Hippenspitze
2388 Meter
Karwendel
5. Juli 2017
Autor: Roman
Beschreibung:
Abgelegen, still und wunderschön: Das Karwendel ist der Ort für außergewöhnliche Touren - eine davon führt auf die Hippenspitze (2388 Meter). Der höchste Punkt des
bei der Brandjochspitze abzweigenden Seitenkamms wird nur selten besucht - unsere Bike&Hike-Tour im Juli 2017 war die erst vierte (im Gipfelbuch dokumentierte) Besteigung in den letzten neun
Monaten. Die Anfahrt erfolgt von Scharnitz über die bewirtschaftete Kristenalm.
Schwierigkeitsgrad: schwierig (großteils weglos/Orientierung wichtig/T5+/I-II)
Bis zur Kristenalm lange und flache Bike-Anfahrt (Mountainbike unerlässlich für diese Tour!). Danach markierter Steig bis auf etwa
1900 Meter am Gipfelstürmerweg. Anschließend weglos über steile Wiesen (Vorsicht bei Nässe) und Felsen zum Grat (je nach Routenwahl im Schwierigkeitsgrad I bis II). Am Grat teilweise ausgesetzt
(I). Abstieg und Aufstieg mit sehr vielen Varianten.
Dauer: 8 Stunden
Höhenmeter: 1541 Meter
Kilometer: 37,9 Kilometer
Parkplatz:
Kostenlose Parkplätze nach Scharnitz und dem Grenzübergang auf der deutschen Seite entlang der Straße.
Kostenpflichtige Parkplätze am Wiesenhof (7 Euro!) oder in Scharnitz (6
Euro).
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********** (10/10)
Kondition: ******** (8/10)
Anspruch: ******* (7/10)
Vier dokumentierte Besteigungen in diesem Jahr - Rückzugsort Hippenspitze (2388 m).
Von Scharnitz weg warten erst einmal ca. 15,5 Kilometer bis zur idyllisch gelegenen Kristenalm (1340 m), die etwas
abseits der Karwendel-Autobahnen liegt.
Das Karwendel erwacht gerade - rechts unser Ziel, die Hippenspitze. Ganz links die imposante und schwierig zu
erreichende Kumpfkarspitze. Mittig die Sattelspitzen.
Unsere Autobahn-Abfahrt: Kristenalm. Es ist nicht mehr weit.
Vorbei an der Kristenalm fahren wir bis knapp 1500 Meter mit dem Bike. Bei dieser kleinen Hütte deponieren wir unser Gefährt.
Zuerst haben wir noch ca. 400 einfache Höhenmeter auf dem markierten "Gipfelstürmerweg" vor uns.
Der Waldweg zieht gemächlich in schönen Serpentinen dahin.
Dann kommt die Erleuchtung: Die Hippenspitze mit ihrem gesamten Westanstieg.
Ein Blick in das beeindruckende Hippenkar mit den Brandjochspitzen und der Hohen Warte - wie dort die Wege aussehen?
Ein wenig AV-Führer-Studium für den Feierabend.
Kleiner (l.) und großer Solstein mit den
schönen Nordabbrüchen.
Auf etwa 1900 Metern verlassen wir den Steig. Spuren sind kaum erkennbar, Steinmänner sind ganz wenige auszumachen.
Deshalb hier markiert:
Blau: Der wahrscheinlich einfachste und gängigste Anstieg (I).
Rot: Meine Variante, die nicht viel schwieriger ist (I-II).
Grün: Ein Kar, das für die Abfahrt verlockend aussieht. Vorsicht rutschig - ich ließ es aus.
Fazit für den Aufstieg: Anscheinend führen alle Wege (max. II) gut nach oben.
Am Anfang wartet lange Zeit Gehgelände. Der Morgentau macht die Wiesen rutschig.
Ein Bild, das die Tonart der Tour beschreibt: Steile Wiesen und Schrofen, gut gehbar, aber alles immer wieder rutschig
und daher ein wenig gefährlich.
Im Aufstieg wählen wir den direkten Weg über einfache Kletterstellen nach oben. Alternativ lässt sich hier rechts
rausqueren.
Kurz vor dem Grat wird das Gelände wieder flacher.
Und plötzlich sind wir nach gut 400 Metern im freien Gelände am Grat. Das Gipfelkreuz ist hier kaum zu erkennen am
höchsten Punkt. Dahinter zeigt sich die Nordkette.
Durch den frühen Grataufstieg liegt dieser kurze Abstieg vor uns. Sieht schwieriger aus als er ist (I+), rechts zieht
aus der Rinne die andere Variante hoch.
Nach der Rinne sind wir am Grat - hier ein Rückblick. Teilweise ein wenig schärfer, aber insgesamt für erfahrene
Bergsteiger kaum ein Problem.
Dieser Block wird links umgangen - oben blickt das Gipfelkreuz hinterm Felsen hervor.
Roman am Gipfel der Hippenspitze - die Jacke war aufgrund der schattigen Lage am Morgen und dem leichten Wind eine gute
Idee.
Ein Blick auf den schwierigen Grat zur Hinteren Brandjochspitze - links, fast unscheinbar, die Vordere Brandjochspitze, die Jürgen vor wenigen Tagen am berüchtigten Südgrat besuchte. Rechts ragt die Hohe Warte hervor.
Ein Blick über den Frau-Hitt-Sattel (die Figur ist links daneben) auf das Inntal.
Die Aussicht nach Osten mit dem Verlauf der Nordkette samt Innsbrucker Klettersteig.
Wir machen uns an den Rückweg und genießen kurz die Abfahrt in der zuvor erwähnten Rinne. Wie gesagt: Ein kurzes
Vergnügen, die Variante mit rechts rausqueren am Aufstiegsweg scheint die bessere Lösung zu sein.
Hier ein Rückblick auf den oberen Teil.
Der Abstieg zieht sich immer wieder zwischen Wiesen und Schotterwegen dahin. Nicht wirklich schwierig, aber ab und an
rutschig.
Ein Blick zurück auf die Hippenspitze - schön war's. Eine Tour der Kategorie: traumhaft.
Diashow
Kommentar schreiben