Meter
Kilometer: 11,8 Kilometer
Parkplatz:
Kostenfreie Parkplätze kurz vor Niederthai oder am Ortsanfang - kostenpflichtig (5 Euro pro Tag) im Ortszentrum (ca.
1540 m).
Einkehrmöglichkeiten:
am Weg keine
Landschaft: ********* (10/10)
Kondition: ***** (5/10)
Anspruch: **** (4/10)
Am Gipfelkreuz Mahdeben (2392 Meter), dem höchsten Punkt des Grastaler Höhenwegs.
Beim Start in Niederthai lichten sich allmählich die letzten Wolken nach dem nächtlichen Zusammenbruch des Föhnsturms.
Ruhig ist es hier Ende Oktober - und so werde ich auf meiner Runde bis auf ein paar Arbeitern auch niemandem begegnen.
Angesagt ist bei mir ursprünglich nur ein flotter Lauf hinauf zum Brand. Der hier aber nicht beschilderte (und auf
meiner Karte nicht zu findende) Grastaler Höhenweg ließ mich dann noch ein paar Meter anhängen.
Entlang der Mountainbike-Strecke wartet ein Stückerl zum Aufwärmen.
Interessant, dass vom Grastal runter ein Singletrail führt, aber keine MTB-Route bergauf eingezeichnet
ist. Trial und Error oder lieber Trail und Error.
Hinein ins Grastal auf einem herbstlich bunten und einfachen Steig.
Nicht mehr ganz so g'schmckig, aber auch Ende Oktober sind die Heidelbeeren in der Höhenlage (später sogar bis auf fast
2400 Meter) noch ein Genuss.
Ich komme wieder auf die Forststraße, auf der man theoretisch gur fahrbar auf etwa 2000 Höhenmeter auffahren
könnte.
Auf ca. 1900 Metern meine Abzweigung zum Brand.
Herrlicher Blick hinein ins Horlachtal mit der Kraspesspitze und dem Sulzkogel.
Der Anstieg erfolgt im Genussmodus inmitten des bunten Herbsttreibens.
Auf gut 2100 Metern lichtet sich das Gelände bereits, der Nederkogel (2755 m) gegenüber hat es mir schon angetan für
eine Besteigung.
Im Westen zeigen sich die Ötztaler Alpen, u.a. mit Fundusfeiler, Wenderkogel und Hauerkogel im
Geigenkamm.
Inspirierende Stimmung hier heroben mit dem Brand (l.) und dem Hemerkogel (r.).
Der Brand (2283 m) mit dem großen Gedenkstein ist erreicht. Ein formidabls Aussichtsplatzerl - hier lässt es sich
aushalten. Dahinter markant die Hohe Wasserfalle.
Ebenso markant ragt der Grastaler Grieskogel (3168 m) über dem Grastal hervor. Ich nehme nun kurzerhand den Grastaler
Höhenweg, den ich zuvor aber nicht auf meiner Openstreet-Map-Karte finden konnte.
Ich geb ja zu: Insgeheim wollte ich den hinten sichtbaren Hemerkogel in Angriff nehmen.
Das Gelände ist mittel schwierig (T3) und mit tollen Ausblicken zu beiden Seiten gespickt.
Ein erster Blick hinein ins wundervolle Grastal mit dem markanten Hörndle.
Hier ist der Aussichtsplatz noch schöner, auch der Zwieselbacher Rosskogel taucht auf.
Aus dem Nichts taucht das Gipfelkreuz am Weg zum Hemerkogel auf.
Was für ein Tag: Ein Blick vom höchsten Punkt des Grastaler Höhenweg, dem Mahdeben (2392 m), mit dem Gipfelkreuz und
der Hohen Geige im Hintergrund.
Das Gipfelkreuz am Mahdeben ist eigentlich mehr ein Wegkreuz.
Herrlich breitet sich der Kamm zum Hemerkogel aus. Hier merke ich, dass der Übergang mit gut 400 Höhenmeter zu lange
ist. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich nur erahnen, dürfte aber im II. Grad liegen.
Happy me.
Wenige Minuten nach dem Kammverlauf rauscht der Weg ostwärts gen Tal - der Strahlkogel lugt links vom Grieskogel
hervor.
Noch einmal das hintere Grastal.
Da runter warten nun gut 300 Höhenmeter im steileren, einfachen Gelände (T3).
Blick zurück - hier wird wohl auch eine Skitouren-Variante vom Brand herunter führen.
Mit der Hohen Wasserfalle als Blickfänger rausche ich entlang des Grastalbachs (ich konnte hier meine Durst stillen)
hinaus nach Niederthai.
Herrliche Stimmung beim Rücklick ins Tal zur Salchenscharte und dem Hörndle.
Abzweigung zum Kreuzjöchle, dem Übergang ins Larstigtal.
Ich kann's nicht lassen und muss dieses Ambiente noch einmal tief aufsaugen.
Denn nun fängt mich die Arbeits-Realität abseits der Berge wieder ein.
Kurzweiliger Abstiegsweg durch die charakteristischen Nadelwälder der Region (T2).
Das Grastalfeld - auch hier lässt es sich mit den Gedanken in Ruhe verweilen.
Und mit einem Mix aus Sonne und dunklen Wolken findet meine Tour in Niederthai wieder ihr Ende. Der Grastaler Höhenweg
zeigt sich als sanfter Weg, umringt von mächtigen Bergen und erstklassigen Aussichten. Eine ungemein lohnende Runde.
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