Jochkopf
1409 Meter
Brandenberger Alpen
19. Jänner 2022
Autor: Roman
Beschreibung:
Zwischen den beliebten Gipfeln des Köglhörndl und Pendling nimmt der Jochkopf (1409 m) eine verschwindend kleine Position ein. Selbst bei einer mehr oder weniger groß angelegten Überschreitung des Südkamms der Brandenberger Alpen wird der kleine Zacken nur selten mitgenommen. Das macht den Jochkopf freilich nur noch interessanter, wartet er doch nur wenige Meter über dem Höhlensteinhaus (1233 m) mit herrlicher Aussicht auf. Dabei führt der Weg dank südostseitiger Ausrichtung oftmals aper von Langkampfen (509 m) aus vorbei der an der Rudersburg (889 m) hinauf zum Plateau und am kleinen Steig teils steil zum Gipfel. Über die Jocheralm (1286 m) zieht sich der Pfad retour nach Langkampfen.
Schwierigkeit: mittel schwierig (teils ohne Markierung/T3+)
Von Langkampfen teils etwas steiler hinauf zum Plateau mit dem Höhlensteinhaus (T3) - Südsteig des Jochkopf etwas
verwachsen, am Ende steil und abschüssig (T3+) - Abstieg über Jocheralm (T2) und Rückweg etwa am Aufstiegsweg.
Dauer: 4 Stunden
Höhenmeter: 910 Meter
Kilometer: 8,3 Kilometer
Parkplatz:
Kostenfreie Parkplätze beim Gemeindeamt in Langkampfen (ca. 500 m).
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********* (9/10)
Kondition: ***** (5/10)
Anspruch: ***** (5/10)
Ausblick vom Zunterköpfl (1635 Meter) in Richtung Hundsalmjoch.
Wie im Frühling präsentiert sich der Jänner im Jahr 2022, als ich mich von Langkampfen auf in Richtung Jochkopf mache. Der Weg führt anfangs entlang der Rodelbahn, zweigt dann in Richtung Höhlensteinhaus ab - der Jochkopf selbst ist nicht angeschrieben.
Nach ein paar Minuten am Forstweg zweige ich ab und mache mich an den wunderbar flotten Steig hinauf zur Rudersburg und
in weiterer Folge zum Jochkopf.
Schnee ist hier Fehlanzeige, dafür wird mir auch ohne die viel zu milden Temperaturen schnell warm ums
Herz.
Erster Ausblicks-Genuss: Zumindest der Wilde Kaiser mit dem Scheffauer zeigt sich winterlicher als Pölven und Achleitner Kogel.
Der Pfad ist gut markiert und im raschelnden Laub auch gut erkennbar.
Kaum zu glauben, dass eigentlich tiefster Winter herrschen sollte.
Ganz oben am Ausstieg auf gut 1200 Meter wird's kurz steiler, und auch ein wenig Schnee ist jetzt
dabei.
Am Plateau des Höhlensteinhauses angekommen zeigen sich schon die gut 150 Höhenmeter, die zum sichtbaren Jochkopf
warten.
Hier muss ich beim Aufstieg erstmals durch den Schnee stapfen, dafür bietet sich hinter mir ein Traumpanorama
an.
Das Höhlensteinhaus (1233 Meter) liegt im Winterschlaf in der Senke vor dem schönen Köglhörndl.
Im Wald mache ich markierte Steigspuren aus, die mich in Richtung Jochkopf führen.
Ich kämpfe mich durch eine kleine Latschengasse nach oben.
Direkt unterhalb der Felsen komme ich gut durch das verwachsene Wirrwarr. Nicht mal notwendig, hier eine
Latschenkampfklasse (LKK) zu vergeben.
Auf den letzten Metern wird es steil und die Hände helfen auf den Wurzeln mit (T3+).
Steiler hinauf zum Gipfel.
Was für ein genialer Ausblick vom Jochkopf - eine Tour der ersten Güteklasse.
Blick nach Südosten zum Großen Pölven und Juffinger Jöchl.
Kurz erspähe ich den Norden mit dem Veitsberg und
dem Hinteren Sonnwendjoch.
Das schlichte Gipfelkreuz am Jochkopf (1409 m).
Noch einmal der herrliche Weitblick.
Das Inntal im braungrünen Kleid mit den Kitzbüheler Alpen im Hintergrund.
Ein Ort zum Verweilen, der gerade in dieser Jaheszeit wohl so gut wie nie Besucher hat.
Nun wähle ich beim Abstieg den schattigeren, aber einfacheren Nordweg hinab zur Jocheralm. Der ist wie erwartet mit
viel Schnee gefüllt, bergab aber weniger ein Problem.
Unten spuckt mich der Pfad dann direkt bei der Alm aus.
Die Jocheralm (1286 m) - hier ist es ebenfalls ruhig, auch wenn zahlreiche Schneeschuhgeher-Spuren den Weg
säumen.
Ein kleiner Steig leitet mich unmarkiert und relativ wenig schwierig (Vorsicht Rutschgefahr auf dem Laub) wieder zurück
zum Aufstiegsweg.
Mit den herrlichen Aussichtsplatzerl vom Aufstieg schließt sich die Runde wieder.
Und frühlingshaft geht es dann raus nach Langkampfen. Der Jochkopf ist ein kleiner Berg mit markanter Form und
erstklassiger Aussicht. Oft besucht ist er nicht, was ihn aber gerade hier zwischen den beliebten Nachbarn zu einem herrlichen Ausflugsziel macht.