Steingrubenkogel
2633 Meter
Stubaier Alpen
28. Juni 2016
Autor: Jürgen
Beschreibung:
Start bei der Kemater Alm (1.673m) und via Adolf-Pichler-Hütte (1.977m) über einige Kehren zur Alpenklubscharte (2.451m). Der Klettersteig zum Steingrubenkogel windet sich meist am Südwestgrat hinauf zum Gipfel (2.633m) - weitere Infos und Topo hier. Die schwierigste Stelle befindet sich im Mittelteil der nur ca. 180 Höhenmeter. Abstieg entweder über den Klettersteig oder, etwas interessanter, über die Route durch die Ostflanke. Diese dürfte weniger begangen werden und es gibt nur ein paar verblasste Markierungen. Unten erreicht man den Gsallersteig, man kommt von der Schlicker Seite wieder zur Alpenklubscharte und vollendet die Runde zurück zur Kemater Alm.
Klettersteiggeher kombinieren den Steingrubenkogel gerne mit dem Schlicker (Ochsenwand)-Klettersteig. Dazu ist aber ein Anstieg von der Schlicker Seite vorteilhafter.
Schwierigkeitsgrad: schwierig (C/I)
Zustieg unschwierig auf roten Bergwegen. Klettersteig bei der Schlüsselstelle C, der Großteil verläuft unschwierig teils auf ausgesetzten Bändern. Abstieg durch Ostflanke nur schwach markiert, Klettern bis I, gutes Orientierungsvermögen vorteilhaft.
Dauer: 3:30 Stunden
Höhenmeter: 950 Meter
Parkplatz:
bei der Kemater Alm, erreichbar über die Mautstraße von Grinzens
Einkehrmöglichkeiten:
Landschaft: ********* (9/10)
Kondition: ***** (5/10)
Anspruch: ****** (6/10)
Ein langer Sommerabend Ende Juni auf dem Steingrubenkogel (2.633m) in den wunderschönen Kalkkögeln. Die Tour ist von der Kemater Alm auch nach einem Arbeitstag noch zu machen.
Topo des Klettersteigs auf den Steingrubenkogel von bergsteigen.com. Meist A/B, einige ausgesetzte Bänder, die Nadelscharte und der steile Spalt (C) - für geübte Klettersteigler keine übermäßige Herausforderung, daher steht der Genuss im Vordergrund.
Knapp nach 18:00 Uhr an einem wunderbaren Juni-Abend. Mit dem Auto über die Mautstraße zur Kemater Alm und dann rein ins Vergnügen. Mein Ziel, der Steingrubenkogel, ist der am massivsten erscheinende Gipfel im rechten Bildteil, links in Bildmitte die zerklüfteten Schlicker Zinnen und die Steingrubenwand.
Die Dame war etwas unrund, ich wollte aber eh rasch weiter zu den Kalkfelsen hinter ihr.
Mit den Laufschuhen flott rauf zur Adolf-Pichler-Hütte (1.977m).
Links im Bild dominiert der wuchtige Steingrubenkogel, rechts davon Kleine (2.553m) und Große Ochsenwand (2.700m). Nächstes Ziel ist die Alpenklubscharte in Bildmitte.
Weiter südlich bauen sich Riepenwand (2.774m) und Schlicker Seespitze (2.804m) auf. Rechts davon der zahmere Gamskogel (2.659m).
Blick retour zur Adolf-Pichler-Hütte, dahinter der liebliche Salfains-Kamm.
Der auslaufende Senderskamm mit dem Hoadl (2.340m).
Dann steiler hinauf Richtung Scharte.
Das Gras weicht ...
... die Ödnis übernimmt.
Schönes Konditionstraining zur Scharte, es sind von der Hütte nicht ganz 500 sonnige Höhenmeter.
Ich brauche im zügigen Tempo mit leichtem Rucksack etwas mehr als 1h zur Scharte (2.451m).
Der guten Beschilderung nach zum Einstieg in den Klettersteig.
Gemütlich mit A bzw. A/B fängt's an.
Auf eine kleine Grasrampe. Herrlicher Blick nach Osten zu Serles, Kesselspitze und in die Zillertaler Alpen.
Eine der Schlicker Nadeln.
Große und Kleine Ochsenwand.
An der Südwestseite auf Bändern weiter. Vorne links der RAC-Turm.
Kleiner Abstieg in eine Scharte.
Wahnsinn, perfekte Verhältnisse an diesem Abend!
Dann auf das schmale "Turmband" in die Ostseite.
Kleine Nische, unsere "Lieblinge" waren auch schon hier.
Um den Turm herum und steil hinunter in die "Nadelscharte".
Dann der "steile Spalt", die eher leichte C-Stelle.
In der C-Stelle, die nahen Wände geben psychologische Sicherheit.
Nun noch ein paar leichtere Stufen (A/B).
Ein letzter Aufschwung.
Und schon kurz vor dem Gipfelkreuz.
Tiefblick zur Adolf-Pichler-Hütte.
Steingrubenkogel, 2.633m. Solche Sommerabende mit völlig trockener Luft sind in Tirol nicht die Regel.
Ein Abend zum Genießen. Links im Hintergrund Malgrubenspitze (2.571m) und Marchreisenspitze (2.620m).
Im AVF hatte ich eine interessante Abstiegsvariante über die Ostflanke ausgespäht, angeblich max. I. Steinmann oder ähnliches ist hier oben nicht zu erblicken, dann schauen wir einmal.
Eine Markierung leitet die brüchige Ostflanke hinunter.
Der Führer liegt hier richtig (I).
Sonnenuntergang über dem Serleskamm.
Ein großer Steinmann da drüben zeigt die Richtung vor.
Nun biegt die Route mehr nach Süden.
Da weiter runter.
Es bleibt brüchig, aber ohne gröbere Überraschungen.
Ein anderer haut sich nach einem Arbeitstag lieber auf die Couch, ich bevorzuge etwas Abenteuer im Gebirge.
Schlußendlich gelangt man in die Rinne unterhalb der Nadelscharte.
Etwas abschottern und schon stehe ich am Gsallersteig, der die Kalkkögeln an deren Ostseite quert und eine schnelle Verbindung zwischen Alpenklub- und Malgrubenscharte darstellt.
Ochsenwand im Abendrot.
Zu den letzten Sonnenstrahlen zurück zur ...
... Alpenklubscharte.
Hier musste ich mich dann noch ein paar Minuten hinsetzten und durfte einen tollen Sonnenuntergang erleben.
Im letzten Tageslicht bin ich dann noch hinunter zur Adolf-Pichler-Hütte sowie zur Kemater Alm. Glücklich schätzen darf sich, wer nach einem Arbeitstag noch ein so schönes Naturerlebnis haben darf.
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