Lamsenspitze & Mitterspitze
2508 / 2494 Meter
Karwendel
22. Juni 2016
Autor: Jürgen
Beschreibung:
Vom Parkplatz Hinterweis (1.020m) mit Bike in das Stallental. An der Stallenalm (1.340m) vorbei und zunehmend steil auf dem Karrenweg zur Lamsenjochhütte (1.953m). Einstieg in den kurzen Klettersteig zum Brudertunnel, und oben am markierten Aufstieg zur Lamsenspitze (2.508m). Am Grat retour und hinüber zur Mitterspitze (2.494m). Abstieg zur Lamsscharte (2.270m) und zurück zur Lamsenjochhütte sowie zum Ausgangspunkt.
Schwierigkeitsgrad: ziemlich schwierig (T4/I), mit der Mitterspitze T5/II
Steiler groben Karrenweg zur Lamsenjochhütte. Klettersteig Brudertunnel C, im Brudertunnel im Frühsommer noch Nass bzw. Schneereste. Anstieg zur Lamsenspitze teils versichert (I), Weg zur Mitterspitze II. Abstieg über die versicherte Lamsscharte.
Der Weg hinauf zur Lamsenjochhütte ist auch Teil einer empfehlenswerten Laufrunde rund um den Rauen Knöll.
Dauer: 6:00 Stunden
Höhenmeter: 1.550 Meter
Parkplatz:
Bärenrast/Hinterwies.
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********* (9/10)
Kondition: ****** (6/10)
Anspruch: ******* (7/10)
Auf der Lamsenspitze (2.508m) im dampfenden Juni-Wetter. Unter der Woche ist dieser beliebte Gipfel durchaus auch einmal völlig einsam anzutreffen.
Von der Bärenrast geht's erstmal per Bike in das Stallental. Ich bin ja ein Frühaufsteher, aber immer wieder sind manche noch früher dran als ich.
Bei der Abzweigung links weiter. Bis dahin alles gut fahrbar, dann wird's steiler und gröber.
Der Steig zur Lamsenjochhütte ist schon seit geraumer Zeit wegen des drohenden Felssturzes von der Steinkarlspitze gesperrt. Daher auf dem Karrenweg bleiben.
Der Weg nimmt mein altes Simplon-Hardtail schon ziemlich her. Des öfteren wird besser geschoben.
Es rentiert sich aber, da im oberen Teil der Weg wieder besser fahrbar ist und man beim Rückweg doch erheblich Zeit spart. Vorne schon die Lamsenjochhütte und dahinter die eindrucksvolle Lamsenspitze.
Bei der Mitte Juni noch nicht geöffneten Lamsenjochhütte. Links der Bildmitte ist die Scharte, wo man aus dem Brudertunnel aussteigt, rechts davon (in Bildmitte) der Lamshüttenturm. Weiter rechts oberhalb der Schneefelder die Lamsscharte, an die der Gipfelaufbau der Lamsenspitze anschließt. Ich werde über den Brudertunnel auf- und über die Lamsscharte absteigen.
Die ca. 150 Meter hohe Felswand mit dem Brudertunnel-Klettersteig. Viel früher als Juni sollte man es nicht versuchen, da der Brudertunnel oben dann meist noch mit Schnee gefüllt ist.
Einstieg in den Klettersteig (C) - Topo hier. Die schwierigste Stelle befindet sich unüblicherweise am obersten Teilstück im Brudertunnel, nicht beim Einstieg.
Zwischendurch diese mit üppigen Klammern versehene plattige Wand (B/C).
Der Rest ist einfach, gute Sicht und Trockenheit vorausgesetzt. Bei mir war's leider nicht ganz optimal.
Der Brudertunnel war aber schneefrei. Daher zwar nass, aber unproblematisch.
Die Ausstiegstelle (C) im Rückblick.
Oben der Blick nach Süden zum Walderjoch sowie hinunter in das Vomperloch.
Tiefblick auf die Lamsenjochhütte kurz vor der Sommereröffnung.
Kleinod im Karwendel.
Im Osten baut sich der mächtige Hochnissl (2.547m) auf. Der Steig dort hinauf via Rotwandl- und Steinkarlspitze ist wegen besagter Felssturzgefahr ebenso offiziell gesperrt. Links der Bildmitte der Lamshüttenturm.
Gut ausgetretener Pfad im obersten Lamskar.
Einstieg in die bröselige, aber versicherte Rinne hinauf zur Lamsenspitze.
Im Süden die interessante Mitterkarlspitze (2.418m), im von der Mitterspitze nach Süden entsendeten Zweiggrat.
Oben etwas rutschiger Ausstieg durch ein Schneefeld.
Der letzte Anstieg birgt keine Schwierigkeiten.
Ankunft auf der Lamsenspitze (2.508m) bei sehenswerter Wolkenstimmung.
Ein schöner Zapfen, diese Lamsenspitze.
Die auslaufende Vomperkette, in Bildmitte der Hochnissl mit dem von rechts von der Sunnschartspitze heraufziehenden Südwestgrat, links die Fiechter Spitze.
Nun am Grat nach Westen und rüber zur Mitterspitze. Dieser Gipfel wäre der Startpunkt einer höchst anspruchsvollen Gratüberschreitung (IV) über Schafkar- und Barthspitze zum Hochglück.
Der Grat wird nach der ersten Scharte recht schnell schmal und ausgesetzt.
Ein Kinderspiel für dieses Steinbock-Kitz.
Dem war ich wohl zu lahmarschig, also trottet er cool davon.
Die Lahmarschigkeit hat aber einen guten Grund: wirklich ausgesprochen brüchig.
Weit ist es nicht.
Am schmalen Grat herüber ...
... zum Gipfel der Mitterspitze (2.494m) mit Steinmann. Gegenüber die markantere Schafkarspitze (2.505m). Hätte ich ursprünglich noch anhängen wollen (II), doch die liebe Zeitnot hat mich davon abgehalten.
Auf jeden Fall müsste man ziemlich brüchig in die Scharte runter.
Tiefblick Richtung Eng.
Also wieder zurück am Grat.
Hier wackelt echt alles. Man kann sich nur ausmalen, wie schwierig der Grat hinüber zum Hochglück ist. Einen Vorgeschmack gibt jedenfalls dieser lesenswerte Hikr-Bericht.
Wieder fast zurück bei der Scharte, gegenüber die Lamsenspitze.
Noch einiges an Schnee im oberen Lamskar.
Abstieg durch die versicherte Bröselrinne und weiter zur Lamsscharte.
Hier könnte man auch in das Zwerchloch absteigen und somit in das urtümliche Vomperloch gelangen. Dieser Weg ist auch die Verbindung zwischen Lamsenjochhütte und Halleranger.
Von der Lamsscharte gilt es die angenehmen Schneefelder zu erreichen. Ein Kollege kämpft sich mühsam herauf.
Alles bestens versichert.
Hoch über der Lamsenjochhütte, links vorne das Schafjöchl (2.159m).
Dank Schnee dauert's nur wenige Minuten runter zur ...
... Lamsenjochhütte. Die Vorbereitungen zur Sommersaison laufen auf Hochtouren.
Jetzt bin ich froh um mein Bike und kann's in das Stallental hinunter laufen lassen.
An der Alm vorbei.
Dieses Tal ist einfach besonders schön.
Und auf dem Forstweg raus zum Parkplatz.
Den Vormittag bestens genützt!
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