Fiechter Spitze

2299 Meter

Karwendel

9. Juli 2017

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Start beim Parkplatz Bärenrast (1.010m). Auffahrt mit Bike zur Jagdhütte Ochsenhag (1.320m), Raddepot. Auf markiertem Steig über das Vomper Joch zum Jöchl (1.913m) und ein Stück weiter zum Hirschkopf (1.960m). Am Kamm leicht ansteigend westwärts, an einem Vorkopf vorbei und südöstlich des Gipfelaufbaus auf steilen Schrofen zum Beginn des Ostgrats bei der Gedenktafel (ca. 2.100m). In der Steilrinne kletternd zuerst nord-, dann westwärts zum Gipfel (2.299m). Westlich absteigend zur Mittagsscharte (ca. 2.200m) und in der linken Rinne über steile Schrofen und Felspartien hinunter zum Ansatz des Gipfelaufbaus. Retour zum Hirschkopf und alternativer Abstieg zur Waldhorbalm (1.560m), durchs Gebüsch gerade hinunter bis auf 1.310m (Steig trotz Kartensignatur nicht mehr existent!) und über den Verbindungssteig zum Ochsenhag zurück zum Ausgangspunkt

 

Schwierigkeitsgrad: sehr schwierig (T5/III)

Per Bike teilweise ruppig und steil zum Ochsenhag. Steig zum Hirschkopf und weiter einfach (T2), Anstieg zum Ostgrat steiler und schrofiger (T4). Gleich zu Beginn des Ostgrats zwei Stellen III, darüber anhaltend II und nach oben hin immer leichter. Über Westflanke zur Mittagsscharte (II-). Abstieg von Mittagsscharte sehr steil (T5), unten leichte Kletterei in der auslaufenden Rinne (I) und Querung zurück zum Steig. Abstieg zur Waldhorbalm über steilen Pfad und weglos durch den Wald hinunter (T4). Verbindungssteig Richtung Ochsenhag schmal, überwuchert und an einigen Stellen versichert (T3).

 

Dauer: 5 Stunden

Höhenmeter: 1.300 Meter

 

Parkplatz:

Kostenfreier Parkplatz Bärenrast bei der Jagdhütte Hinterwies.

 

Einkehrmöglichkeiten:

keine (Waldhorbalm nicht bewirtschaftet)

 

Landschaft:  ********* (8/10)

Kondition:            ***** (6/10)

Anspruch:       ******** (9/10)



Die Fiechter Spitze ist ein ungemein schön anzusehender Berg mit interessanten geologischen Formationen (sehr interessant der Bericht von Rainer). Es gibt viele kurzweilige Zustiege und am Gipfel tolle Kletterei. Aufgrund der vergleichsweise geringen Höhe ist der Gipfel auch ein Kandidat für Tage mit kleinerem Zeitbudget.

 

Los geht's beim Parkplatz Bärenrast am Eingang zum Stallental. Die angegebene Gehzeit von 4 1/2 h erachte ich für erheblich überzogen. Außerdem handelt es sich beim Gipfelanstieg NICHT um einen schwarzen Bergweg, sondern um Kletterei bis II (West) oder III (Ost).

 

Auf der anderen Talseite die Abtei St. Georgenberg, von der ein sehr schöner Anstieg zum Stanser-Joch-Kamm und weiter zur Rappenspitze leitet.

 

Nach ca. 300hm erreiche ich die Jagdhütte Ochsenhag auf 1.320m. Raddepot.

 

Ein feiner, wenig begangener Waldsteig leitet auf das Vomper Joch hinauf.

 

Am Joch auf ca. 1.750m öffnet sich eine Wiesenfläche mit Blick in das Unterinntal.

 

Nach Norden Blick auf Rappen- und Kaserjochspitze, im Vordergrund die markante Felswand des Brentenkopfs.

 

Die letzten 200hm zum Hirschkopf. Das Wetter wurde immer besser.

 

Hirschkopf, 1.960m, Blick erste Reihe fussfrei auf Unterinntal und die Kitzbüheler Alpen.

 

Nun westwärts leicht ansteigend am Kamm entlang. Anfangs noch gut markiert, verliert sich der Steig später fast im steilen Wiesengelände.

 

Querung des steilen Wiesengeländes auf rudimentärem Steig. Trockene Verhältnisse erforderlich. Im Hintergrund Walder Joch und Fürleg-Kamm.

 

Nach Querung des Vorkopfes (Anstieg auf diesen verursacht leere Höhenmeter) schwenke ich rechtshaltend Richtung Gipfelaufbau ein. Über steile Schrofen hinauf zum Ansatzpunkt des Ostgrats (noch nicht sichtbar).

 

Nahe des Einstiegs. Noch sieht's nicht so aus, aber auf den ersten 20m warten 2 Stellen III. Beide Stellen sind kurz, jeweils muss man einen guten Tritt suchen und dann zieht man sich an einem Griff beherzt hoch. Fels kompakt und fest.

 

Rückblick von der Einstiegsstelle.

 

Die erste knackige Stelle von unten. Bei der Markierung nach links oben hinaus.

 

Die erste Stelle von oben. Ohne Frage ist das Gelände sehr exponiert.

 

Wieder umgedreht und schon wartet die zweite IIIer-Stelle. Zuerst in die linke Einbuchtung, dann nach rechts oben hinaus auf das Podest.

 

Rückblick nach der zweiten Stelle. Oberhalb geht's durch eine schmälere Rinne und die Ausgesetztheit hat ein Ende.

 

Nach der Rinne dreht man nach Westen und steht vor einer steilen Wand (anhaltend II).

 

Je weiter man nach oben kommt, desto mehr lehnt sich der Grat zurück.

 

Genußkraxeln auf der Fiechter.

 

Eine letzte kleinere Steilwand ist zu erklimmen.

 

Zu guter Letzt über eine gestufte Querung hinaus zum Steinmann.

 

Und einfach hoch zum Gipfelkreuz.

 

Fiechter Spitz, 2.299m. Für mich endlich einmal ohne Nebel.

 

Rückblick auf den Hirschkopf, mit Schwaz im Hintergrund.

 

Überblick über die Südflanke, die diverse andere Anstiegswege von der Karwendelrast bietet.

 

Weiter auf der Westseite den Markierungen nach zur Mittagsscharte.

 

In schöner Routenführung (II-) gehts zuerst eine Rinne hinunter und dann hinaus in die Scharte. Nicht zu verfehlen.

 

Rückblick auf den kurzen Westabstieg.

 

Von der Mittagsscharte in die linke Rinne hinunter. Rechts ginge auch, man würde dann zur Reise unterhalb des Bärenkopfs gelangen, ist aber deutlich schwerer.

 

Die glatten Wandfluchten der Fiechter Spitze.

 

Nach Westen zum Schneekopf. Die Überschreitung Fiechter Spitze-Mittagsspitze-Schneekopf ist sehr lohnend.

 

Steilabstieg von der Mittagsscharte mit dem markanten "Schiffsbug".

 

Trittsicherheit und trockene Verhältnisse sind in dem sehr steilen Gelände von erheblichem Vorteil (T5).

 

Ausstieg aus der Rinne, im letzten Teil mit leichten Klettereinlagen (I).

 

Abschließend wieder östliche Querung und die Runde über die Fiechter Spitze ist komplett.

 


Die Schafe sorgen für Kurzweil.

 

Vom Hirschkopf südlich steil hinab zur Waldhorbalm. Bergauf ein richtiger Konditions-Schinder.

 

Waldhorbalm, 1.560m.

 

Verleitet durch eine Signatur auf der ÖK50 von der Waldhorbalm direkt abwärts. Leider ist der Steig nur mehr in Ansätzen zu erkennen, stark überwuchert und es liegt viel Totholz herum. Nicht empfehlenswert!

 

Schlußendlich auf dem kleinen Verbindungssteig zurück zum Jagdhaus Ochsenhag und mit MTB zurück zur Bärenrast.

 


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