Cima di Vezzana
3192 Meter
Pala-Gruppe / Dolomiten
13. August 2016
Autor: Jürgen
Beschreibung:
Vom Parkplatz bei der Malga Fosse di Sopra (1.936m), nahe des Rollepasses, über den Sent. dei Finanzieri zum
Klettersteig Bolver-Lugli (ca. 2.250m). Ausstieg auf ca. 2.850m unterhalb des Bivacco Fiamme Galle (3.005m). Hinab zum Passo di Travignolo (2.925m) und über den markierten Steig zum Gipfel
(3.192m). Wieder zurück zum Travignolo-Pass und nach Südosten das Val di Cantoni hinab bis. ca. 2.560m. Dort den Abzweig zum Passo Bettega (2.667m) und direkt südwestlich hinunter bis zum
Wanderweg, der vom Rif. Rosetta herunterführt. Abschließend wieder nordwärts am Einstieg des Klettersteigs vorbei und zurück zum Ausgangspunkt.
Schwierigkeitsgrad: sehr schwierig (C/T4/II)
Einfach zum Klettersteig (T2). Der Klettersteig führt durch die fast 600 Meter hohe Wand nach oben, man hat über weite
Strecken gehörig Luft unter den Füßen. Die schwierigste Stelle findet sich im Mittelteil (C). Oben auf der Hochfläche relativ einfacher Gipfelanstieg (T3/I), Abstieg in das Val de Cantoni etwas
schwieriger (T4, I+). Verbleibende Strecke auf Wanderwegen (T2). Der steile Abschneider unterhalb des Passo Bettega wartet mit einer kurzen IIer Stelle auf, kann aber via Rif. Rosetta umgangen
werden.
Dauer: 7 Stunden
Höhenmeter: 1.800 Meter
Parkplatz:
Großer kostenfreier Parkplatz neben der Malga Fosse di Sopra, östlich des Rollepasses.
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********* (9/10)
Kondition: ******** (8/10)
Anspruch: ******** (8/10)
Die Pala-Gruppe, und insbesondere der hier scheinbar "brennende" Cimon della Pala, ist ein absolutes landschaftliches Highlight in den an Höhepunkten nicht gerade armen Dolomiten. Heutiges Ziel ist die Cima di Vezzana, mit 3.192m das Dach der Pala-Gruppe und links der Bildmitte zu sehen.
Vom Parkplatz bei der Malga Fosse di Sopra (1.936m) führt der Steig zuerst flach an die Westwände der Pala heran.
Eine Gruppe Jungspunde hat mich in Affentempo überholt. In der Urlaubshochsaison ist die Gegend rund um den Rollepass sehr belebt, daher ist ein früher Aufbruch ratsam, insbesondere um einen Stau
im Klettersteig zu vermeiden.
Neben der runden Cima di Rossetta (2.746m) ist die Seilbahn an der Rif. Rosetta zu erkennen. Am Rückweg werde ich unterhalb der Bergstation vorbeikommen.
Im Süden das bewaldete Lagorai-Massiv.
Genug der sanften Hügel - do geht's auffi!
Fast 600 Meter sind in der Westwand am Klettersteig Bolver-Lugli zu überwinden.
Im unteren Teil leichte Kletterstellen zum Aufwärmen (I+), etwas Gehgelände, dann der schöne Wandeinstieg.
Die drei flotten Italiener waren zügig unterwegs. Bin ja eigentlich nicht so der Klettersteig-Freund, dieser hat aber eine sehr schöne Routenführung.
Und weiter steil hinauf. Wieder einmal zeigen sich die tendenziell niedrigeren Bewertungen in den Dolomiten. Dieser Bereich lt. Topo A/B, in Österreich sicher zumindest B bzw. B/C.
Rasch gewinne ich an Höhe. Nun bereits auf ca. 2.700m, ca. auf Höhe der Rosetta gegenüber.
Wie gesagt: einige Mal reichlich Luft unterm Allerwertesten.
Das Wandl nahe der C-Stelle.
Kurz vor dem Ausstieg. Die Westwand des Cimon della Pala fällt senkrecht ab.
Ausstieg auf ca. 2.850m. Oben bereits die Biwakschachtel.
Die durchstiegene Wand, rund 600m hoch.
Oben tut sich ein gigantisches Panorama über die Altipiano delle Pale di S. Martino auf. Die Landschaft hat mich umgehauen.
Am Bivacco Fiamme Galle (3.005m).
Von der Biwakschachtel verliert man einige Höhenmeter hinunter zum Passo di Travignolo, 2.950m.
Und gleich wieder hinauf. Der nächste Italiener in einem Affentempo. Irgendwie sind die hier schneller unterwegs :D
Im dezenten Klettergelände weiter hinauf (Stellen I).
Oben flacht es ab und ich quere kurz vorm Gipfel einige Altschneefelder. Der tiefblaue Himmel mit den gelblich gefärbten Felsen, ein Farbenspiel der Sonderklasse.
Auf der Cima di Vezzana, 3.192m.
Nach allen Seiten ein gewaltiges Panorama: hier auf die Südseite der Marmolada, links davon im vorgelagerten Kamm der Cima dell'Uomo (3.010m), den ich wenige Tage später besucht habe.
Blick zum Rollepass, am späten Vormittag rund um den Ferragosto schon hoffnungslos überlaufen.
Über den Travignolo-Gletscher führt im Winter eine anspruchsvolle Skitour.
Abstieg am selben Weg bis zum Travignolo-Pass, nun südostwärts hinunter in das Val de Cantoni. Im Aufstieg um die Mittagszeit schon ein ziemlicher Schinder, wie die Pose des Bergkollegen rechts
nahelegt. Es war heiss!
Eine etwas anspruchsvollere, aber gut versicherte Steilstufe.
Das beeindruckende Val de Cantoni. Auf ca. 2.560m nehme ich nun den Abzweig zum Passo Bettega.
Gegenanstieg zum Passo Bettega, 2.667m.
Auf der Passhöhe. Ich sondiere die Karte, damit ich nicht hinüber zum Trubel bei der Seilbahn muss und finde eine punktierte Linie, die in direkter Linie hinunter führen soll.
Da ich nicht und nie und nimmer gscheiter werd', bekomme ich so noch eine saftige IIer Kletterei ab, während keine 300m weiter die Urlauber ihre Kinderwägen herumschieben. War dann aber doch gut machbar.
Etwas abenteuerlicher "Abkürzer" hinunter zur Wanderautobahn.
Ich drehe auf Richtung Nord und gehe nun wieder den Steig zurück Richtung Rollepass.
Tiefblick auf San Martino di Castrozza.
Und Rückblick auf den Abstiegsweg neben der Rif. Rosetta. Grandiose Tour in fantastischer Umgebung!
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