Larchetkarspitze

2541 Meter

Karwendel

26. Mai 2016

Autor: Jürgen

 

Beschreibung:

Von Scharnitz (955m) über den Forstweg/Steig zur Pleisenhütte (1.757m). Am Toni-Gaugg-Höhenweg aufwärts zum Vorderkar und am Fuß des Pleisengrats entlang in das Mitterkar. An geeigneter Stelle (ca. 1.950m) weglos in das Kar und direkt auf den spitzen Gipfelaufbau zu. Über den steilen Hang in eine Scharte im Südgrat und in der Ostflanke in steilem Fels zum Gipfel (2.541m). Abstieg wie Aufstieg.  

 

Schwierigkeitsgrad: schwierig (T4/II)

Einfacher Zustieg in das Mitterkar. Der steile Hang entweder im Stapfschnee oder mühsam über Schotter in den Rinneneinstieg. Sowohl in der unteren Rinne als auch am Gipfelaufbau sind Fixseile angebracht, was die Kletterei erheblich erleichtert (max. II statt III+).

 

Dauer: 6:00 Stunden

Höhenmeter: 1.590 Meter

 

Parkplatz:

In Scharnitz oder an der B2 auf deutscher Seite. 

 

Einkehrmöglichkeiten:

Pleisenhütte

 

Landschaft:   ******** (8/10)

Kondition:         ****** (6/10)

Anspruch:        ******* (7/10)



Das schöne schmiedeeiserne Gipfelkreuz der Larchetkarspitze (2.541m), im Hintergrund die beliebte Pleisenspitze. 

  

Wie immer: Bike-Anfahrt in das Karwendel im Angesicht von Hohem Gleirsch (2.492m) und Katzenkopf (2.531m). Diesmal ist die Bike-Fahrt aber kürzer, da ich beim Ghf. Wiesenhof schon den Weg hinauf zur Pleisenhütte einschlage.   

 

Ein herrlicher Tag Ende Mai, Blick retour nach Scharnitz. In den Gipfelregionen liegt noch etwas Schnee, wie auch rechts oben an der Brunnsteinspitze (2.180m). 

 

Bei zügigem Tempo schafft man es in ca. 1:30h zur Pleisenhütte (1.757m). Lächelnd denke ich an die kleine Story zurück, die Roman und ich hier im Anstieg zur Pleisenspitze erlebten.

 

Ein toller Ort, mit herausragendem Fernblick in das südwestliche Karwendel, u.a. zur Vorderen Brandjochspitze, Gr. Solstein, Erlspitze mit Fleischbanktürmen und Maderkarlspitze

 

Oberhalb der Pleisenhütte ein wahres Latschenwalhalla, der Toni-Gaugg-Steig ist aber immer gut ausgeschnitten und so kommt man gut unterhalb des Vorderkars durch. 

 

Weiter am Höhenweg unterhalb des Pleisengrats zum Mitterkar. Oben der Felskopf "bei der Kuchl" (2.237m), Abschluß des von der Larchetkarspitze nach Süden ziehenden Grats. 

 

Hinterautal mit den Nordflanken der Gleirsch-Halltal-Kette. 

 

Schöne Felsformation auf ca. 1.950m. 

 

Und dann freier Blick hinein in das Mitterkar mit der sehr eindrucksvollen Larchetkarspitze. 

 

Ich verlasse den markierten Steig, der in das Hinterkar zur Breitgrieskar- und Gr. Seekarspitze und noch weiter zum Karwendelhaus führt. 

 

Im flachen Kar einiges an Schnee, Ende Mai schon zu kompaktem Sommerschnee transformiert. Die Larchetkarspitze ist im Winter eine ambitionierte Skitour-Alternative zur Pleisenspitze.  

 

Gemütlich in das hintere Kar. 

 

Weiter auf die von alten Lawinenbahnen durchzogene Schotterreise. 

 

Links könnte man zur Pleisenspitze ansteigen. 

 

Spikes an die Schuhe und rauf, Ziel ist eine kleine Scharte rechts des Gipfelaufbaus. 

 

Anstieg über den Lawinenkegel. 

 

Unbenannter Felsturm im Grat zur Pleisenspitze. 

 

Zum Glück nicht mehr gefroren, sonst wären hier Steigeisen angebracht. 

 

So ist der etwa 40° steile Hang problemlos begehbar. 

 

Einstieg in die Rinne, ein bisschen Wühlerei. Das Seil ist stellenweise tief im Schnee eingegraben. 

 

Ausstieg in die Scharte. 

 

Wunderbarer Blick von der Scharte zur Gr. Riedlkarspitze (2.585m) und die Nördliche Karwendelkette.

 

Nach der Scharte weiter gut versichert aufwärts. Von hier nur mehr etwa 50 Höhenmeter zum Gipfel. 

 

Hier entschärfen die Versicherungen eine schwierige Stelle, ohne Seil ein oberer IIIer. Durch die Versicherungen ist so etwas schwer bewertbar, ich setze einen IIer oder alternativ B/C an. 

 

Und nochmals queren im tiefen Schnee.

  

Ums Eck und zum Gipfel der Larchetkarspitze (2.541m) mit schönem GK und -buch. 

 

Trotz Sonne relativ kühl, daher hab ich alles aufgesetzt was ich mithatte. 

 

Sehr schöner Blick nach Norden mit dem mächtigen Großkar und dem Wörner (2.476m), links Tiefkar- (2.432m), rechts Hochkarspitze (2.482m). 

 

Tiefblick ins Larchetkar und zur ehemaligen Larchetalm im Karwendeltal. 

 

Abstieg durch die Ostflanke. 

 

Trotz des Schnees dank Fixseil keine besonderen Schwierigkeiten. 

 

Runterhanteln über die bei der Begehung rutschige Schlüsselstelle. 

 

Zur Scharte und dank Schnee schnell durch die Rinne runter. 

 

Rückblick zur Scharte. 

 

Abfigeln in das Mitterkar ... 

 

... in wie immer einzigartiger Karwendelkulisse. 

 

Die Erstbesteigung gelang dem tollkühnen Hermann v. Barth durch die Südflanke. 

 

Mitterkar. 

 

Mitterkar und Larchetkarspitze - zwei lohnenswerte Kameraden. 

 

Rausmarschieren, heute wären im oberen Teil durchaus noch Ski sinnvoll gewesen.

 

Pause im Kar. 

 

Runter zum markierten Steig ... 

 

... mit schönen Blicken in das Hinterautal. 

 

Retour zur Pleisenhütte ... 

 

... und hinaus nach Scharnitz. Wohl dem, der sein Bike geparkt hat und die letzten Kilometer gemächlich rausrollen kann. 

 


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Kommentare: 6
  • #1

    rainer (Dienstag, 22 Mai 2018 19:47)

    das Karwendel wird langsam zu klein für uns Jürgen :-) toller Bericht.
    Ich wollte im Herbst die Larchetkarspitze als Überschreitung von der Pleisen machen, bin aber nicht mehr dazugekommen - vielleicht heuer.
    Berg Heil!

  • #2

    jürgen (Dienstag, 22 Mai 2018 19:56)

    da mache ich mir keine sorgen, das karwendel ist unerschöpflich! die überschreitung zur pleisenspitz wäre eine spannende sache - berg heil!

  • #3

    Herbert Bellmann (Sonntag, 07 Juni 2020 19:51)

    Tolle Tour!
    Mal eine Frage zur Ausgesetztheit...….geht das mit den Seilen und sind sie heure 2020 noch OK?
    Gruß und Danke im voraus.
    Viel Spaß in den Bergen
    Herbert

  • #4

    Jürgen (Dienstag, 09 Juni 2020 13:19)

    Hallo Herbert,
    die Ausgesetztheit betrifft den Teil oberhalb der Scharte mit dem Quergang (ausreichend breites Band) und der gleich im Anschluss folgenden steilen Verschneidung unterhalb des Gipfelkreuzes, die ohne Seil das Kriterium ist (III ohne Seil lt. AVF zutreffend, siehe Foto). In welchem Zustand die Seile in 2020 sind, ist uns leider nicht bekannt.
    Gruß, Jürgen

  • #5

    Carsten (Sonntag, 23 August 2020 15:12)

    Griaß eich,

    war am Freitag den 21.08.2020 auf der Larchetkarspitze. Die Seile sind in einem bedenklichen Zustand. Teilweise ist die Ummantelung von den Fixseilen an einigen Stellen defekt und die Seelen sind sichtbar. Nach der ersten Rinne und dem ersten Aufschwung aus der Scharte heraus, liegt das Seil in der Querung nach rechts ziemlich lose und locker in der Aufstiegsflanke. Einen halt findet man da folglich beim Sturz nicht mehr. Das Fixseil am Aufschwung der Schüsselstelle (III) im unteren Einstieg ist beschädigt, die Seelen sind sichtbar und oben beim Ausstieg ist es gerissen. Das gilt auch für das Fixseil in der Querung zum Gipfelaufschwung. Diese ist am Anfang gerissen. Alle Stellen kriege ich auch nicht mehr zusammen, wo die Ummantelungen von den Fixseilen beschädigt sind. Es wäre gut, wenn die Bergwacht Scharnitz die Fixseile erneuern würden. Der Aufstieg aus dem Mitterkar ist sehr mühsam. Besser über den Aufstieg aus dem Hinterkar heraus in die Scharte, wie ihn der Rainer Antretter gegangen ist. Beim Abstieg rate ich persönlich von einem Abfahren in der Schuttreise im Mitterkar ab.

    Gruß
    derMainzer

  • #6

    Jürgen (Montag, 24 August 2020 13:51)

    Lieber Carsten,
    danke für den Update. Ohne intakte Sicherung ist die Kletterei definitiv eine andere Hausnummer, unser Hinweis auf III dürfte also sehr angebracht sein. Ob da oben jemals etwas erneuert wird, ist wiederum eine andere Frage. Bei Schnee im Frühjahr fand ich das Mitterkar sehr lohnend.
    Beste Grüße