Jochberg, Rundtour von Walchensee

1565 Meter

Bayerische Voralpen

19. November 2019

Autor: Roman

 

Beschreibung:

Eingebettet zwischen Walchensee und Kochelsee zählt der Jochberg (1565 Meter) in den Bayerischen Voralpen zu den beliebtesten Bergen der Region. Doch kaum begangen ist die höchst interessante Runde, die wir eingeschlagen haben. Vom kleinen Pass Kesselberg (869 m) weg wartet zu Beginn unserer leicht winterlich angehauchten November-Tour der einfache Jochberg-Steig hinauf zum Gipfel. Die Jocheralm (1382 m) liegt uns zu Füßen und lädt mit einem Umweg zur Einkehr ein. Retour geht es dann auf dem nicht beschilderten, aber blau markierten und etwas schwierigeren Steig hinab in die Schlucht des Heckenbach. Von dort wartet die alte Kesselbergstraße als Schlusspunkt.

 

Schwierigkeitsgrad: mittel schwierig (T3)

Einfacher Wanderweg vom Kesselberg hinauf zum Jochberg (T2) - Abstieg in die Schlucht des Heckenbachs nicht beschildert, teils abschüssig (T3) - Vorsicht: Bei Schnee isrt der Weg zu meiden, bei Nässe sind Spikes ratsam) - Rückweg am Forstweg.

 

Dauer: 3,5 Stunden

Distanz: 7,6 Kilometer

Höhenmeter: 783 Meter

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze am Pass Kesselberg bei Walchensee (ca. 860 m).

 

Einkehrmöglichkeiten:

Jocheralm (1382 m) - im Winter geschlossen

 

Landschaft:  ******** (8/10)

Kondition:          ***** (5/10)

Anspruch:            ***** (5/10)


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Jochberg-Rundtour
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Blick vom Jochberg (1565 Meter) auf den Walchensee.

 

Der Föhnmauer im Süden entflohen ist hier am Parkplatz Kesselberg schon gut was los. Im Aufstieg zum Jochberg werde ich auch noch ein paar Leute treffen - im Abstieg kommt mir aber niemand mehr entgegen.

 

Hier gibt es ausnahmsweise mal einen blauen Punkt für den Anstieg. Völlig zurecht. Ein absoluter Genussweg über ziemlich genau 700 Höhenmeter und knapp 3 Kilometer.

 

Die Schneemassen im Süden haben sich im Karwendel ein letztes Mal richtig abreagiert. Hier ist zu Beginn noch Zeit für den goldenen Herbst.

 

Nach einige Minuten tauche ich dann in jene Nebelsuppe ab, auf die ich später niederblicke.

 

Der Schnee säumt den Weg, aber macht hier nirgendwo Probleme. Und über 1200 Meter tauche ich dann wieder aus dem Nebel heraus. 

 

An der Abzweigung zur Jocher Alm sind es nur mehr gut 250 Höhenmeter.

 

Trailrunning vom Feinsten. Herrlich ruhig hier. 

 

Von den Bäumen tropft das Eis, ein paar Schneeflächen werden gut umgangen. Auch als Schneeschuh-Tour sieht der Weg zum Jochberg gut machbar aus. 

 

Auf 1400 Meter ist es soweit: Der Wald spuckt mich auf den Almwiesen oberhalb der Jocher Alm aus. Erster Blickfang: Der wunderschöne Walchensee zwischen den Wolkenspielen. 

 

Hier hat sich der Schnee auf dem südseitigen Anstieg schon wieder vertschüsst. 

 

Die Jocher Alm (1382 m) ist schon im Winterschlaf und ruht im weißen Kleid.

 

Famose Ausblicke, die heute ein wenig vom Nebel getrübt werden. Der Heimgarten schmückt sich ebenfalls mit den dicken Watte-Wolken.

 

Nordseitig zeigt sich,wie viel Schnee hier wirklich lag. Der Kochelsee liegt übrigens irgendwo da unten unter dem Hochnebel. 

 

Die letzten Meter auf den goldbraunen Wiesen - famos. 

 

Blick zur markanten Guffertspitze und den schönen Gipfel des Vorkarwendels. 

 

Herrliche Stimmung hier heroben auf dem Jochberg (1565 Meter). 

 

Das nördliche Karwendel fädelt sich im Winterkleid vor mir auf. 

 

Noch ein Blick hinab zum Walchensee mit der sich darin spiegelnden Sonne. 

 

Das Wattemeer: Niemandsland im flachen Norden. 

 

Hochgenuss pur - ideal für einen kleinen Ausflug auf der Durchreise. 

 

Mit der markanten Benediktenwand im Fokus mache ich mich (nun mit Spikes an den Füßen) an den vorerst flachen Abstieg hinab zum Sattel zwischen Sonnenspitze und Jochberg. 

 

Ehe mich der Nebel wieder frisst muss ich diesen Ausblick auf die herrliche Jachenau noch einmal ganz fest in mich aufsaugen. 

  

So, nun aber nichts wie retour auf den gut erkennbaren Steigspuren. Ein GPS-Gerät oder eine mobile Karte ist beim Abstieg eine große Hilfe.

 

Nordseitiger Abstieg heißt durch den Schnee stapfen. 

 

So, an dem Sattel auf gut 1180 Metern angelangt merke ich, dass es keinen beschilderten Weg gibt. Das macht das ganze noch umso interessanter. 

 

Ich studiere also noch einmal den von mir im Vorfeld gewählten Weg - und siehe da: Es tut sich ein toller Steig auf, der oberhalb der Schlucht des Heckenbach nach Westen zieht. Hier ist mehr Vorsicht angesagt (T3), aber dafür ist der Steig gut in Schuss gehalten - auch umgefallene Bäume wurden entfernt bzw. durchgesägt.

 

Das Licht am Ende des Tunnels: Hier zeigt sich der Kesselberg-Pass, das Ziel des Abstiegs.

 

Wie eingangs erwähnt: Bei Schnee ist das hier kein Vergnügen. 

 

Überdimensionale blaue Striche erleichtern die Wegfindung, an einer Kreuzung muss ich links abzweigen - wie gesagt: Hier ist die Karte eine sehr, sehr gute Begleitung. 

 

Gegen Ende hin zieht der Steig flott zum Heckenbach hinunter.  

 

Ein Blick zurück auf das schöne und verlassen wirkende Abstiegsgelände. 

 

Am Heckenbach gibt es erst einmal eine Stärkung, ehe mich der Weg alsbald links wieder in Richtung Kesselberg ausspuckt. 

 

Hier geht's rauf, rechts bricht es steil ins Flussbett ab. 

 

Und immer auf dem Weg bleibend komme ich retour zur Straße, von wo aus eine Forststraße (alte Kesselbergstraße) retour zum Ausgangspunkt führt. 

 

Und das setzt dann den kuriosen Schlusspunkt: Die Aussage ist mehrfach falsch. Denn einen Aufstieg gibt es de facto immer, nur wird er nicht markiert oder beschildert sein. Und zweitens gibt es ja einen Aufstiegsweg, der gut in Schuss gehalten wird. Oben fehlt eine solche Hinweistafel übrigens. Also nicht ganz so tragisch, das Ganze. Es ist ein lustiger Abschluss einer famosen Rundtour auf den Jochberg. Und der trägt seinen Ruf zurecht.

  



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