Schafjöchl Bike & Hike
2157 Meter
Karwendel
23. Mai 2020
Autor: Jürgen
Beschreibung:
Aus dem Inntal auf den kleinen Hausgipfel der Lamsenjochhütte, im Schatten der beeindruckenden Lamsenspitze. Mit Bike von Fritzens (591m) über Terfens und Vomp auf den Vomperberg (857m) und rund um das Vomper Joch in das Stallental. Bekannt steil und grobschottrig bis unterhalb der Lamsenjochhütte, Bikedepot bei ca. 1.900m. Zu Fuß zur Hütte (1.958m) und aufgrund sehr steiler Schneefelder nicht wie geplant zum Westl. Lamsenjoch bzw. Hahnkampl, sondern stattdessen am Westgrat zum Schafjöchl (2.157m). Abstieg weglos über die sehr steile Grasflanke zum Bike. Weite Abfahrt ins Inntal nach Schwaz und retour nach Fritzens.
Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig (T4/I+)
Per Bike Richtung Lamsenjochhütte immer wieder Schiebestrecken. Westgrat zum Schafjöchl teils ausgesetzt. Die steilen Grasflanken beim Abstieg erfordern unbedingte Trockenheit.
Dauer: 6:00 Stunden
Höhenmeter: 1.730 Meter
Parkplatz:
Bärenrast Jhtt. Hinterwies (wenn Zufahrt ohne Bike)
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********* (9/10)
Kondition: ******* (7/10)
Anspruch: ****** (6/10)
Dolomitenfeeling im Karwendel: am Schafjöchl (2.157m), einem kleinen, feinen Gipfel nahe der Lamsenjochhütte im Angesicht der Lamsenspitze (2.508m).
Zwei Monate Corona, Grenzen zu, keine Lust auf Autofahren. Daher mit dem MTB von zu Hause weg und im Morgenlicht auf ruhigen Nebenstraßen Richtung Unterland.
In Vomp lasse ich das Inntal hinter mir und inspiziere ein paar weniger gut fahrbare Karrenwege rauf Richtung Vomperberg.
Bald wieder auf idealem Bike-Untergrund auf der Rodelstrecke.
Schwaz vor dem Kellerjoch.
Idylle am Vomperberg, die dichten morgendlichen Wolkenfelder lösten sich zunehmend auf.
Hochnissl wie üblich im späten Mai schon gut gangbar. Die Niedernissltürme rechts sind da schwierigkeitstechnisch ein anderes Kaliber.
Dank Bike schrecken mich die 5:30h zur Hütte nicht, tatsächlich brauche ich vom Vomperberg 2:15h dafür.
Der schöne Forstweg führt mich unterhalb des Vomperjochs hinein in das Stallental, vor mir Ochsenkopf (2.148m) und Stanser Joch (2.102m).
Unterinntal.
Hinein ins Stallental (neuerdings mit Bikeverbotsschild bei der Bärenrast). Mittig der Rauhe Knöll (2.278m), links mein Tagesziel, das Schafjöchl.
Das Stallental ist neben dem Halltal eines meiner Lieblingstäler, besonders durch die unmittelbare Erreichbarkeit aus dem Inntal. Links nun die Nordseiten von Hochnissl & co.
Karwendelschotter hinauf zur Schneiderscharscharte zwischen Schafjöchl und Knöll.
Meist gut fahrbar, immer wieder unterbrochen durch (für mich zu steile) Schnapper.
Endstation für das Hüttenwirt-Auto bei diesem Lawinenstrich.
Mit dem Rad kein Problem, außer es wird zu steil.
Bei einer Kurve schmeiße ich das Rad ins Gebüsch, der Plan ist später vom Schafjöchl herunterzukommen.
Was aber nicht an jeder Stelle möglich ist, wie man an der plattigen Südflanke sieht.
Nach insgesamt etwas mehr als 3h und 25km ab Fritzens bin ich bei der Lamsenjochhütte (1.958m). Ein paar versprengte Wanderer und noch kein Hüttenbetrieb.
5 Minuten später stehe ich aber an. Die Schneefelder Richtung Westl. Lamsenjoch und Hahnkampl, rechts hinten zu sehen, sind mir ohne Grödel zu steil.
Falzthurntal mit Gramaialm, links das Sonnjoch (2.457m).
Also wieder retour und hinauf zum Schafjöchl, halblinks im Bild.
Netter Anstieg hoch über der Lamsenjochhütte (oben T4).
Platten und Steilgras.
Kurze nordseitige Querung.
Am Grat ein paar Kraxelstellen (I+). Taugt!
Trotz der Nähe zum bröseligen Hauptdolomit des Rauhen Knöll sind die Gratrippen am Schafjöchl großteils stabil.
Gebänderte Strukturen.
Letztes Stück hinüber zum ...
... Schafjöchl (2.157m).
Tiefblick Stallental. Rechts der Abschluß der Vomperkette mit Fiechter-, Mittagsspitze und Schneekopf.
Lässige Tour hier herauf, macht immer Spaß von der Haustür weg in das Karwendel zu starten.
Beste Aussicht an diesem schönen Platz.
Statt dem Weg zurück folge ich einem Tipp und steige direkt über die sehr steilen Grasflanken ab. Von oben betrachtet scheinen diese unten fast überhängend abzubrechen.
Auf den teils losen Steinen ist vorsichtiges Steigen angesagt.
Nässe kann man hier nicht brauchen.
Die Abstiegsrinne habe ich mir anhand des Latschenbewuchses von unten eingeprägt, in der Rinne hängt sogar ein altes Drahtseil.
Punktgenau runter zum Radl.
Was rauf so beschwerlich ist, ist abwärts ein wahres Vergnügen.
Vor mir der Brentenkopf, ein weiteres feines Karwendel-Kleinod.
Wieder fast bei der Stallenalm.
Einfach schön.
Hinab Richtung Inntal ...
... und bei fast 30° von Fiecht durchs Inntal nach Hause. Aus der etwas improvisierten Idee ist eine abwechslungs- und oben auch sehr aussichtsreiche Tour über insgesamt 53km entstanden.
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