Roßkopf, Brandenberg
1632 Meter
Brandenberger Alpen
7. Dezember 2019
Autor: Roman
Beschreibung:
Völlig zu Unrecht fristet Roßkopf (1632 Meter) ein Schattendasein in den Brandenberger Alpen. Als herrlicher Aussichtsgipfel thront der Ostausläufer des langgezogenen Guffertkamms über Brandenberg und der Kaiserklamm - und ob seiner Abgeschiedenheit und jener der Region darf man sich hier wenige Minuten entfernt vom Inntal wie in einer anderen Welt fühlen. Der gar nicht so einfach zu findende Südanstieg (markiert) zieht sich dabei von Pinegg bei Brandenberg (919 m) weg steil hinauf zum Roßkopf, auf dem etwas vorgelagert ein Gipfelkreuz steht. Aufgrund des Zeitbudgets und des Schnees steige ich auch am Aufstiegsweg wieder ab.
Schwierigkeitsgrad: mittel schwierig (T3/Orientierung wichtig)
Von Pinegg auf teils nur schwach sichtbaren Steigspuren steil hinauf zum Roßkopf (T3/Orientierungshilfe von Vorteil) - Abstieg wie Aufstieg.
Dauer: 3,5 Stunden
Distanz: 8,0 Kilometer
Höhenmeter: 864 Meter
Parkplatz:
Vereinzelte Parkplätze entlang der Straße in Pinegg bei Brandenberg (ca. 770 m).
Einkehrmöglichkeiten:
am Weg keine
Landschaft: ********* (9/10)
Kondition: ***** (5/10)
Anspruch: ***** (5/10)
Herrliche Aussicht in aller Abgeschiedenheit am Rosskopf (1632 Meter) hoch über Brandenberg.
Brandenberg - kaum ein Ort lässt einen so schnell in eine andere Welt abtauchen wie die gut 1500 Einwohner zählende Tiroler Gemeinde. Ich starte meine Tour auf den Roßkopf, zu dem ich keinen Bericht finden konnte, am Ende der Fahrstraße in Pinegg mit Blick zum Prinzkopf und Hohen Nock.
Der Fahrweg nach Steinberg am Rofan ist gesperrt - anders als auf meiner Karte eingezeichnet.
Einige Minuten folge ich dem Fahrweg, dann zweige ich in Richtung Norden ab. Wer hier auf der Suche nach Schildern ist, liegt falsch - es taucht kein einziges am Weg auf. Schon alleine den Einstieg zu finden erfordert viel Studium am GPS-Gerät.
Erst einmal erkunde ich die wild zerklüftete Landschaft - herrlich urtümlich ist es hier.
Dann entdecke ich schwache Steigspuren, die alsbald markiert sind. Erst blau, dann rot, dann neongelb und irgendwann orange - auch genannt: Die Roßkopf-Farbenlehre.
Schon bald ergibt sich ein schöner Blick hinaus zur Voldöpperspitze.
Der Anstieg ist ab und an etwas steiler, in Summer aber unproblematisch zu bewältigen (T3). Nur die Orientierung und das viele Laub sowie steile Herbstwiesen können Probleme bereiten.
Genau so liebe ich das - Wald, Sonne und ein schöner Laufpfad vor mir.
Ein schöner Ausblick durch das Tal der Steinberger Ache hinüber zum Vorderunnütz.
Es raschelt und raschelt - hier ist auch gut zu sehen, wie schwach ausgepräg der Steig ist.
Der Wald wird obenhin lichter, die Aussicht immer weitreichender.
Auf ca. 1450 Meter Höhe zweigt mein eigentlich geplanter Abstiegsweg ab - doch der führt mit Schnee bedeckt steil hinab in die "Schwarze Klamm", die nicht einsehbar ist. Also in Summe ist das Risiko zu hoch - deshalb werde ich später auch am Aufstieg retour laufen.
Oben wird es ein wenig verzwickter zu gehen, das Ziel ist nicht mehr weit.
Famoser Blick hinüber zum Kienberg und Blessenberg sowie dem Hundsalmjoch.
Bei viel Schnee ist hier auf den steilen Wiesen der Schwierigkeitsgrad weit höher.
Umwerfende Aussicht auf das Inntal und das Rofan mit dem Roßkogel vorne.
Und schon ist das Ziel erreicht - der aussichtsreiche Roßkopf (1632 m).
Blick nach Norden - das Hintere Sonnwendjoch hängt in den Wolken fest.
Weiter nordwestlich taucht der eindrucksvolle Schinder auf.
Erste Reihe fußfrei der Kienberg und links nun auch das Köglhörndl.
Der eigentlich höchste Punkt liegt weiter westlich in Richtung Guffertstein und Guffertspitze.
Am höchsten Punkt des Roßkopf zeigt sich schon ein wenig winterlicher.
Nach einer leider viel zu kurzen Rast rausche ich dann wieder (etwa) auf dem Aufstiegsweg talwärts und genieße dabei den herrlichen Ausblick.
Auch der Zahme Kaiser schimmert hinter dem Pendling hervor. Mit diesem Blick findet die Tour dann alsbald ihr Ende. Ein herrlicher Ausflug auf einen so gut wie unbekannten Gipfel mit tollen Fernblicken. Wie immer stellt sich Brandenberg als idealer Ausgangspunkt dar. Gerne wieder.
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