Kaserjochspitze - Ochsenkopf - Stanser Joch

2198 Meter

 Karwendel

23. Dezember 2014

Autor: Roman & Jürgen

 

Beschreibung:

Eine einsame Dezember-Rundwanderung mit herrlichen Fernblicken erwartet uns zum Jahresausklang am Stanser-Joch-Kamm im Karwendel. Vom Parkplatz Bärenrast (1018 m) weg, wo der letzte Bär in Tirol erlegt wurde, geht es hinauf zur Wallfahrtskirche St. Georgenberg und am Steig weiter zum winterlichen Stanser Joch (2120 m). Von dort liegt der herrliche Kamm vor uns, der über den Ochsenkopf (2148 m) zur Kaserjochspitze (2198 m) führt. Danach wartet der Abstieg über das Kaserjoch (2061 m) und die Naudersalm (1896 m) zum Rizuelhals (1943 m) - vorbei an der Stallenalm (1340 m) geht es retour zur Bärenrast.

 

Schwierigkeitsgrad: mittel schwierige Wanderung (T3/WT4)

Abstieg von der Bärenrast nach St. Georgenberg erfordert ebenso wie der Aufstieg zum Stanser Joch eine solide Schneelage (T3) - Letzter Aufstieg zum Stanser Joch einfach (T2) - Weiterweg am Kamm zum Ochsenkopf und Kaserjochspitze bei sicheren Verhältnissen mittel schwierig (T3) - im Abstieg sind teils steile Hänge zu queren (T3) - hinab zur Stallenalm und Bärenrast am Ende einfach (T2).

 

Schnee- und lawinenkundliche Erfahrung nötig. Für aktuelle Verhältnisse die Informationen des Lawinenwarndiensts beachten.  

 

Dauer: 8 Stunden

Distanz: 21,4 Kilometer

Höhenmeter: 1630 Meter

 

Parkplatz:

Kostenfreie Parkplätze beim Parkplatz Bärenrast in Vomp (ca. 780 Meter).

 

Einkehrmöglichkeiten:

am Weg keine

 

Landschaft:     ********** (10/10)

Kondition:           ******** (8/10 - je nach Schneelage)

Anspruch:                 ****** (6/10)


Download
gpx-Datei Stanser Joch - Kaserjochspitze - Ochsenkopf
Stanser_Joch_Kamm_Kaserjochspitze.gpx
XML Dokument 675.7 KB


Am Weg über den Stanser-Joch-Kamm zur Kaserjochspitze (2198 Meter).

 

Frühmorgens startet unsere Tour beim Parkplatz Bärenrast, von wo aus erst einmal gut 220 Höhenmeter Abstieg warten. Vom tiefsten Punkt aus geht es dann hoch zur wunderschönen Wallfahrtskirche St. Georgenbegr (895 m).

 

Wind und Wolken hüllen den Tag anfangs noch in diffuses Licht - doch das sollte sich wider Erwarten alsbald ändern. Hier ein Blick hinein zum Stallenboden.

 

Zwischendurch mal eine Beschilderung hinauf über den einfachen Steig zur Stanser Alm (genauer gesagt zum Stansr Hochleger auf 1961 Meter).

 

Schon früh tun sich weitreichende Blicke zu den Tuxer Alpen auf - wie hier mit dem markanten Kellerjoch samt Metzenjoch in der Bildmitte.

 

Im Dezember hält sich der Schnee hier trotz des wenigen Niederschlags in manchen Passagen noch recht zäh. Am Kamm wird es dafür immer besser.

 

Der erste einfache Anstieg ist vorbei - und auf Romans Gesicht liegt nicht zum ersten und auch nicht zum letzten Mal an diesem Tag ein Lächeln.

 

Gegenschuss-Perspektive mit Latschen-Strahlemann Jürgen.

 

So, nun haben wir zwei also den Kamm und das Stanser Joch erreicht - und sind mittendrin im eisigen Sturmwind. Hinter uns tut sich das Karwendel auf, aber an schöne Aussicht vergeben wieder erst einmal nicht allzu viel Aufmerksamkeit.

 

Aber der ein oder andere Schnappschuss muss doch sein - zumal der Achensee samt Bärenkopf und Klobenjoch stets ein Blickfang ist. Rechts davon der Hochiss.

 

Blick hinab auf das Inntal mit der Fiechter Spitze als Jürgens heimlichen Lieblingsberg. Es wird wettertechnisch von Südwesten her langsam besser.

 

Das Gipfel-Foto lassen wir heute aus, mehr als das hier am Stanser Joch (2102 m) geht sich nicht aus. Wir beschäftigen uns lieber mit dem Zwiebelprinzip bei der Kleidung - und schälen rauf und rauf.

 

Jürgen ist der Wetterexperte - und er prophezeit Besserung. Das will geglaubt sein.

 

Und das tut es auch: Die Sonne spiegelt sich bereits im Inn, während die Stubaier Alpen im Sonnenlicht des Tages erstrahlen.

 

Eine Traumaussicht - der Achensee zwischen Unnütz und Seebergspitze. Unter uns der kleine, feine Zwölferkopf.

 

Roman als Silhouette vor dem blauen Himmel.

 

Am Übergang (2069 m) gehen wir in den mehr oder minder weglosen Modus über. Unsere nächsten Ziele sind nicht beschildert.

 

Wolken und Sonne wechseln sich ab auf unserem Weg - Jürgen lässt sich in seiner Laune aber nicht davon beeindrucken.

 

Denn schon bald sieht es so aus: Roman kämpft sich auf dem nun etwas selektiveren, aber nur mittel schwierigen Weg (T3) zum Ochsenkppf (2148 m) hinauf.

 

Das Schneestapfen hat alsbald ein Ende, der Kamm zeigt sich aufgrund des Sturms und des wenigen Niederschlags so zahm wie erwartet. Bei viel Schnee kann das hier oben aber in ein wahres Abenteuer ausarten.

 

Spektakuläer Blick hinein in das Ochsenkar, durch das Roman bei seiner Tour zur Rappenspitze angestiegen ist.

 

Ein herrlicher Tag für diese Tour.

 

Die Aussicht ist nach Norden und Süden ein Hochgenuss - wir zwei kommen gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus.

 

Jürgen im Abstieg von der Gamskarspitze (2098 m).

 

Nun wartet der Übergang zur Kaserjochspitze (links) und dem Schoß (rechts).

 

Ein wundervoller Gelände liegt vor und hinter uns. 

 

Wirklich selektiv wird es nie, dafür aber ausgesprochen abwechslungsreich und landschaftlich grandios. 

 

Jürgen mit einem der wenigen Steinmänner, die hier die Gipfel(chen) markieren.

 

Nordseitig brechen die Wände steil ins Dristental ab, südlich sind sie sanft und goldbraun gefärbt von der Sonne.

 

Blick über den Hahnkamp hinweg nach Süden.

 

Jürgen sucht bei der Kaserjochspitze (2198 m) schon die beste Nordwandroute.

 

Roman macht sich indes auf zum Kaserjoch unterhalb der Rappenspitze. Hinten zeigt sich schön das imposante Sonnjoch, rechts davon die Schaufelspitze

 

Die Rappenspitze liegt vor uns - wir steuern darauf zu und versuchen den Grat zu erklimmen. Doch es will nicht klappen aufgrund des Schnees und der Zeitknappheit.

 

Die Rappenspitze, ein herrlicher Zacken, den Jürgen auch schon als anspruchsvolle Skitour bestiegen hat.

 

Irgendwo hier nach gut 50 Höhenmeter ist dann Schluss.

 

Also wieder bergab - und da kommen wir in den Genuss einer schönen Schnee-Abfahrt mit den Bergschuhen.

 

Also wieder bergab - und da kommen wir in den Genuss einer schönen Schnee-Abfahrt mit den Bergschuhen.

 

Roman im Abfahrts-Modus Richtung Naudersalm.

 

Die Naudersalm oder Nauders-Alpe (1864 m) mit eigener Hausnummer - allzu viel Briefträger werden trotzdem nicht hier sein.

 

Wir queren unterhalb des Lunstkopf etwas selektiver und schwieriger hinüber zum Rizuelhals.

 

Vorbei an der Materialseilbahn passieren wir den Rizuelhals (1943 m), von wo aus es auch nur ein Hupfer hinüber zum Brentenkopf wäre.

 

Die Nordwände des Hochnissl zeigen sich bereits in der anbrechenden Dunkelheit.

 

Und mit einem Blick zurück auf den Rauhen Knöll endet die grandiose Rundtour über Kaserjochspitze und Stanser Joch. Eine ruhige und tief beeindruckende Tour für fast alle Jahreszeiten. Das Karwendel von einer der schönsten Seiten.



Kommentar schreiben

Kommentare: 0